Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

21.1.16

Das Netz und die Dummheit – eine Antwort auf Sascha Lobo

Eigentlich lese ich die Kolumne von Sascha Lobo gerne. Vielleicht ärgere ich mich gerade deshalb darüber, wenn er zwischendurch etwas schreibt, dem ich nicht zustimmen kann. Lobo versucht aktuell die zunehmenden rechten Tendenzen in unserer Gesellschaft, die wir anhand der Phänomene AfD und Pegida diskutieren, auf den Aspekt der Dummheit zu reduzieren.

Diese Betrachtung empfinde ich, selbst wenn man sich wie Sascha Lobo auf den Bereich Social-Media bezieht, eher als unterkomplex und öffentlich geäußert auch als gefährlich. Dummheit und mangelnde Bildung mag bei einem Teil der Anhänger von Pegida und Co. eine Rolle spielen. Gerade bei Äußerungen in sozialen Netzwerken wie Facebook kommt aber ein weiterer Aspekt hinzu, nämlich, dass sich die Empörung über bestimmte Ereignisse – oftmals sind es auch Reaktionen auf Falsch- oder Tendenzmeldungen – in Filterblasen sehr viel schneller und intensiver hochschaukelt. Das Phänomen an sich kennt man auch aus seiner eigenen Filterbubble und vermutlich hat sich jeder schon mal dazu hinreißen lassen, bei welchem Thema auch immer, auf der anschwellenden Welle der Empörung mitzureiten. Das funktioniert bei der Verbreitung rechter und rassistischer Parolen besonders gut, denn dort geht es immer einerseits um Ausgrenzung und andererseits um Gruppenzugehörigkeit.

Durch die Verbindung mit Gleichgesinnten – Facebookfreunde oder Follower – wird man in seiner eigenen selektiven Wahrnehmung nur noch bestärkt, der Blick über den Tellerrand fällt zunehmend schwerer. Es entwickeln sich Teilöffentlichkeiten, die sich immer weiter aufsplittern. Menschen, die anfällig sind für rechte, nationalistische oder rassistische Parolen, haben vielleicht früher noch ab und zu die Tagesschau angeschaut und wurden dort halbwegs ausgewogen informiert. Mittlerweile nutzen sie im Netz nur noch ihre eigenen Gruppen und Kanäle und dort werden Informationen nur von Gleichgesinnten bereitgestellt, die Gegenauffassung hat dort keinen Platz und ist auch nicht erwünscht. Das verstärkt bereits vorhandene Haltungen, weil Zweifel oder Gegenspositionen gar nicht erst aufkommen können.

Wir hatten das Netz einst als grenzenlos wahrgenommen und das könnte es auch sein, wenn wir es anders nutzen würden. Aber wir denken in Schubladen und soziale Netzwerke fördern dieses Schubladendenken ungemein. Soziale Medien, nicht das Web als solches, wirken mittlerweile als Katalysator zur Verfestigung vorgefasster Positionen. Dieses Phänomen ist in manchen Teilöffentlichkeiten zwar stärker ausgeprägt als in anderen. Dennoch werden wir uns in Zukunft noch stärker damit befassen müssen, wie sich die zunehmende Entstehung von Teilöffentlichkeiten und Filterblasen gesamtgesellschaftlich auswirkt. Die Polarisierung, die wir gerade erleben, dürfte nicht zuletzt auf neue Teilöffentlichkeiten und Filterblasen zurückzuführen sein, die in sozialen Netzen entstehen.

Lobo richtet einen Hilferuf an die mindestens durchschnittlich Begabten, im Netz mitzudiskutieren, mitzureden und sich zu zeigen. Nach meiner Erfahrung ist es nicht sonderlich zielführend, mit Rechten und Rassisten zu diskutieren. Was bei manchen Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung über Jahrzehnte hinweg schiefgelaufen ist, lässt sich durch eine einzelne, auf Argumente gestützte Diskussion selten gerade biegen.

Dass sich die (schweigende) Mehrheit allerdings artikulieren sollte, um einer rechten Minderheit deutlich zu machen, dass sie nicht das Volk sind, dass man ihre Ansichten und Forderungen nicht teilt und Hass, Rassismus und Ausgrenzung nicht die Werte sind, für die wir stehen, würde ich jederzeit unterschreiben.

Darüber hinaus wird kein Weg daran vorbeiführen, dass Facebook und Twitter jedenfalls strafbare Äußerungen künftig konsequent löschen muss und auch ansonsten juristisch, sei es strafrechtlich oder zivilrechtlich, gegen die äußernden Personen vorgegangen wird.

posted by Stadler at 12:20  

61 Comments

  1. Jo. Dazu sind mir noch zwei Aspekte eingefallen: Das Filterblasenphänomen wird von interessierter Seite dadurch gefördert, dass man die „normalen“ Medien als „Lügenpresse“ diffamiert und es daher innerhalb der Zielgruppe relativ einfach wird, die Verteilung von „Nachrichten“ zu kontrollieren. Ein guter Teil der Menschen in diesen Parallelwelten verfügt nicht über die Medienkompetenz (und offenbar auch nicht über den Willen), bei interessanten Nachrichten mehrere Quellen zu vergleichen und mal den inneren Faktencheck anzuwerfen. Es wird blind konsumiert und weiter geteilt, was ins eigene Weltbild passt, und sei es nur, weil ein als „zuverlässig bekannter“ Autor wie Elsässer, Ulfkotte oder Mannheimer es verfasst hat. Andere Quellen werden komplett ausgeblendet bis abgelehnt. Das ist nach meiner Beobachtung und eigenen Erfahrung mit diversen Verschwörungsfantasten auch der Hauptgrund dafür, dass eine inhaltliche Diskussion praktisch ausgeschlossen ist. Solche laufen in aller Regel ab wie der Versuch, mit einer Taube Schach zu spielen: Die Taube wird mit stolz geschwellter Brust auf dem Schachbrett herumstolzieren, alle Figuren umwerfen, nochmal kräftig draufkacken und sich am Ende in Siegerpose werfen.

    Andererseits – das hat glaube ich Fleischhauer schon mal anklingen lassen – ist es noch aus einem anderen Grund gefährlich, diese Menschen als „dumm“ zu bezeichnen, selbst wenn es in vielen Fällen stimmt. Diese Stigmatisierung führt nämlich zu einer weiteren Isolation und Ausgrenzung mit den bekannten Folgen der Filterblasenbildung.

    Lobos Hilferuf kann man übrigens auch so verstehen: Bitte helft uns mein Wohnzimmer „Internet“ zu retten, ich schaffe es nicht mehr alleine. Durchaus auch unabhängig davon, wer ihm grade ins Wohnzimmer scheißt.

    Comment by Harald Milz — 21.01, 2016 @ 12:50

  2. Verzeihung, aber findest Du Deine Schublade „Menschen, bei denen in der Persönlichkeitsentwicklung etwas schiefgelaufen ist“, weniger „unterkomplex“?
    Die Geschichte von Antisemitismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zeigt uns eher, dass man die Gruppen-Attribute nicht einfach zuordnen kann, insbesondere ist Antisemitismus und zumindest das Völkisch-nationale auch von vielen Intellektuellen mitgetragen worden.
    Das einzige, was in der Öffentlichkeit in grossem Stil hilft, ist: Kritik. Diese Kritik wird von Billigerklärungen wie „ist dumm“ oder „hat schlechte Persönlichkeitsentwicklung“ verunmöglicht, weil sie die berechtigte Kritik an einer Meinung/Haltung auf die Person umleitet und die Person als nicht diskursfähig behandelt. Ich habe leider auch schlechte Erfahrungen mit Rechtsauslegern in öffentlichen Diskussionen gemacht in dem Sinne, dass ich sie nicht habe überzeugen können. Ich führe dieses jedoch auf Immunisierungsstrategien zurück, die viele Gruppen haben, die sich aufgrund ihrer Extremposition abgrenzen und maximal wirken wollen. Und ein Mangel an Selbstreflexion und das Fehlen einer „Auto-Korrektur“ sind überall zu finden, wie sollte es auch anders sein, weil die Psyche gewisse Stabilität braucht und wir uns nicht selbst beobachten können.
    In der Debatte halte ich Beiträge, die mit Dummheit oder Persönlichkeit argumentieren, für nicht zielführend. Sie sind im Grunde selbst eine Immunisierung, um sich nicht mehr mit „denen“ zu beschäftigen.
    Sorry für Meta und Kritik-Kritik, die vielleicht auch nicht gerade überkomplex geraten ist.

    Comment by Christoph Kappes — 21.01, 2016 @ 12:52

  3. Man kann diesen Artikel auch in Bezug auf „Links“ stehen lassen. Die sind keinen Deut anders oder besser als die Rechten. Es polarisiert sich gerade sehr in Deutschland.

    Eine schweigende Mehrheit könnte ja auch eher rechts (im Sinne v. konservativ) sein, als links. Zumindest ist das mein Verdacht. Wem sollte diese vermutete Mehrheit dann was deutlich machen?

    „Nach meiner Erfahrung ist es nicht sonderlich zielführend, mit Rechten und Rassisten zu diskutieren.“

    Eher nein, aber genau das gleiche kann man auch gegenüber extremen Linken und Antifas sagen.

    Alles, was einer lautstarken Linken nicht gefällt, wird in die Rechte Ecke gestellt. Was nicht extrem links ist, muss denen ihrer Meinung nach gleich Pegida, AFD oder noch extremer sein.
    Dazwischen gibt es nichts, Vernunft schon gar nicht.
    Man kann weder mit den einen noch den anderen diskutieren.

    Dumm sind diejenigen, die glauben dass sie was Gutes oder Richtiges tun, aber sich nie hinterfragen und mit ihrem Tun exakt das Gegenteil bewirken.
    Gerade aktuell das Beispiel mit der AFD, die vom SWR ausgeladen wurde. War das klug?
    Ja, und zwar dann, wenn man Wahlwerbung für die AFD machen möchte. Und die Demokratie untergräbt es zudem. (der Artikel bei Cicero lässt grüßen).
    Fazit: Dumm ist der, der Dummes tut.

    Fragt sich überhaupt jemand, warum die Leute zu AFD und Pegida gehen?
    Wahrscheinlich nicht, und darum wird nichts besser. Es muss erst alles viel schlimmer werden, bis es Hoffnung gibt.

    Achja, hatte ich schon erwähnt, dass ich die EU und den Euro für falsch hielt und mehr denn je halte? Wer Augen hat zu sehen, der sehe.

    Comment by Frank — 21.01, 2016 @ 12:58

  4. @Thomas Stadler:
    Erbitte ein Antwort, Danke.
    Wie begründet ein Jurist die Einführung einer Paralleljustiz bei Facebook durch die private 3-Hundertschaft von Heiko Maas?
    Eine Wehrhafte Demokratie sollte rechtsstaatliche Mittel und Wege finden!

    Ein paar Gedanken zum Kontext:
    1)
    #Demokratie hat scheinbar keine Anhänger mehr, oder gab es diese gar nicht?
    In Deutschland scheinen demokratische Werte wie #Meinungsfreiheit und #Persönlichkeitsrechte keine Rolle mehr zu spielen, sobald sich Meinungen und Überzeugungen nicht mit der eigenen kompatibel sind.

    2)
    Wo bleibt die von Sascha Lobo beaufsichtige #WählerEignungsPrüfung?
    So kann das nicht weitergehen, solche Idioten kann man doch nicht ungeprüft wählen lassen, oder?
    Nein, Demokratie muss sich auch selber schützen dürfen!
    Satire Off!!

    3)
    Seltsame Demokraten…SWR, SPD und Grüne demonstrieren gerade ein Paradebeispiel für das Gegenteil von Demokratie!
    Was für ein Selbstbildnis haben Menschen, die sich trotz solcher Aktionen als demokratisch bezeichnen?
    Sind das nur die Folgen eines Lebens im Elfenbeinturm?

    4)
    Zur Zeit scheint es keine Grenzen, keine Dämme mehr zu geben, die sich der Abschaffung demokratischer Grundwerte in den Weg stellen.
    Ich kann nur jedem, der gerade nach Verboten ruft, empfehlen das Werk von George Orwell „Nineteen eighty-four“ zu lesen, denn darin erkennt man viele der aktuellen Spielarten wieder, z.B. die #Facebook-#MeinungsPolizei = #ThoughtPolice, die sagenhaften neuen Wortschöpfungen oder Umdeutungen findet sich dort ebenfalls = #Newspeak…
    Wann rufen diejenigen, die den AfD Ausschluss gerade gutheißen, endlich nach einer #WählerEignungsPrüfung?

    Zum Statement von Thomas Stadler:

    Vieles von dem was Thomas Stadler schreibt ist richtig. Allerdings fehlt jene entscheidende Kleinigkeit die eine überzeugende Erklärung, oder besser noch eine überzeugende Rechtfertigung für die Einschränkung der Meinungsfreiheit, liefern würde! Als Gefahr, wird eine unbewiesene Isolierung der „gefährdeten User“ dargestellt, noch dazu werden die zusätzlichen ebenfalls verstärkend wirkenden sonstigen Informationsquellen wie z.B. das Fernsehen, unzulässig ausgeblendet bzw. kleingeredet. Ja es mag sein, dass sich unkontrollierte Positionen, wegen fragwürdiger Meinungen und Überzeugungen leichter verfestigen, ja es mag sein, dass sich daran „Pseudo-Verantwortliche“ stören, aber letztendlich geht es um unser aller Freiheit! Die Abwägung zwischen einem Szenario, dass man so schon in George Orwell’s „Nineteen eighty-four“ nachlesen konnte, und dem Anspruch auf Freiheit und Selbstbestimmung, bleibt in dem Kommentar weit hinter einem notwendigen Maß zurück, um auch nur im Ansatz dieses Ergebnis eines Abwägungsprozesses, als akzeptabel erscheinen zu lassen.
    Mit ein paar Spinnern, Hetzern, Hasspredigern kann ich leben, mit der „ThoughtPolice“, die meine Meinung als „CrimeThink“ erklären kann, nicht! Dazu etwas Aktuelles: Noch vor einigen Tagen hieß es bei #hartaberfair, eine politische Einflussnahme gibt es nicht! Dabei hatte Herr Plasberg ganz offensichtlich seine eigenen Bemühungen in 2014 seinem damaligen Talkgast Henry Broda gegenüber, schlicht aus seinem unbeeinflussten Gewissen gestrichen. Ja, mit dem vergessen tun wir Deutschen uns ganz besonders leicht…

    Schon merkwürdig wie die Tatsachen manchmal mit mehr, manchmal mit weniger Hintergrundinformationen versehen werden. Auf der einen Seite passieren selbst erfahrenen Journalisten wie Anja Reschke, Claus Kleber und Co. immer wieder „Zufällige“ Berichte, denkwürdige Formulierungen, gefälschte Videoberichte etc. die, wie sollte es auch anders sein, dem „Aktualitätsdruck“ geschuldet sind, auf der anderen Seite spielt dieser ansonsten allgegenwärtige „Aktualitätsdruck“ bei der Berichterstattung zu #kölnhbf irgendwie gar keine Rolle. Selbst der #hartaberfair Faktencheck macht mehr als deutlich, wie wenig objektiv, ausgewogen und ehrlich selbst eine Prüfung von #Tatsachen verlaufen kann. Gerne wird den Social Media Plattformen und damit auch den Usern die #Nachrichtenkompetenz, was immer das auch sein mag, abgesprochen. Schließlich verfügen nur „professionelle Medien“ über die dafür notwendige, teure und angeblich zur Wahrheit verpflichtete Infrastruktur. #Zweifler, das Superlativ dazu, folgt man dem Profi Claus Kleber, lautet #Nazi, werden alternativlos in die Ecke der ungebildeten, dummen, unmündigen Bürger gestellt. Klar, auf Nachfrage des Allmächtigen Herrn Plasberg hat sich Herr Kleber dafür bei ihm entschuldigt. Komisch, während der Sendung wurde Herr Gauland noch vehement hinterfragt, ob er seine Falschbehauptung auch gegenüber den Demonstranten zurückgenommen hat, diese Frage stellte sich für Claus Kleber wohl zu keinem Zeitpunkt, obwohl er immerhin mit seinem Kommentar ein Millionen Publikum manipulierte, während es sich bei Herrn Gauland ja lediglich um ein paar verwirrte Pegida Demonstranten handelte. Ist dass ausgewogen, ist dass unparteiisch, ist dass objektiv, ist dass professionelle öffentlich-rechtliche Berichterstattung? Eine „Befähigungsprüfung“ wird gerade jetzt auf Facebook in Form einer #MeinungsPolizei umgesetzt Der Bürger wird sich demnächst, folgt man der zuvor beschriebenen Logik, einer Wahlberechtigungsprüfung unterziehen müssen, denn bei soviel Dummheit wird eine Überprüfung seiner Wählerkompetenz unausweichlich sein. Schließlich gilt es sich mit allen Mitteln einer ungeliebten politischen Alternative zu entledigen. Ich appelliere an alle Journalisten, werden oder bleiben Sie #Zweifler, lassen Sie das George Orwell Szenario nicht weiter voranschreiten! In Zeiten wie diesen, muss ich mich immer wieder an meine Deutschlehrerin erinnern… Wer aktuell die Nachrichten, die Talkshows und Presseberichte verfolgt, der hat zwangsläufig ein Déjà-vu… Geht es nur mir so? @Anja Reschke spricht bei #hartaberfair von „Zufällen“ in den deutschen Nachrichtenformaten, @Heiko Maas führt eine „Meinungspolizei“ für #Facebook ein, @Claus Kleber macht aus #Zweiflern #Nazis…. So arbeiten also Journalisten, für sie sind Nachrichtenfälschungen ein legitimes Mittel um #Facebook zum Ort von „Verbrechen“ zu machen. #Facebook ist Gefährlich, weil du Dinge liest und erfährst die niemand auf ihre Richtigkeit überprüft hat… Also nach guter #GeorgeOrwell Sitte, nicht von den Medien, ääähm der „#ThoughtPolice“ – der „#MeinungsPolizei“ geprüft wurden. Aus „Nineteen eightyfive“ by George Orwell „Only the Thought Police mattered.“ „The Ministry of Truth–Minitrue, in Newspeak [Newspeak was the official language of Oceania.“ „They were the homes of the four Ministries between which the entire apparatus of government was divided. The Ministry of Truth, which concerned itself with news, entertainment, education, and the fine arts. The Ministry of Peace, which concerned itself with war. The Ministry of Love, which maintained law and order. And the Ministry of Plenty, which was responsible for economic affairs. Their names, in Newspeak: Minitrue, Minipax, Miniluv, and Miniplenty.“ http://gutenberg.net.au/ebooks01/0100021.txt „Leser von Orwells „1984“ werden zweifeln, dass man mit der Methode „THINKPOL (Thought Police) contra CRIMETHINK (thoughtcrime)“ den vom Minister angestrebten „inneren Frieden unserer Gesellschaft“ und den „gesellschaftlichen Zusammenhalt“ sichern kann… Freilich, es kommt darauf an, was man unter „Frieden“ und „Zusammenhalt“ und „unserer Gesellschaft“ versteht. In „Newspeak“, der neuen Sprache, an der man in Orwells Romanwelt arbeitet und die bis zum Jahr 2050 die alte völlig ersetzen soll, gibt es derartige Wörter gar nicht mehr und Texte wie der folgende aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung lassen sich in diese Sprache auch nicht mehr adäquat übersetzen:

    WE HOLD THESE TRUTHS TO BE SELF-EVIDENT, THAT ALL MEN ARE CREATED EQUAL, THAT THEY ARE ENDOWED BY THEIR CREATOR WITH CERTAIN INALIENABLE RIGHTS, THAT AMONG THESE ARE LIFE, LIBERTY, AND THE PURSUIT OF HAPPINESS. THAT TO SECURE THESE RIGHTS, GOVERNMENTS ARE INSTITUTED AMONG MEN, DERIVING THEIR POWERS FROM THE CONSENT OF THE GOVERNED. THAT WHENEVER ANY FORM OF GOVERNMENT BECOMES DESTRUCTIVE OF THOSE ENDS, IT IS THE RIGHT OF THE PEOPLE TO ALTER OR ABOLISH IT, AND TO INSTITUTE NEW GOVERNMENT…

    Was einer Übertragung noch am nächsten käme, wäre laut Orwell die Zusammenfassung der ganzen Passage in dem einen Wort: CRIMETHINK. http://gutenberg.net.au/ebooks01/0100021.txt Orwells „1984“ mit dem Anhang über „Newspeak“ – eine „unverzichtbare“ Lektüre“

    Sind diese Gedanken in Zukunft noch erlaubt, oder muss ich zukünftig einem bestimmten Wortkodex entsprechen, oder sollte ich mich ganz einfach um mehr Reputation kümmern, oder reichen zukünftig ganz einfach, wie schon immer, die richtigen Freunde?

    Comment by derblauweisse — 21.01, 2016 @ 13:13

  5. Also ich finde, Lobo hat recht. Scheiße bleibt scheiße, auch wenn die Scheiße nicht mehr so genannt werden will. Rassist hört sich aber auch radikaler an als „besorgter Bürger“.

    Comment by Typ — 21.01, 2016 @ 13:37

  6. Guter Artikel, danke. Und die Rechtsnationalen sind bestimmt nicht „das“ Volk. Sie wollen unsere Werte zerstoeren und eine Kultur der Unfreiheit, der Angst und der Ausgrenzung schaffen. Kein Fußbreit…

    Comment by cervo — 21.01, 2016 @ 14:03

  7. @derblauweisse: Den Vorwurf der Paralleljustiz habe ich noch nie verstanden. Facebook hat als Portalbetreiber grundsätzlich die Rechtspflicht, dafür zu sorgen, dass rechtswidrige Inhalte verschwinden, sobald es Kenntnis von solchen Inhalten erlangt. Das ist weder neu noch Facebook-spezifisch.

    Comment by Stadler — 21.01, 2016 @ 14:23

  8. @Christoph Kappes

    – Zitat –
    findest Du Deine Schublade „Menschen, bei denen in der Persönlichkeitsentwicklung etwas schiefgelaufen ist“, weniger „unterkomplex“?
    – Zitat Ende –

    Ich teile Stadlers Sicht und erlaube mir eine Antwort, als sei die Frage an mich gerichtet: Nein, nicht unterkomplex, da keine Welt-Erklärung. Sondern Abgrenzung von Chancen zu seriöser Diskussion.

    Die Aussage bezweckt ökonomischen Umgang mit den Nerven.

    Comment by Wolf-Dieter — 21.01, 2016 @ 14:24

  9. @Christoph Kappes: Vielleicht hätte ich den Aspekt, den Du mir ankreidest noch etwas genauer ausführen sollen, aber das war eigentlich nicht meine Kernaussage. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass bei Rassisten oder Nazis etwas in der Persönlichkeitsentwicklung falsch gelaufen ist. Ich sage immer ganz gerne, dass Kinder keine Rassisten sind. Die Entwicklung hin zum Rassisten wird durch viele Faktoren beinflusst, wie Familie und Umfeld, aber es handelt sich sehr wohl um eine Frage der Persönlichkeitsentwicklung. Was denn auch sonst? Selbst die Immunisierungsstrategien, die Du anführst, würde ich als Teil der Persönlichkeitsentwicklung betrachten.
    Dass es auch intelligente Rassisten oder Nazis gibt, spricht doch eher gegen die These Lobos?

    Comment by Stadler — 21.01, 2016 @ 14:34

  10. Bedauerlicherweise werden durch Linke wie Sascha Lobo gerade „normale Menschen“ in die Rechtsextreme Ecke gedrängt, weil sie sich nicht gemäß des linken Mainstreams äußern.

    Beispiel gefällig ?
    Als der Flüchtlingsstrom losging, schrieb ich in einem Kommentar, dass die Schlepper richtig viel Geld verdienen müssten.
    Kurz darauf wurde ich als Nazi beschimpft.

    2 Wochen danach kamen die Artikel, wonach man mit Menschenschmuggel mehr Geld verdienen kann, als mit Drogenschmuggel.

    Auf diese Weise haben die Linken viele Menschen in die Fänge der Nazis getrieben.

    Comment by Tourix — 21.01, 2016 @ 14:35

  11. Vor 30 Jahren so erinnere ich mich hatten wir ein ähnliches Problem. Es gab die Schere im Kopf, also Dinge die du nicht sanktionslos in der Öffentlichkeit sagen konntest…
    Diese kritische Minderheit, die sich am pluralistischen Parlamentarismus der Bundesrepublik versucht hat zu orientieren, ist heute desillusioniert? Haben wir nicht einen ähnlichen Zustand wieder? Es ist „Rechts“ und bitter böse und garnicht gut, was dem scheinbaren öffentlich-rechtlichen Mainstream widerspricht. Kritisches Umgehen mit der Realität findet seinen Zwänge im engen Korsett in einem zur Leitkultur erklärten „wie spreche ich es politisch korrekt aus um keinen shitstorm zu kassieren“.
    Subjektiv betrachtet vermisse ich die kritische und aufklärende Rolle der Medien die sich derzeit eher im suggestiven Universum befindet und zum Merklichem Applaus Theater verkommt. Aber am weitesten vermisse ich die Kongruenz der Politik zu unseren Grundwerten. Ein gesellschaftlicher Diskurs über das Heute und Morgen der die scheinbar hohen Hürden des eigenen Tellerrand überwindet ist wichtiger denn jeh.

    Comment by PeterPan — 21.01, 2016 @ 15:22

  12. @Stadler Ja, wenn Lobo geschrieben hätte „Das Netz ist voller Dummheit“. Aber das hat er nicht. Der Text ist voll von Übertreibungen, „Flächenidiotie“, „Dämlichkeit“, „fragmentierte Partialdumpfheit“, „Fratze“ und noch ein Dutzend mehr. Das ordne ich in das Format „Rant“ ein, die Form, die bar jeder Argumentationsnot der Selbstentladung und Unterhaltung dient. Eine Analyse ist es nicht und soll es auch nicht sein. Daher kann ich mich damit nicht ernsthaft auseinandersetzen, ich nehme das hin wie einen Herbstwald, dem die Blätter fallen, wie Blüten im Wind, wie Kieselsteine, die meine Füsse schmerzen lassen.
    Ja, mein Kommentar hier galt auch Lobo.

    @Wolf Dieter. Da haben Sie aber ein schönes Argumentationsmuster entwickelt. Ich sage: eine Aussage sei unterkomplex. Sie sagen: kann gar nicht sein, weil „keine Welterklärung“. Nennen Sie das Begründung? Kann unterkomplex nur sein, was welterklärend sein will? Und was ist eigentlich nicht „welterklärend“. Hat Lobo etwa doch recht?

    Comment by Christoph Kappes — 21.01, 2016 @ 16:20

  13. Ein Nachtrag noch:
    Es kann gut sein, dass „in der Persönlichkeitsentwicklung etwas schiefgelaufen ist“. Die meisten sind nicht sehr helle, latent aggressiv, aber ob das noch im Rahmen des ohehin immer umstrittenen „normalen“ liegt oder ob es pathologisch ist, sollten im Einzelfall Psychologen entscheiden. Ich gehe einstweilen davon aus, dass ich es mit sozial benachteiligten und gekränkten Personen zu tun habe. Das kann etwas mit Innen (Psyche) aber auch mit Aussen (Gesellschaft) zu tun haben. Aber pathologisiert diese Leute nicht! Vielleicht wären wir Internetschreiber noch viel wütender, wenn wir in der dritten Generation ohne Arbeit, Sinn und Anerkennung leben müssten. Es ist nicht weit zur Joggunghose, zu Dosenravioli und RTL.

    Comment by Christoph Kappes — 21.01, 2016 @ 16:26

  14. @Tourix:
    Nur weil Sascha Lobo Ihrer Meinung nach ein Linker ist, heisst das noch lange nicht, dass Sie sich nicht Nazi nennen lassen müssen.

    Comment by Christoph Kappes — 21.01, 2016 @ 16:28

  15. @Christoph Kappes – Ich sage: eine Aussage sei unterkomplex. Sie sagen: kann gar nicht sein, weil „keine Welterklärung“. Nennen Sie das Begründung? –

    Generell achte ich bei meinen Aussagen auf Kürze (Wortwahl, Satzbau, Thematische Aspekte). Hat neben Nachteilen den Vorzug, zu fokussieren. (Ich mache mir keine Illusionen über die Konzentrationsfähigkeit des Lesers.)

    Ich betrachte Stadlers apodiktisch wirkende Aussage vom Persönlichkeitsbild als fokussierend in diesem Sinn, nicht als vereinfachend.

    Comment by Wolf-Dieter — 21.01, 2016 @ 17:00

  16. Bei „mit Nazis diskutiert man nicht“ war ich raus, denn das ist doch genau das gleiche dumpfe Schubladengehabe, was Herr Stadler zuvor kritisiert. Denn wer oder was ist ein Nazi? Diese Einteilung erfolgt auch nur aus einer Filterbubble heraus.

    Und zu Lobo: Er faselt eine ganze Menge Unfug und das nicht zum ersten Mal. Who cares. Seine Gegner zu beleidigen ist in Mode.

    Ist ja auch nicht schlimm, denn: Die Gegner sind ja eh alles Nazis, denn man selbst ist doch per Definition das Gute….

    Comment by maSu — 21.01, 2016 @ 17:18

  17. @Christoph Kappes – Nachtrag – Entgegen meiner Gewohnheit walze ich etwas aus.

    Unterkomplex wäre die Lesart: gestörte Persönlichkeitsentwicklung ist der alleinige Grund.

    Fokussierend ist die Lesart: die gestörte Persönlichkeitsentwicklung ist das Störelement, das alle weiteren Aspekte überschattet. Meine Lesart.

    Comment by Wolf-Dieter — 21.01, 2016 @ 17:49

  18. Es ist ja eigentlich ganz einfach: Die LinksNazis halten alle, die nicht ihrer Meinung sind, für RechtsNazis. Und umgekehrt.

    Comment by Frank — 21.01, 2016 @ 18:27

  19. @Christoph Kappes

    Dem Geschriebenen stimme ich zu 100% zu. Dass in der „Persönlichkeitsentwicklung etwas schiefgelaufen“ ist, kann man so sehen, führt aber zu denselben Problemen wie die Bezeichnung „dumm“. Was hat denn einen erheblichen Anteil an unser aller Persönlichkeitsentwicklung? Es ist unser Umfeld, in dem wir aufwachsen. Wenn der persönliche Kontakt zu etwas fehlt, bilden sich Vorurteile. Das waren z.B. „früher“ Vorurteile gegen Juden, Ausländer etc. In den sich einigelnden Facebookgruppen und Konsorten fehlt immer mehr der Kontakt zur anderen Meinung. Extrem vereinfachte Küchenphilosophie, aber wenn man jeden Kontakt ablehnt oder durch Herabsetzung erschwert, fördert man langfristig nur die Lagerbildung mit all ihren Vorurteilen – auf beiden Seiten.

    Comment by Leser — 21.01, 2016 @ 18:33

  20. Das Phänomen ist bekannt seit Usenet News (NNTP) mit seinen Flamewars und Beschimpfungen auf unterstem Niveau. Das scheint aber nur so Dinosauriern wie mir bekannt. Als Sascha im Netz anfing gabs da eh nur noch binaries und warez.
    Es gab damals sehr ausführliche und tiefgründige Untersuchungen zu der Frage, warum Leute jegliche Zivilsation hinter sich lassen, wenn sie online posten.
    Auch in dieser Diskussion hier gilt:
    1/ Die Bandbreite erlaubt meist nicht die Abbildung von komplexen Gedankenvorgängen
    2/ Es gibt einen sehr unzureichenden Rück-kanal
    3/ Körpersprache und direkte Reaktion fehlt

    Ich kenne eine ganze Menge angenehme Zeitgenossen die Online oder im Auto zur Bestie werden.

    Der Aspekt fehlt in der Diskussion. Auch der Aspket, dass jedem ein Lautsprecher in die Hand gegeben wird und die Presse, sowie Sascha hier auch, eifrig die Trolle füttert und damit publizistisch davon profitiert. Und wir sitzen da mit Popcorn und Chips und sind die Voyeure unseres eigenen Untergangs. Na so dramatisch doch wieder nicht. Mich hat der Beitrag von Sascha amüsiert. Voll der Troll! Das hätte man so locker im Usenet unter de.talk.bizarre veröffentlichen können.

    Comment by Rigo — 21.01, 2016 @ 19:10

  21. Vielleicht den Artikel von Sascha Lobo genauer lesen? Ich habe ihn in erster Linie als „Stilkritik“ verstanden. In den einleitenden Passagen ist von „rechts“ und „Nazis“ nichts zu lesen: „dank sozialer Medien bekommt man zu allem, was geschieht, eine Dreingabe, nämlich die Reaktion des Publikums darauf … etc.“ Der Artikel ist doch ein bitteres Trauern über den sprachlichen Sittenverfall. Über den wachsenden Unwillen, begründet zu reden. Über eine schier unglaubliche Unhöflichkeit. Alles auf bloße ummheit zu schieben, ist der Versuch, dumme Äußerungen zu stigmatisieren – wenn man so will, wünscht sich Lobo das Gefühl der Scham zurück. Die geistige „Schamlosigkeit“ findet sich auch bei defintiv Nicht-Dummen, auch schon bei Akademikern. Neulich habe ich mich sehr ähnlich über den „völlig entgeisteten Matussek“ aufgeregt ( https://medium.com/@fritz/der-v%C3%B6llig-entgeistete-matthias-matussek-a942efe00142#.j7wz9xz0a ) – viele kochen ja auch auf Promoter des Dummen eben darauf ihre Suppe, wie z.B. auch Trump, der schlau genug ist zu verstehen, dass er möglichst dumm daher reden muss, um sein Quantum an Wählerstimmen einzufangen. Und heute wieder bass erstaunt gewsen, als ich das Wort „Systempresse“ (ohne Anführungszeichen) bei jemanden las (auf Facebook, selbstredend), dem ich so ein Abdriften in die Phraserei denn dann doch nicht zugetraut hätte. Ich wundere mich schon seit geraumer Zeit, wie da manchen der Geifer rinnt, manche einfach Opfer ihrer Gedankenlosigkeit werden, Dritte aber gezielt die Dummheit in der Politik befeuern, die man ehedem zu denen gerechnet hätte, die halbwegs bei Trost sind. Das *ist* bedrückend, weil noch obendrauf kommt, dass das Abwägen selbst geschmäht wird (und nicht nur auf dem ganz rechten Flügel). Die Frage ist ja nicht nur, was da bei denen los ist, die seit 3 Generationen am Rand stehen und sozial wirklich nicht nur eingebildet, sondern tatsächlich benachteiligt sind. Der Irrationalismus ist längst bei vielen anderen über die Schwelle getreten – von Jung- bis Altakedemiker. Oder neulich, Stefan Aust -wo war das noch – bei der Will, glaube ich – der ist auch schon dabei, seine Nüchternheit zu verlieren, scheint mir. Auch das fragt sich: Was zum Teufel ist mit dem deutschen Bürgertum los?!
    Ach je.
    However, Lobo wollte sicherlich viel weniger „erklären“ als aufrütteln und zur Besinnung rufen. Und sicher kann jeder etwas mehr davon brauchen. Und seine „weil“-Sätze öfter mal unter die Lupe legen. Wir müssen alle etwas herunterkommen von der Panik.

    Comment by Fritz — 21.01, 2016 @ 19:24

  22. @Rigo: ich halte die gennanten Gruende 1-3 mittlerweile fuer nicht ausreichend erklaerend, auch weil ich viele rein virtuelle Kontexte kenne, in denen das funktioniert.

    Ich sehe als grundlegenden Unterschied den mangelnde Ankopplung an und Rueckkopplung mit der gesellschaftlichen Realitaet. Das wird durch Anonymitaet und fehlende Ueberschneidung von offline und online reality natuerlich stark vereinfacht. Aber der gleiche Mechanismus ist bei Abschottung realer Gruppen zu sehen, siehe Pegida in Deutschland.

    Und ich kennen USENET und IRC noch sehr gut, von beiden Seiten.

    Comment by h s — 21.01, 2016 @ 21:21

  23. ‚Die OECD hat herausgefunden‘, ja was eigentlich … ?

    Was komisch ist: die Grafik ist eigentlich nur so zu verstehen, daß dort den niedrigen Bildungsgraden ISCED 0-2 die höchsten 5+6 gegenübergestellt werden, während 3&4 unberücksichtigt bleiben.

    http://www.keepeek.com/Digital-Asset-Management/oecd/governance/government-at-a-glance-2015_gov_glance-2015-en#page148

    Comment by thorsten — 21.01, 2016 @ 21:27

  24. Der Fünf – Dollar – Trick: wie man aus einer Hundertschaft Brüllern eine Volksbewegung schafft
    https://www.zerofox.com/blog/five-dollars-can-buy-4000-facebook-friends/

    Comment by Arne Rathjen RA — 21.01, 2016 @ 21:34

  25. @Fritz: Keine Sorge, ich habe Lobos Artikel schon aufmerksam gelesen. Es ist u.a. von Pegida, rechtspopulistischen, Horden, AfD und NPD die Rede. Er bezieht sich nicht nur, aber doch im Schwerpunkt auf die aktuellen politischen Diskussionen im Netz. Der Begriff Stilkritik wäre mir jedenfalls zur Beschreibung dessen, was Lobo uns sagen will, nicht in den Sinn gekommen.

    Comment by Stadler — 21.01, 2016 @ 21:36

  26. Alles, was es zu Brandstiftern á la Lobo und deren intellektuellen Fähigkeiten zu sagen gibt, hat Hadmut Danisch auf seinem Blog wundervoll zum Ausdruck gebracht:

    http://www.danisch.de/blog/2016/01/21/als-der-idiot-auszog-die-dummen-deppen-zu-schimpfen/

    Zitat:

    „Da ist fast überhaupt keine Substanz mehr drin (und das bisschen ist auch noch falsch). Da ist überhaupt nichts mehr greifbar, nichts mehr nachvollziehbar, kein Gedankengang mehr zu finden. Nur noch ausfällig. Nach höstrichterlicher ständiger Rechtsprechung ist genau das dann nämlich nicht mehr von Meinungsfreiheit gedeckt, sondern eine unzulässige Schmähkritik. Man darf zwar derbe draufhauen, aber es muss immer einen greifbaren Zusammenhang mit einer nachvollziehbaren, prüfbaren Sachkritik geben (die nicht einmal richtig sein muss, der Leser muss aber die Möglichkeit haben, sie als falsch einzustufen und damit irgendwie nachzuvollziehen). Vereinfacht gesagt: Wenn man sagt, dass X ein Idiot sei, weil er bla bla bla Y getan hat, dann kann der Leser sich denken, dass das nicht stimmt, weil X nämlich nicht Y getan hätte, oder umgekehrt der Leser Y für richtig hält, somit also auch die Schlussfolgerung, dass X ein Idiot sei, nicht teilt.

    Behauptet man aber einfach nur, dass X ein Idiot sei, ohne das irgendwie sachlich nachprüfbar zu machen oder zu motivieren, somit zu einer Überprüfung durch den Leser zu stellen, ist das keine Meinung mehr, weil es keinen Meinungsinhalt mehr hat und damit eine unzulässige, strafbare oder dem Unterlassungsanspruch zugängliche, und nicht geschützte Schmähung.“

    Comment by SalvaVenia — 21.01, 2016 @ 23:18

  27. @Thomas Stadler
    So weit so gut, Betreiberhaftung kann ich im Grundsatz nachvollziehen, allerdings, geht es bei Plattformen wie Facebook aber um mehr. Ein Ort, der Demokratie von unten nach oben ermöglicht, ist mehr als irgendeine Internetplattform, es ist ein Ort an dem der Otto Normalverbraucher, wie sonst nirgendwo seiner Meinung Gehör verschaffen kann wie sonst nirgendwo. Ja, ich glaube, dass gerade deshalb so ein Ort ein besonderes „Fleckchen“ ist, dass ein solcher Ort ein Gewinn für die politische Meinungsbildung sein müsste, an dem die Meinungsfreiheit sogar ein ganz besonders schützenswerter Gut darstellt.
    Ich sehe nach wie vor die nicht nur die kommerziellen Chancen im Internet, sondern eben auch die zusätzlichen Möglichkeiten der politischen Bildung.
    Was sagt uns das, wenn ausgerechnet dann, wenn sich Menschen politisch engagieren, zugegeben in diesem Fall von Menschen mit höchst fragwürdigen Überzeugungen, dieser schon im Ansatz wieder zunichte gemacht werden soll?
    Warum greifen gerade elitäre Kreise, deren Minderheiten Dasein zwangsläufig unter diesen Bedingungen zum Nachteil wird, sofort zur Sanktionskeule?
    Ganz klar, Eliten müssen schon deshalb gegen allzuviel demokratischem Einfluss von Mehrheiten aktiv vorgehen, das liegt in der Natur ihrer Sache, nur Demokratisch ist das nicht! Allerdings sind und waren es genau die Gründe, die, zu der bis vor kurzem überall angeprangerten, viel zu geringen Beteiligung der Menschen an Wahlen, an der mangelnden Teilnahme an politischen Prozessen und als teilnahmslose schweigende Massen, kritisiert wurde. Kaum ändert sich daran etwas, ist man allerorts erschrocken über das was da jetzt zum Vorschein kommt. Jetzt die sich beteiligenden Menschen quasi zurück in den politischen Tiefschlaf schicken zu wollen, weil sich deren politische Überzeugungen so gar nicht mit dem Mainstream vereinbaren lassen, ist schwach und purer Protektionismus. Genauso, wie man dem Problem der Flüchtlinge nicht mit Grenzschließungen Herr wird, genauso verhält es sich mit dem Problem einer offensichtlich irregeleiteten Gruppe innerhalb unserer Gesellschaft. Wir brauchen keine neuen Mauern keine neuen Grenzen, wir brauchen politisch überzeugende Programme und Alternativen um mit diesen Gruppen, so umzugehen, wie es sich für eine Demokratie gehört. Ja, auf diese Art und Weise hat sich eine Demokratie als Wehrhaft zu erweisen!
    Wenn unsere Demokratie das nicht schafft, welchen Wert hat sie dann? Niederlagen gehören nicht nur im Sport zum täglichen Brot, Niederlagen gehören genauso zum demokratischen Alltag!
    Deshalb würde uns allen etwas mehr Gelassenheit und weniger Hysterie ganz gut zu Gesicht stehen.
    Ja, es geht wohl um einen grundsätzlichen Blickwinkel, wie man das Internet und seine Möglichkeiten sieht oder sehen möchte.
    Ihr Standpunkt, Herr Stadler, ist eher statisch, bewahrend und beinhaltet die Prämisse der aktuellen Gesetzeslage, während es durchaus einen Blickwinkel gibt, der eher flexibel, konstruktiv und explizit die Möglichkeit ergänzender gesetzlicher Regelungen zulässt.
    Meine Kritikpunkte unter dem Aspekt von „Freedom of Speech“:
    Wenn schon die Betreiberhaftung als rechtliche Grundlage herhalten soll, dann gehört der fehlende Part, das Recht auf Überprüfung einer Löschung oder Sperre, zusätzlich per Gesetz ergänzt!
    Denn genau diese Möglichkeiten habe ich z.Zt. gerade nicht, um mich gegen ungerechtfertigte Willkür zu schützen.
    Ich hoffe es wird jetzt deutlicher worin das grundsätzliche Problem besteht.
    Nur mal so….

    Comment by derblauweisse — 22.01, 2016 @ 02:20

  28. Selbst wenn die halbwegs intelligentere Mehrheit versuchen würde, mit Neonazis zu diskutieren, würden zumindest die facebook Algorithmen dafür sorgen, dass diese Botschaften dort nicht ankommen. Die fb- Technik verhindert ja bereits, dass die Aktivität vieler eigener fb-„Freunde“ meist ungelesen bleibt. Zusätzlich müsste man aktiv im braunen Sumpf wühlen, um die kruden Thesen wahrnehmen und kontern zu können. Dort bewegt man sich höchstens mal als Journalist, aber auch nur gegen ein hohes „Schmerzensgeld“. Die halbwegs demokratisch gesinnte Mehrheit wird also auch nur das zu lesen bekommen, was noch ca 3 Tage lang hochgespült wird, wenn man sich dort mal umgesehen hat, weil es der fb- Algorithmus für angemessen hält. Kurz, der einmalige Aufenthalt im braunen Sumpf hinterlässt sichtbare Spuren auf der weißen Weste („Leute, die hier waren, intreressieren sich auch für dieses und jenes“). Diesen technischen Aspekt hat Lobo leider ausgeblendet. Latent beeinflusst aber diese konsequente technische Reaktion bereits die offene Diskussion. Es ist also jener Effekt eingetreten, vor dem vor Einführung der Vorratsdatenspeicherung gewarnt wurde. Die Furcht vor schlechtem Scoring hat bereits die Form öffentlicher Diskussion verändert. Nicht nur bei facebook, sondern auch in der Kohlenstoff- Welt.

    Comment by Wolf — 22.01, 2016 @ 02:51

  29. @Stadler Ja, mag sein, der Begriff „Stilkritik“ hat etwas Ironisches, wir reden ja nicht von Mode. Dennoch: Es geht ja nicht um rechte Überzeugungen und „Meinungsäußerungen“ als solche, sondern um das tiemlich extreme Zerstören der Diskussion. Das ist – in meinen Augen – gefährlicher und bedrückender als die rechten Standpunkte als solche. Das ist auch der Grund, warum Überlegungen zum Löschen von diskussionsvernichtenden Postings nichts mit „Meinungsunterdrückung“ zu tun zu haben könnten, sondern im Gegenteil mit Förderung der Meinungsäußerungen, insofern den Standpunkten ein Mindestmaß an Rationalität, Standardartikulation und *Gesprächsbereitschaft* abverlangt wird. In GB wird diskutiert, ob man so einen wie Trump überhaupt ins Land lassen will. Das hat nichts mit Anti-Rechts zu tun (Rechte gibt es auch da mehr als genug, wie man weiß auch in der Regierung), es hat etwas mit dem Schutz von Mindeststandards zu tun, die für den demokratischen Prozess essentiell sind. Derzeit machen die Standards einen eher ungeschützten Eindruck, auch weil sie zu wenig aktiv verteidigt werden. Sie werden unterspült und zerrieben – möglicherweise mit Folgen, für die dann wieder keiner verantortlich gewesen sein will. Immerhin: Die Debatte läuft seit geraumer Zeit, wie die Gesprächszerstörungsstrategien und die Massenattacken auf die demokratische Kompromisskultur gebremst werden können. Dazu liefert Lobo einen über-provokanten Beitrag. Auch nicht gerade vorbildlich, aber vielleicht muss man einmal so laut und ungerecht auf die Mindeststandards pochen.

    Comment by Fritz — 22.01, 2016 @ 07:52

  30. Klarer Fall von „Irgendwie habt ihr beide beide Recht“. Klar stimmt es wenn Stadler sagt, dass soziale Medien eine Art Blasenbildung fördern, wo dann jeder nur noch mit Meldungen/Meinungen konfrontiert wird, die den eigenen Einstellungen nahe sind. Aber unabhängig davon kann man eine Verrohung der Sitten (wie Lobo sie konstatiert) auch nicht abstreiten. Die lautesten und vehementesten Kommentierer waren immer schon tendenziell diejenigen mit den ausgeprägtesten/härtesten Meinungen (mal neutral formuliert). Das hat sich in letzter Zeit eher noch verstärkt – ich vermute nicht einmal deshalb, weil diese Leute wirklich die Mehrheit sind, sondern, weil gemäßigtere Zeitgenossen sich einfach aus solchen Diskussionen ausklinken, statt – wie Facebook es naiverweise fordert – „Gegensprech“ zu leisten.
    Katja Berlins Neujahrsvorsatzgrafik kommt ja nicht von ungefähr:
    https://twitter.com/DIEZEIT/status/685024206329917440

    Weiter verstärkt wird dieser Effekt auf Facebook vielleicht durch die Blasenbildung – die Kommentarspalten von beispielsweise SPON, ZEITOnline und Tagesschau.de wären da aber Gegenbeispiele, denn diese Medien sind eigentlich nicht unbedingt die Pegida-Hausverlautbarungsorgane.

    Irgendwann vergeht dem „normalen“ Menschen halt der Nerv, sich mit Leuten auseinanderzusetzen, die gar nicht bereit zu einer wirklichen Diskussion sind und schon ein „hey, lasst uns mal alle beruhigen“ mit einem „Halt’s Maul, Gutmensch!“ quittieren. Das disqualifiziert denjenigen der es sagt natürlich mehr als dass es denn die Adressaten verletzt. Aber das kümmert den Gutmenschenschimpfer irgendwie auch nicht die Bohne, während es die andere Seite schlicht frustriert. Weil es zeigt, dass man genauso gut mit einer Wand reden könnte.

    Diese Dynamik ist – zusammen mit der Blasenbildung – problematisch, wenn jene übrig bleibende radikale Minderheit umso lauter (und unwidersprochen) die Erfüllung der eigenen Forderungen einfordert – und sich danach tatsächlich gerichtet wird, eben mit dem Argument „lies mal online, da sind die Meinungen eindeutig“, was ja auch Kantinengespräche durchaus bestimmen kann.

    Comment by anfromme — 22.01, 2016 @ 10:59

  31. Übrigens auch Zustimmung zu Fritz‘ letztem Kommentar.
    (Also zu dem hier: http://www.internet-law.de/2016/01/das-netz-und-die-dummheit-eine-antwort-auf-sascha-lobo.html/comment-page-1#comment-791788)

    Comment by anfromme — 22.01, 2016 @ 11:01

  32. Wer ist Lobo? Wovon lebt er? Was zeichnet ihn aus, außer, dass er von Linksblättern supportet wird? Nichts, wahrscheinlich eher die Frisur.

    Hier mal wieder die Aussage, Rechte sind doof, bei denen ist was schiefgelaufen im Leben. Linke, die jeden Mai angekündigten Terror machen in Berlin und anderswo, pah, was soll`s. Die sind klug und gebildet. Das Gegenteil ist der Fall.

    Wo es die Linke gibt, hat die Rechte jede Existenzberechtigung!

    Bei den nächsten drei Landtagswahlen kommt die AfD in den zweistelligen Bereich. Alle blöd in linken Augen, ist klar. Tunnelblick, wie bei Doofen üblich.

    Der SWR hat von der C-Partei bereits die Quittung erhalten mittels Absage. Glückwunsch für diesen richtigen Schritt. Linke Meinungserpressung ist kein Argument. Die AfD freut sich allerdings sehr. Das wird bestimmt weitere 2% bringen.

    Comment by Orgel — 22.01, 2016 @ 11:07

  33. „Darüber hinaus wird kein Weg daran vorbeiführen, dass Facebook und Twitter jedenfalls strafbare Äußerungen künftig konsequent löschen muss und auch ansonsten juristisch, sei es strafrechtlich oder zivilrechtlich, gegen die äußernden Personen vorgegangen wird.“

    Wobei der linke Stadler die Linken sicher bewusst nicht genannt hat, für die nämlich dasselbe Recht gilt. Aber er ist ja auf dem linken Auge blind, macht das, was er anderen Usern vorwirft, die Einseitigkeit. Wahrscheinlich kann man sich auch nur so entscheiden, wenn es um rechts und links geht und man die Mitte aus den Augen verliert.

    Linke jedenfalls bemerken ihren eigenen Positivrassismus gar nicht mehr, geschweige denn sind sie so tolerant, wie sie es sich selber in die Tasche lügen.

    Die Wahlen werden die von Stadler genannte „schweigende Mehrheit“ (in seinen Augen links) dazu bewegen, die AfD zu wählen.

    Schönes Wochenende, vor allem an den kommenden Wahlsonntagen.

    Comment by Orgel — 22.01, 2016 @ 11:35

  34. Einzige Hilfe bei dem Dilemma und dem überbewerteten Status der virtuellen Welt ist eine gesetzlich vorgeschriebene Begrenzung von Zeichen bei einer Nachricht. Fotos können/dürfen im allgemeinen Netzverkehr nicht mehr hochgeladen werden.

    Die Begrenzung von Zeichen macht dass Ausfiltern von Mist für die Betreiber einfacher und Hasssuaden komprimiert stinken schon direkt bei Schnellansicht jedem.
    Alles andere wird nichts an dem Elend der Netzwelt ändern.

    Comment by Walter Gerdes — 22.01, 2016 @ 12:03

  35. Soll das jetzt heißen Pegida, AfD, NPD sind gar nicht dumm?

    Comment by Bernhard Gollas — 22.01, 2016 @ 12:24

  36. Prinzipielle Zustimmung, dass Social Media ein Katalysator sein können. Allerdings sind Filterblasen kein exklusives Phänomen der sozialen Medien, sondern sie existieren in allen Medien, on- wie offline, dazu zählt auch das gesellschaftliche Miteinander. Ein Rassist, der Social verlässt, wird sich auch offline mit Rassisten treffen.

    Comment by Matthias — 22.01, 2016 @ 12:35

  37. Man sollte sich bereits jetzt an den Gedanken gewöhnen, dass die AfD in ein paar Monaten in drei Landesparlamenten sitzt. Ob es Linken passt oder nicht, ist dabei höchst unerheblich.

    Comment by Orgel — 22.01, 2016 @ 13:33

  38. Ps. Der Typ Lobo kommt sicher bald ohne Hartz IV aus, wenn Stadler ihm hier einen bezahlten Blog einrichtet.

    Viel Erfolg.

    Comment by Orgel — 22.01, 2016 @ 13:58

  39. Die AfD hat zur Zeit einen Antragsstau, weil ca. 3500 Menschen in die Partei eintreten möchten. Man kann nur um Geduld bitten.

    Comment by Notiz — 22.01, 2016 @ 14:33

  40. Sind Sie, Herr Stadler, aus der DDR? Wohl kaum! Haben Sie miterlebt, was wir mitgemacht haben in der roten Republik?? Nazis sind für mich vor allem eines: ROT!

    Comment by Birgit — 22.01, 2016 @ 14:59

  41. Vielen Dank, Herr Stadler. In der Tat eine interessante Diagnose, dass Filterblasen Gleichdenkende näher zusammen bringen, die sich gegenseitig bestärken und sich somit gleichsam von ihrer Umwelt isolieren. Algorithmen (und die hinter ihnen stehenden Entscheider) wären folglich dafür verantwortlich, die Interessensgruppen voneinander zu segregieren. Soziale Medien – einst gestartet als Foren, die ganz unterschiedliche Nutzer zusammen bringen können – sind jetzt Sortiermaschinen.
    Dieses Muster ist wohl zum einen Grund für deren Erfolg. Applaus ist nunmal angenehmer als Kritik. Zum anderen ist es der Grund, warum weit reichendes Löschen zweifelhafter Posts durch die Betreiber nur sehr zögerlich geschieht: Die Gefahr ist groß, gleich eine ganze Filterblase aus dem System werfen zu müssen. Denn die Interessensgruppen in ihren jeweiligen Schächtelchen dürften auf sehr ähnliche Art und Weise miteinander kommunizieren. Und wer jagt schon seine treuen Kunden aus dem Geschäft?

    Davon mal ganz abgesehen: Die Abgrenzung der Sozialen Netze zum „offenen“ Rest des Netzes finde ich etwas schief. Warum? Jeder Suchauftrag, jede Kaufentscheidung, jeder Klick homogenisiert die individuelle Netzumwelt. Unser Netzverhalten liefert auf Dauer eine immer bessere Detailgenauigkeit unserer Nutzerprofile. Die Auflösung unserer Präferenzen in diesen Profilen wird immer feiner. Wir werden nicht nur immer näher ans Buffet heran gerückt. Das Buffet wird auch immer passiger sortiert. Und das unfreiwillig, aber mit unserem dauernden Zutun. Auch das ist eine Filterblase. Frei und offen ist demnach bei einer Standard-Google-Suche kaum noch etwas.

    Beides – die gefälligen Miniwelten innerhalb der Sozialen Netze und innerhalb des restlichen Netzes – stehen wohl eher nebeneinander. Kokon neben Kokon – in Sozialen Netzen wie im Internet. Es gibt kein echtes „Draußen“ mehr. Nebenan ist nicht das „offene Netz“, nebenan ist nur die nächste Blase.

    Comment by Otto vom Berg — 22.01, 2016 @ 15:43

  42. Otto, hier ist leider keine Maschine am Werk, sondern ein linker Anwalt, der seine linke Sichtweise erklärt. Eine Maschine wäre neutraler.

    Ich bin sowieso erstaunt, dass meine Beiträge noch online sind, wahrscheinlich pennt der linke Stadler oder möchte heute großzügig erscheinen.

    Scheinheilig nennt man das.

    Comment by Orgel — 22.01, 2016 @ 16:09

  43. Ps. Dass man auf linken Boards wie hier die Löschung schon erwartet, spricht eigentlich für sich…es ist keine Auszeichnung für Stadler.

    Schönes Wochenende.

    Comment by Orgel — 22.01, 2016 @ 16:13

  44. Diese Einwanderung ohne Ende ist falsch. Auch mit sehr viel Mühe kann ich die Einwanderungsbefürworter nicht verstehen.
    Ausgerechnet um Kritik daran zu unterbinden wird eine Zensur eingeführt die nach Einführung auch gegen linke Positionen eingesetzt wird.

    Comment by wertiger — 22.01, 2016 @ 18:25

  45. „Ich bin sowieso erstaunt, dass meine Beiträge noch online sind, wahrscheinlich pennt der linke Stadler oder möchte heute großzügig erscheinen.“

    Naja, beim Thema Dummheit sollte man doch auch mal Betroffene zu Wort kommen lassen.

    „Scheinheilig nennt man das.“

    Konsequent nenn ich das.

    Comment by doc-rofl — 23.01, 2016 @ 12:15

  46. „Dass sich die (schweigende) Mehrheit allerdings artikulieren sollte, um einer rechten Minderheit deutlich zu machen, dass sie nicht das Volk sind, dass man ihre Ansichten und Forderungen nicht teilt und Hass, Rassismus und Ausgrenzung nicht die Werte sind, für die wir stehen, würde ich jederzeit unterschreiben.“

    Vielleicht ist die schweigende Mehrheit ja anders als gedacht. Und sie sollten froh sein, das diese (noch) schweigt.

    Comment by Grundgesetz — 24.01, 2016 @ 17:25

  47. Während ich hier noch ab und zu gerne mitdiskutiere, gehen die „sozialen Netzwerke“ völlig an mir vorüber. Ich habe per Filter sämtliche Zugänge zu Fratzenbuch geschlossen. Um so ärgerlicher finde ich, dass täglich die Medien berichten, welchen verbalen Dunst irgendjemand dort verbreitet hat. Das ist für mich vergleichbar mit den Parallelwelten der online-gambler oder Computerspieler, nur dass unsere ö.r. Medien noch nicht täglich „berichten“ wie „Milchbubi“ bei World of Warcraft „Hotzenplotz“ besiegte und welche Beleidigungen man sich gegenseitig im online-poker-chat zuwarf. Dazu gehört auch was der Lobo(tomisierte?) von sich gibt.

    Comment by Dr.Klusenbreuker — 25.01, 2016 @ 08:08

  48. Theoretisch denkbar wäre, dass die Flut vermeintlich dümmlicher Postings aus einem Hochleistungsrechnersystem stammt, welches mit künstlicher Intelligenz arbeitet, und dass das, was diese Maschine produziert, xmal intelligenter ist als das, was der Mainstream verbreitet.

    Ein bekannter Internetunternehmer hat dies und anderes bereits in einem Vortrag ausgeführt. Eine ironische Anspielung auf das HAL 9000 – System in 2001 A Space Odysee konnte er sich nicht verkneifen.

    Zu dem Film gehört dann noch der Lobo im Kampf gegen die Maschine.

    Theoretisch denkbar wäre auch, dass die Entfernung von T&A – Bildchen aus sozialen Netzwerken vollautomatisiert erfolgt, und dass hierbei auch Künstliche Intelligenz verwendet wird.

    Comment by Arne Rathjen RA — 25.01, 2016 @ 18:11

  49. What ever, ist doch schön, dass es immer noch Menschen sind, die in die Wahlkabine gehen. Merkel wird bereits in diesem Jahr zurückgetreten werden, danach macht Schäuble den Pausenclown bis 2017. Die nächsten drei Landtagswahlen werden zeigen, dass Merkel nichts mehr gemerkt hat. Sie muss weg. Síe schafft nur eines, nämlich Deutschland und die EU ab. Kohls Mädchen hat dessen Lebenswerk zerstört.

    Comment by Orgel — 25.01, 2016 @ 18:43

  50. @Arne Rathjen RA

    HAL 9000 hatte einen Konflikt zwischen eigener Aufgabenstellung und Motiv der Besatzung. Sein Ansatz zur Konfliktlösung wäre aus Sicht des SW-Fachmanns lächerlich einfach lösbar, wenn nicht militärische Vorgaben in die Prioritäts-Rangfolge eingeflossen wären.

    Wo Lobo in dem Denkmodell vorkommt, müsste mir noch dargelegt werden.

    Comment by Wolf-Dieter — 25.01, 2016 @ 18:51

  51. O: da in vielen Ländern, natürlich nicht in Deutschland, Wahlen bereits per Touch-
    screen – Stimmabgabe und nicht mit Zettelchen durchgeführt werden, sehen wir einer ungeahnten Perfektionierung der Demokratie entgegen. Die Steigerung der Intelligenz der Wählerschaft wird enorm sein.

    Comment by Arne Rathjen RA — 25.01, 2016 @ 18:54

  52. Im Zweifel immer als Hahn.

    Comment by Orgel — 25.01, 2016 @ 19:02

  53. Ist ja wieder nett hier. Kann nur besser werden.

    Comment by Orgel — 25.01, 2016 @ 19:03

  54. WD: der Typ mit dem HAL 9000 – Vergleich hat mit Suchmaschinen zu tun. Kleiner Tipp. Aktuell leitet er einen Medienkonzern, der Software verkauft, Bücher, Platten, Anzeigen und anderes mehr. Auch Smartphones gehören zum Portfolio sowie das dazu gehörige Betriebssystem. Der Name eines Phones
    erinnert an Henry Miller.

    Comment by Arne Rathjen RA — 25.01, 2016 @ 21:41

  55. Wenn Twitter und Facebook schuld sind, hmmm, wie haben es die Nazis dann beim letzten Mal geschafft, an die Macht zu kommen?
    Mir fehlt hier etwas, was auch auf Twitter (und vielleicht auch auf Facebook?) passiert, was aber auch ohne geht: Nämlich, daß diejenigen, die sich dem rechten Wahn in den Weg stellen, sei es körperlich oder in einer Diskussion, massiv bedroht, eingeschüchtert und angegriffen werden.

    Comment by Christel T. — 27.01, 2016 @ 17:49

  56. Tja und ich finde das es sich nicht lohnt mit Linken und Linksfaschisten zu diskutieren….was nun.
    Was, Sie sind nicht Links oder Linksfaschistisch? Hmmm…vielleicht sind die anderen ja auch gar nicht Rechts oder Faschisten.
    Merke: Nur weil jemand anderer Meinung ist, ist er nicht gleich Links/Rechts/Wasauchimmer-Faschist.

    Comment by Walter Wallach — 28.01, 2016 @ 11:34

  57. @Christel T.
    Passiert auch andersherum. Auch Linke bedrohen Andersdenkende mit Gewalt und in letzter Zeit wird sogar von Linken auf Rechte geschossen….

    Comment by Walter Wallach — 28.01, 2016 @ 11:36

  58. Jaja. Linke und Rechte haben schon immer aufeinander geschossen. Über sie wacht jetzt HAL
    und betreut sie.

    Comment by Arne Rathjen RA — 28.01, 2016 @ 17:05

  59. Ich stimme Ihnen zu Herr Stadler, Einstellungen, die sich über Jahrzehnte verfestigt haben suchen zunächst immer ihre Bestätigung – notfalls in der Umdeutung der Wirklichkeit. Emotional verankerte Vor-Urteile lassen sich nicht über die Ratio behandeln, leider! So hilft denn lediglich die Gegenöffentlichkeit der Demokraten als Signal: Mit uns nicht!

    Comment by Michael Steffens — 6.02, 2016 @ 14:43

  60. Was für ein blödsinn, tüpisch gekaufter Journalismus

    Comment by Anonymous — 23.07, 2016 @ 13:03

  61. Wenn man sich also über bestimmte Ereignisse negativ äußert, sprich man emotional davon berührt ist, ist das zu verurteilen? Und es ist natürlich nicht derjenige, der diese Emotionen durch sein Fehlverhalten ursächlich ausgelöst zu verurteilen, is klar
    Politisch korrekt müsste es einem dann also egal sein und dank wäre die welt in Ordnung?
    Ihr seid nur noch kaputt und merkt es noch nicht mal…

    Comment by Jesus Maria — 26.04, 2022 @ 21:49

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