Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

14.7.15

Ist der ESM in Wirklichkeit ein Perpetuum mobile?

Irgendwann im Verlauf der letzten Woche habe ich aufgehört, die Vorgänge und Abläufe im Zusammenhang mit der Griechenlandkrise nachvollziehen zu können. Der griechische Ministerpräsidnent Tsipras führt ein Referendum durch, weil er die Reformliste, die ihm von der EU vorgesetzt wurde, nicht umsetzen will. Er gewinnt die Abstimmung, die Griechen stimmen mit deutlicher Mehrheit gegen das Spardiktat von Merkel, Schäuble & Co. Der griechische Finanzminister Varoufakis tritt überraschend zurück und nur eine Woche später sagt Tsipras der EU ein Reformpaket zu, das noch über das hinausgeht, was er und die griechischen Wähler zuvor abgelehnt haben. Auch der von Varoufakis so vehement geforderte Schuldenschnitt wurde nicht gewährt. Was war der Grund für den Sinneswandel von Tsipras? Vermutlich hat das hässliche Grexit-Manöver von Wofgang Schäuble, der als erster europäischer Spitzenpolitiker aktiv ein (vorübergehendes) Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro ins Spiel gebracht hatte, seine Wirkung nicht verfehlt. Offenbar war Tsipras am Ende der Meinung, dass er nur noch zwischen dem Grexit und dem Spardiktat der EU wählen kann.

In der deutschen Öffentlichkeit wird in diesem Zusammenhang noch nicht ausreichend erkannt, dass, insbesondere infolge des Schäuble-Vorstoßes, im Ausland wieder verstärkt das Bild des hässlichen Deutschen gezeichnet wird, der in arroganter Weise Europa dominiert und seinen Willen aufzwingt. Ein aktueller Kommentar in der NYT ist mit „The German Question Redux“ überschrieben. Der Tenor des Beitrags lautet, dass Deutschland Europa auf eine Art beherrscht, wie es noch vor 15 Jahren undenkbar gewesen wäre. Derartiges liest man aktuell sehr häufig. Der hartherzige Technokrat Wolfgang Schäuble, der in Deutschland, wenn man den Umfragen glauben darf, gerade höchstes Ansehen genießt, ist für Viele im Ausland der Inbegriff der Neuauflage des hässlichen Deutschen. Die aktuelle Bundesregierung agiert geschichtsvergessen und die Folgen dieser „alternativlosen“ Politik von Merkel und Schäuble werden wir als Gesellschaft vermutlich noch spüren, wenn beide längst nicht mehr da sind. Denn diese Politik reißt alte Gräben wieder auf, was diese Regierung entweder ignoriert oder nicht erkennt.

Als Deutscher, der dem hetzerischen Populismus der BILD noch nie etwas abgewinnen konnte und der auch der einseitigen und informationsarmen Berichterstattung anderer Leitmedien wie der Tagesschau und den Tagesthemen zur Griechenlandkrise mittlerweile eher fassungslos gegenübersteht, fühle ich mich gerade äußerst unwohl.

Ich glaube, dass die von Merkel und Schäuble bestimmte Sparpolitik der EU gegenüber Griechenland in ihrer jetzigen Form falsch ist und auch als gescheitert gelten muss. Jedenfalls dann, wenn das Ziel die Konsolidierung des griechischen Staates und die Unterstützung der Menschen in Griechenland gewesen sein sollte. Wenn das nie das Ziel war, sondern es tatsächlich immer nur um die Stabilisierung des europäischen Banken- und Finanzsystems gegangen ist, dann wird man die Politik als erfolgreich betrachten können. Es hängt also immer davon ab, welches Ziel tatsächlich verfolgt wird und verfolgt wurde. Dann stellt sich allerdings die uralte Frage: Cui Bono?

Der Ökonom Carsten Brzeski hat gestern in einem Interview mit tagesschau.de gesagt, dass auch ein großer Teil des neuen ESM-Geldes in letzter Konsequenz an die EZB und den IWF fließen wird und nicht dazu dient, beispielsweise die griechische Wirtschaft anzukurbeln. Wer das für stimmig hält, wird vermutlich auch an die Funktionsfähigkeit eines Perpetuum mobile glauben, mit dem dieses System und Prinzip offenkundige Ähnlichkeit aufweist. Die EU gibt dem griechischen Staat Geld, mit dem er dann seine Schulden bei der EZB und dem IWF zurückbezahlt. Und das, obwohl jeder weiß, dass eine (vollständige) Rückführung der griechischen Staatsschulden ein gänzlich unrealistisches Szenario darstellt. Wird hier also nur virtuelles Geld zwischen verschiedenen Institutionen hin- und hergeschoben?

Vielleicht deuten diese Mechanismen aber auch auf ein noch deutlich tiefer liegendes Problem hin. Bereits während der letzten globalen Finanz- und Wirtschaftskrise konnte man sich als aufmerksamer Beobachter des Eindrucks nicht erwehren, dass zahlreiche Konstruktionen, die das Finanzsystem zusammenhalten, möglicherweise nur Scheingebilde sind. Vielleicht geht es in Wirklich auch weiterhin nur darum, den Einsturz eines Systems zu verhindern, das nicht viel mehr als ein Kartenhaus ist. Da kommt einem eine öffentliche Meinung, an deren Entstehung viele Journalisten eifrig mitwirken, gelegen, die den faulen und gierigen Griechen mit harter Hand zeigen will, wo es langgeht. Wer dieser Haltung tatsächlich anhängt, ist den Demagogen allerdings längst auf den Leim gegangen.

posted by Stadler at 10:45  

25 Comments

  1. Deutsche Übersetzung eines Interviews mit Varoufakis
    http://vineyardsaker.de/analyse/unsere-schlacht-griechenland-zu-retten-interview-mit-varoufakis/

    und das […]„Sie haben Recht mit dem, was Sie sagen, aber wir werden Euch dennoch zerquetschen.“[…]
    sollte einem zu Denken geben…

    Wer Wind sät wird Sturm ernten

    bombjack

    Comment by bombjack — 14.07, 2015 @ 11:59

  2. So ist es.
    Darum sage ich schon seit vor der Euro Einführung, dass es falsch ist, was gemacht wird. Die EU steht auf tönernen Füßen und der Euro kann gar nicht funktionieren. Wir sind nicht die USA, die ganz andere Voraussetzungen hatte und so werden wir schon gar nie die United States of Europe.

    Es ist ein Kartenhaus, das von Merkel und Schäuble noch irgendwie gehalten wird. Der Karren ist in den Dreck gefahren und statt zurück zu rudern wird noch weiter in den Dreck gefahren, in der Hoffnung auf festes Land. Aber da wo es hin geht, gibt es nur noch mehr Morast und Schlamm.
    Und wir alle gehen mit, wie einst die Gefolgsleute von Ahab.

    Griechenland hätte meiner Meinung nach gut daran getan, den Grexit mit Schuldenschverweigerung durch zu ziehen und eine Notwährung zu drucken, wie einst vor hundert Jahren. Jetzt sind sie noch mit im Boot und es wird nicht besser werden, weil das System falsch ist von Anfang an.
    Und was falsch ist, wird nicht besser durch stures daran festhalten.
    Aber wer schon nicht erkennt, dass Russland und Putin sich kaum von Sanktionen von beeinflussen lassen, erkennt auch nicht, dass er auf dem Holzweg ist.
    Deutschland hat mitsamt dieser EU abgedankt.
    Wir fallen schon und sind nur noch nicht aufgeschlagen.

    Comment by Frank — 14.07, 2015 @ 12:17

  3. Wobei ein entscheidender Punkt zu ergänzen wäre: Die USA.
    Vor wenigen Wochen sagte Obama, Griechenland habe geopolitische Bedeutung für die NATO. Seit diesem Satz war klar, dass Griechenland gegenwärtig aus dem Euroraum nicht ausscheiden würde.
    Zudem ist IWF us-dominiert. Das heißt, es handelt sich nicht um ein vermeintliches Perpetuum Mobile, sondern um eine Umleitung von Vermögenswerten in die USA.
    Gleiches ist bei den Privatisierungen in der Ukraine geschehen und es wird auch bei den weiteren Privatisierungen in Griechenland geschehen.

    Comment by nasenbär — 14.07, 2015 @ 13:24

  4. Gut gebrüllt Löwe!
    Endlich hinterfragen immer mehr Menschen dieses System. Das Thema Griechenland, mit all seinen Facetten, hat es immerhin geschafft, dass sich weitaus mehr Menschen mit diesen Fragen auseinandersetzen und auch nicht nur oberflächlich das Thema streifen.
    Ja, Herr Stadler ihre Befürchtungen treffen mitten ins Schwarze.
    Das „Münchhausen-Prinzip“ war sozusagen die letzte Rettung für das kollabierende System. Als einzigen Ausweg hat man damals begonnen Blasen mit Blasen zu heilen.
    In den Kreisen der Finanz-Experten seit langem diskutiert und beschrieben (z.B. Mr. Dax) wollte man ihnen allerdings nicht so recht glauben, was vor allem an der Dimension dieser „Weltuntergangs-Geschichte“ liegt.
    Heute kann sich jeder der will seine eigene Gewissheit verschaffen, dazu muss er sich nur einmal die Mühe machen die Welthandelsvolumina diverser Rohstoffe mit den Volumen der tatsächlich produzierten Rohstoffe vergleichen, besser und deutlicher lässt sich dieses Perpeto mobile Spiel nicht veranschaulichen.
    Ein schöner Artikel dazu findet sich im Handelsblatt vom 12.01.2011 von WIEBES WEITWINKEL
    „Über Münchhausen und die Fed als Hedge-Fonds“
    http://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/wiebes-weitwinkel-ueber-muenchhausen-und-die-fed-als-hedge-fonds/3761262.html
    Ja, das Spiel ist der Versuch Löcher mit Löchern zu stopfen, Blasen mit Blasen und Kredite mit Kredite am Leben zu halten.
    Genau dafür braucht die EU und die USA ihre Notenpressen, die Geldmenge wurde mit jedem neuen Kredit, der zum erhalten Alter Kredite vergeben wurde, einfach erhöht. Da dieses Geld tatsächlich nie in den realen Geldkreislauf gelangte konnte die eigentlich zu erwartende Inflation verhindert werden…
    Ja, das ganze Spiel ist ein Spiel mit heißer Luft, in dem Kredite und die daraus resultierenden Staatsschulden die Waffen des modernen Finanzkriegs sind. Ein Spiel, das uns allen aus vielen Mafia-Filmszenen bekannt ist. Wenn dort ein Mafia-Boss ein Restaurant/Casino übernehmen wollte ging er zuerst stets höflich vor und machte dem Besitzer ein Angebot, nahm dieser das Angebot an, war alles ok. Schlimm wurde es für den Besitzer nur dann, wenn er „OXI“ sagte, dann folgten die üblichen Besuche der „schweren Jüngst“, sie sorgten dafür, das der Besitzer entweder aus Angst, oder ganz einfach, weil ihm das Geld ausging, schließlich bereit sein Restaurant/Casino zu verkaufen…
    Darum war das Spiel von Tsipras und Varoufakis zu etwas gutem nutze, das System erkennen jetzt immer mehr Menschen. Und immer mehr Menschen wollen und können sich damit nicht identifizieren! Das ist jetzt die Chance etwas zu verbessern!
    P.S.
    Wer mich jetzt für einen Linken hält, dem darf ich schon einmal vorweg enttäuschen, ich bin ein haftender mittelständischer Unternehmer, dessen Vitae auch in den obersten Etagen von multinationalen US-Unternehmen stattfand!

    Comment by derblauweisse — 14.07, 2015 @ 13:26

  5. Ein kurzer Nachtrag:
    Das jährliche Handelsvolumen von Weizen an der Chicagoer Börse beträgt 4.400 Millionen Tonnen!
    Die jährliche Weizenernte weltweit beträgt 670 Millionen Tonnen!

    Comment by derblauweisse — 14.07, 2015 @ 13:31

  6. Das Bild des hässlichen Deutschen ist mir nicht geläufig, wo kann ich mich da einlesen?
    Wikipedia hat nicht viel nützliches.

    Comment by nivatius — 14.07, 2015 @ 13:41

  7. whs. fühlen wir uns mehr und mehr alle „unwohl“. zumal dem aufmerksamen beobachter ja nicht entgeht, dass diese thema gräben aufreist, die schon lange geschlossen schienen.
    wer ein friedliches europa will, sollte der wahrheit ins auge sehen: nördlich der alpen wird die bevölkerung nicht dauerhaft für den süden zahlen ohne dass es revolten gibt. und der süden kann im euro nur durch almosen überleben. wer also revolten im süden vermeiden will, muss diese länder aus dem euro entlassen.
    die eu wird untergehen, wenn die politik nicht endlich die wirtschaftlichen zusammenhänge akzeptiert.

    Comment by golda — 14.07, 2015 @ 14:29

  8. Ich sage es mal platt: wenn die Amis nach dem Zweiten Weltkrieg genauso stümperhaft gehandelt hätten wie die Troika, würden wir heute noch auf Marshall-Plan und WIrtschaftswunder warten. Wir wären ein Agrarland mit max. 40 Mio. Einwohnern.
    Angela Merkel und Wolfgang Schäuble haben Europa zerstört, haben bisher 360 Mio Zinsen für den Bundeshaushalt abgezockt aus Griechenland, die den Ärmsten von der Rente und der Krankenkasse abgezogen werden.

    Ökonomisch führt kein Weg an Schuldenschnitt und Investitionen in die Realwirtschaft vorbei, wenn man die Menschen in Greichenland nicht weiter umbringen will wie Merkel und Schäuble (2 Mio von 8 Mio schon ohne Krankenkasse). Die CDU hat uns auch von den USA abgespaltet. Obama und der IWF haben vor dem Wochenende schon gesagt, dass es ohne Schuldenschnitt nicht geht.
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-iwf-warnt-vor-unueberwindbaren-schuldenberg-a-1043628.html

    Merkel und Schäuble sind ökonomische Amokläufer, die nicht nur Europa und unser Verhältnis zur USA zerstören, sondern auch Deutschland in einen exzessiven Schuldenrekord von 2,1 Bio € geführt haben durch ihre ökonomische Inkompetenz. Das Sahnehäubchen des perversen Zynismus von Merkel und Schäuble ist noch, dass nach 2010 von Merkel Waffen für viele Mrd € Kredit an das zahlungsunfähige Griechenland geliefert wurden. Nach dem Motto: die sterbende Oma ohne Krankenversicherung und 150 € Rente geht mir Merkel Arsch vorbei.Hauptsache, wir können das Land plündern für unsere Dreckswaffen, mit der wir Griechenland gegen NATO-Partner Türkei aufrüsten.

    Diese Dreckspolitik gegen EU, €, NATO, USA, Griechenland wird Merkel und Schäuble auf die Füße fallen, auch wenn der braune Boulevard noch jubelt. Schon 1943 hat das Ausland nicht lange zugesehen, als Deutschland mit dem faschistischen Italien über Griechenland herfiel , um es asuzuplündern, wo Schäuble als Rechtsnachfolger heute noch nicht die Nazi-Zwangsanleihen zurückzahlen will, aber von anderen Zurückzahlen erwartet.
    Die CDU inder Regierung mit Merkel und Schäuble ist der GAU für das deutsche Ansehen im Ausland und den Rechtsvorgängern immer ähnlicher, die von der Hugenbergpresse im Inland auch bejubelt wurden.

    Comment by Wolfgang Ksoll — 14.07, 2015 @ 16:22

  9. @nivatius
    Über den hässlichen Deutschen In Griechenalnd ab 1941 kann man sich in Wikipedia anfangen einzulesen:
    „Im Zweiten Weltkrieg lehnte Griechenland unter dem Diktator General Metaxas am 28. Oktober 1940 ein italienisches Ultimatum zur Kapitulation ab (der Tag der Ablehnung, der „Nein-Tag“, wird heute neben dem an die Griechische Revolution erinnernden 25. März als Nationalfeiertag begangen, da Metaxas ein Telegramm lediglich mit dem Wort Όχι, also Nein, an Italien gesendet haben soll). Daraufhin wurde Griechenland von Italien angegriffen, konnte aber die zahlenmäßig überlegenen italienischen Truppen schlagen und bis weit hinter die albanische Grenze zurückdrängen. Erst durch das militärische Eingreifen der deutschen Wehrmacht im April und Mai 1941 über Jugoslawien und Bulgarien wurde der griechische Widerstand gebrochen. Italien, Deutschland und Bulgarien errichteten ein hartes Besatzungsregime. So wurde durch die erzwungene Ausfuhr fast der gesamten griechischen Produktion noch eine positive Handelsbilanz zum Deutschen Reich in Höhe von 71 Mio. Reichsmark festgestellt, die dann mit extremen Besatzungskosten (auf Wunsch von Hitler in „Aufbaukosten“ umbenannt) verrechnet wurden. Griechenland hatte von allen besetzten Ländern pro Kopf die höchsten Besatzungskosten zu zahlen. Um von der Bevölkerung mehr Sachwerte abzuziehen, wurde der Banknotenumlauf gesteigert. Der wirtschaftliche Zusammenbruch war abzusehen und wurde in Kauf genommen. Besonders der Mangel an Lebensmitteln führte zu einer Hungerkatastrophe und einer Säuglingssterblichkeit von 80 %. Von 300 im Oktober 1944 in Athen untersuchten Kindern waren 290 an Tuberkulose erkrankt.“
    https://de.wikipedia.org/wiki/Griechenland#Von_der_Unabh.C3.A4ngigkeit_bis_zum_Zweiten_Weltkrieg

    Comment by Wolfgang Ksoll — 14.07, 2015 @ 16:26

  10. Schwer zu durchschauen das ganze Spiel.
    Es gibt Meinungen, die USA möchten, dass der Euro zerfällt. Das kann nur durch die jetzigen Entscheidungen geschehen, d.h. durch weitewre Verschuldung von Griechenland. Ein Grexit hätte zur Stabilität des Euro beigetragen und den Griechen mehr geholfen.
    Was die Ziele von Merkel, Schäuble & Co. betrifft, die diese verfolgen, so brauchen es keine allgemeine Zile zu sein. Sie wollen einfach an der Macht bleiben und fügen sich den tatsächlich Mächtigen. Tsipras wird es ähnlich gehen.
    Kein Politiker ist frei

    Comment by Rolf Schälike — 14.07, 2015 @ 17:25

  11. Es spricht viel dafür, dass es genau so ist, Herr Schälike.
    Die USA haben ein Interesse an einem instabilen Europa, um ihren Einfluss zu erhalten und auszuweiten.
    Die herrschende europäische (Politiker-) Clique hat in erster Linie das Interesse an der Macht zu bleiben.
    Das Schlimme an der ganzen Angelegenheit ist nur, dass sie, durch dieses Interesse geleitet, vermutlich auch weiterhin die Rußland-Hetze mitspielen und in letzter Konsequenz auch den von den USA im Moment vorbereiteten Krieg im Baltikum (hoho, alles nur NATO-Manöver, weshalb überall in Osteuropa schwere Waffen aufgestellt werden) mittragen werden.

    Comment by nasenbär — 14.07, 2015 @ 17:51

  12. Brics Gipfeltreffen in UFA.
    https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=Ufa+Gipfeltreffen+Brics

    Nix darüber in unserer Presse.

    Auch nichts darüber, dass in Griechenland die Bank-Schließfächer gesperrt wurden.

    https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=Ufa+Gipfeltreffen+Brics

    Nichts zur Stationierung der USA-Atomwaffen in der Ukraine.

    https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=Stationierung+von+Atomwaffen+in+der+Ukraine

    Es gibt in den letzten Tagen noch mehr sehr wichtige Ereignisse. Wir kloppen uns alle wegen Griechenland

    Comment by Rolf Schälike — 14.07, 2015 @ 18:34

  13. Merkel und Schaeuble koennen ueber die willkommene Krise Aenderungen in Europa durchsetzen, die bei Wahlen niemals eine Mehrheits bekaemen, zu grosse Teile der Bevoelkerung leiden darunter. Mit dem Druck koennen sie dann auch innenpolitisch auf Alternativlosigkeit verweisen und weitermachen. TTIP, Abbau von Gewerkschaftsrechten, Kuerzungen bei Sozialleistungen und Rente, privatisierung von Infrastruktur…das ganze Programm.

    Comment by h s — 14.07, 2015 @ 22:23

  14. Für mich offenbart Griechenland die Problematik eines Rechtsstaates. Was passiert, wenn der Gesetztgebr (das griechische Parlament) Gesetze erlässt, welche den Finanzmächtigen nicht passen?

    Halten sich die Finanzmächtigen dann an die bestehenden Gesetze oder schalten diese ihre paramilitärischen und kriminellen Kräfte ein?

    Dass Gesetze rückwirkung beschlossen werden oder das Gesetze sich widersprechen wäre dabei nichts Neues. D.h. die Finanzmächtigen dürften sich nicht auf bestehende Verträge etc. beziehen.

    Comment by Rolf Schälike — 15.07, 2015 @ 12:25

  15. Den Briten, den Dänen und den Schweden geht es außerhalb der Eurozone blendend. Griechenland, Spanien, Portugal, Irland, und wer weiß wer noch sind innerhalb der Eurozone mehr oder weniger bankrott. Die Lässigkeit, mit der die Manager der ewigen Rettungskrise Billionenbeträge verschwenden, ist geradezu atemberaubend. Jetzt boykottieren sie auch noch ihren grössten Rohstofflieferanten, Russland.

    Ein durchaus historisches Szenario. Nicht ganz unzufällig residiert nun im Gebäude des ehemaligen Reichsluftfahrtministeriums , also Görings Lieblingsbunker, der Bundesfinanzminister. Genau beobachtet von der NSA und der russischen Botschaft gleich um die Ecke. Das alles könnte man als strategisches Krisenszenario bezeichnen. Wohlwollend.

    Comment by Arne Rathjen RA — 15.07, 2015 @ 21:35

  16. „Wird hier also nur virtuelles Geld zwischen verschiedenen Institutionen hin- und hergeschoben?“
    Dieser Eindruck drängt sich auf.
    https://www.facebook.com/mdb.klaus.ernst/posts/10153366056126023

    Comment by gerd5 — 15.07, 2015 @ 23:00

  17. „Wird hier also nur virtuelles Geld zwischen verschiedenen Institutionen hin- und hergeschoben?“
    Jedes Geld ist virtuell. Das ist sein eigentliches Wesen und was es so nützlich macht. Mit dem Geld ist es wie mit der Schrift und dem Internet. Die Verbindung bestimmter Symbolsysteme mit der Realität ermöglicht es statt der Realität sich mit Symbolen zu beschäftigen was viel einfacher ist und neue Möglichkeiten eröffnet. Damit aber auch neue Möglichkeiten des Mißbrauchs. Insbesondere muss man sich darauf verlassen können, dass die Beziehung der Symbole zur Realität überblickbar bleibt. Dass das schriftliche Wort (z.B. im Vertrag) stabil ist darüber wacht eine Priesterkaste namens Justiz. Beim Geld hingegen glauben wir an das Märchen, dass sich das von selbst regelt, wenn man nur denen die mit den Symbolen hantieren möglichst großen Freiraum gibt http://www.smbc-comics.com/index.php?id=3794

    Comment by ThorstenV — 16.07, 2015 @ 11:34

  18. Danke Thomas Stadler! Hier sprechen Sie mir mal wieder umfassend aus der Seele! Insbesondere verstört es mich hochgradig, wie oberflächlich auch in seriösen und sonst um Tiefgründigkeit bemühten Medien berichtet wird. Demagogen haben hier ein leichtes Spiel.

    Comment by Chrisalu — 16.07, 2015 @ 17:23

  19. @ThorstenV
    Ich ziehe den Hut.
    Virtuell Avatare KfW
    Schicke diesen Text über eine feste, virtuelle Verbindung mit Vertrag ab. Ansonsten halte ich es
    mit mein und Dein. Verwechslungen sind, wie von
    Dir schon erwähnt, strafbewehrt.

    Comment by gerd5 — 16.07, 2015 @ 22:26

  20. Bei den Verhandlungen geht es nicht um den Beliebtheitswert. Es geht um die Sache. Es geht auch nicht um Klopapier der BLÖD.

    Der böse Deutsche hat Griechenland nicht geschreddert. Die korrupten Regierungen dort haben es verbrochen. Auch wenn sich die Gesetzeslage ändert, dürfen Leute in Griechenland nach vierzig Arbeitsjahren in Rente gehen. Wie sieht das aus bei uns? Wie war das noch mit 45 Jahren? Fünf Jahre sind eine lange Arbeitszeit.

    Doch drauf geschissen, denn die Stundung hat die Jahrhundertgrenze erreicht. Die Kinder Eurer Enkel dürfen sich damit befassen.

    Merkel-Denke: Geht mich dann nichts mehr an. Stimmt. 80 Jahre Zahlungsziel kann nur die Kinder und Enkel betreffen. Sie hat weder noch.

    Comment by Hayden — 17.07, 2015 @ 20:35

  21. @Hayden
    „Der böse Deutsche hat Griechenland nicht geschreddert. Die korrupten Regierungen dort haben es verbrochen.“

    Ich würde sagen, beide reagierten nicht richtig auf das Problem, das Technisierung und Kapitalismus schaffen: unbegrenzte Kapitalakkumulation und Zusammenbruch der bisher notdürftig funktionierenden Wohlstandsverteilungsmechanismen, insbesondere des „Lohn gegen Arbeit“-Markts.

    „Auch wenn sich die Gesetzeslage ändert, dürfen Leute in Griechenland nach vierzig Arbeitsjahren in Rente gehen. Wie sieht das aus bei uns? Wie war das noch mit 45 Jahren? Fünf Jahre sind eine lange Arbeitszeit.“

    Die Lösung ist aber nicht, die Griechen zu Mehrarbeit zu zwingen, da das das Arbeitsangebot noch stärker erhöht. Wenn Europa Arbeiter braucht, könnten wir sie einfach aus dem Mittelmeer fischen, statt sie dort ersaufen zu lassen. Sonderbarerweise sind die Leute, die von Griechen Mehrarbeit fordern meistens dieselben, die bei Asylbewerbern behaupten, wir könnten die alle gar nicht brauchen. Ein prächtiges Beispiel von Orwellschem Zwiedenk. https://de.wikipedia.org/wiki/Doppeldenk

    Comment by ThorstenV — 18.07, 2015 @ 09:18

  22. Sehr geherter Herr Stadler,

    ja es ist ein Perpetuum Mobile, nur das Schlimme daran sindie Satzugnsbestimmugnen des ESM, die die Garantien enthaletn, dass Kapitalerhöhungen ohne große Probleme durchgezogen werden können und wenn einer der Mitglieder nicht kann,die anderen dessen Quato mitübernehmen müssen.

    Klingt fast ao wie die Verurteilung der BRD auf dem Place de la Concorde 1789 – nur nicht so blutig.

    Und: Daei dürfen wir nciht einmal unsre Ansprüche beid er EZB aus dem TARG§ET-II-Programm aufrechnen lassen, denn das ist nicht zugelassen bzw. nicht geregelt.

    Bese Grüße

    Dr. Dietmar Siebholz

    Comment by 'Dr. Dietmar Siebholz — 19.07, 2015 @ 22:09

  23. Varoufakis wollte diskutieren. Wo kämen wir denn da hin, wenn jetzt plötzlich ökonomische Sachfragen in den Vordergrund kämen, statt dass nach vorgefertigten Sparplänen vorgegangen wird?

    „Sie stellen ein Argument vor, an dem Sie wirklich analytisch gearbeitet haben – um sicher zu gehen, dass es logisch kohärent ist – und dann schauen Sie lediglich in leere Gesichter. Sie hätten genau so gut die schwedische Nationalhymne singen können – Sie hätten dieselbe Antwort bekommen. Und für jemanden, der akademische Debatten gewöhnt ist, ist das ist erschreckend. Da debattiert die andere Seite immer mit. Aber hier gab es gar keine Beteiligung.“
    http://www.neues-deutschland.de/artikel/977827.sie-haben-uns-in-die-falle-gelockt.html

    Comment by ThorstenV — 22.07, 2015 @ 17:40

  24. Wir frischen hier aktuell auf:

    Die glücklichen Griechen heben wieder Geld am Automaten ab, unser Geld. Das dritte Hilfspaket wird laufen. Danach in der Dauerschleife das vierte und fünfte Paket, damit wir uns daran gewöhnen, dass wir noch mehr bezahlen dürfen.

    Eure Kinder und Enkel bezahlen genau das Geld, das die glücklichen Griechen heute abheben. Die jetzige Politikerbrut schiebt gerne was in die ferne Zukunft, damit sie sich damit nicht mehr befassen muss. Die nächsten Generationen sollen auch ihren Spaß haben.

    Genauso ist es mit der Atomkraft. Es gibt kein einziges Endlager in Deutschland, im Umfeld unseres Landes bauen die Nachbarn ein AKW nach dem anderen. Diese haben selbstverständlich auch kein Endlager, betreiben deren AKW aber gerne an unseren Landesgrenzen.

    Mit den komischen gelben, undichten Fässern, die vor Jahrzehnten alleine in Deutschland in die Grube gekippt wurden, dürfen sich dann die Kindeskinder und deren Kinder, Kinder, Kinder, Kinder, Kinder… etc. befassen.

    Ja, Europa ist klein, aber fein. Die Denker und Lenker investieren in die Zukunft, die sie selber nicht ertragen müssen. Echt nett. Hauptsache, die nächste Wahl wird gewonnen, denn man lebt im Jetzt und Hier. Nach uns die Sintflut.

    Comment by Hayden — 23.07, 2015 @ 22:19

  25. Und ich war so stolz, als ich die Weltkarte entdeckte und die weit vtreereutsn Punkte von Teheran bis Seattle oder British Columbia…

    Comment by Geminis — 13.12, 2015 @ 18:46

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