Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

14.5.15

Die mediale Diskussion um den Münkler-Watchblog ist skurril

Die Vorlesung des Berliner Hochschulprofessors Herfried Münkler, der „Theorie der Politik“ lehrt, wird in einem anonymen Blog namens Münkler-Watch kritisch besprochen. Die Autoren des Blogs erheben gegen Münkler u.a. den Vorwurf des Rassismus, Sexismus und Eurozentrismus. Es ist von einem „Extremismus der Mitte“ die Rede, gegen den man sich wenden will.

In vielen etablierten Medien wird Münkler zum Teil leidenschaftlich verteidigt. In der FAZ schreibt Regina Mönch, dass Studenten Münkler denunzieren und seine Vorlesungen zensieren. In einem Beitrag des DLF spricht Winfried Stärker von Gesinnungsselbstjustiz und ebenfalls Denunziation. Der sachlichste und beste Beitrag den ich zum Thema gelesen habe, stammt zwar ebenfalls von einem bekannten Journalisten, wurde allerdings bei Facebook und in einem Blog veröffentlicht.

Über derartige journalistische Rhetorik kann ich nur heftig den Kopf schütteln. Vielleicht sollten sich manche Autoren zunächst mit dem Bedeutungsgehalt der von ihnen verwendeten Begriffe vertraut machen. Dann würde die von ihnen betriebene Stimmungsmache zumindest nicht so offensichtlich zu Tage treten.

Als Zensur bezeichnet man die staatliche Informationsunterdrückung. Das ist ziemlich genau das Gegenteil einer öffentlich von Bürgern/Studenten geäußerten Kritik. Deshalb genießt die Meinungsäußerung auch Grundrechtsschutz, während das Grundgesetz Zensur verbietet. Eine Zensur kann folglich per definitionem nicht vorliegen. Wer eine kritische Meinungsäußerungen als Zensur bezeichnet, verlässt bereits damit den Bereich des sachlichen Diskurses vollständig. 

Der Begriff des Denunziantentums wird zumeist im Zusammenhang mit Unrechtsregimen verwendet und meint das Anschwärzen bei der Obrigkeit. Selbst wenn man das anonyme öffentliche Anprangern einer Person als Denunziation begreifen kann, stellt sich im konkreten Fall dennoch die Frage, ob es nach journalistischen Maßstäben sachgerecht ist, Kritik – mit der man sich inhaltlich auch nicht weiter auseinandersetzt – als Denunzierung zu bezeichnen.

Wer die Inhalte des Münkler-Watchblogs näher betrachtet, wird kaum etwas finden, was äußerungsrechtlich zu beanstanden wäre. Das Blog kritisiert die in der Vorlesung geäußerte politische und weltanschauliche Haltung des Hochschullehrers in rechtlich zulässiger Art und Weise. Das dürfte auch Münkler erkannt haben. Das Blog wird schließlich von einem deutschen Anbieter gehostet. Wären die Inhalte nämlich tatsächlich rechtlich zu beanstanden, könnte man ihre Entfernung juristisch auch zügig durchsetzen. Wir haben es hier allerdings mit Meinungsäußerungen zu tun, die von Art. 5 GG gedeckt sind und die rechtlich nicht untersagt werden könnten. Allein vor diesem Hintergrund mutet die mediale Diskussion geradezu skurril an. Wer rechtlich zulässige Kritik übt, der denunziert nicht.

Es geht mir hier auch überhaupt nicht darum, Aussagen und Haltung der Autoren des Blogs inhaltlich zu verteidigen. Wer allerdings ein Freund der Meinungsfreiheit und des kontroversen Diskurses ist, der kann das Blog nicht in der Form kritisieren, wie es die oben zitierten Journalisten getan haben. Warum Studierende, die rechte Tendenzen im Wissenschaftsbetrieb öffentlich kritisieren, durchaus Angst haben müssen, kann man beispielsweise hier nachlesen. Es ist deshalb auch legitim, wenn die Autoren von Münkler-Watch anonym posten. Im Zweifel für die Meinungsfreiheit!

posted by Stadler at 13:53  

39 Comments

  1. Es ist sicher richtig, dass die Darlegungen in dem Blog trotz des sprachlich und sachlich niedrigen Nieveaus von Art. 5 I GG geschützt werden. Gleichwohl ist es zulässig, auch verfassungsrechtlich geschützte Kritik nicht nur inhaltlich, sondern auch formal zu kritisieren; ein Widerspruch zwischen dem Schutz des Blogs aus Art. 5 und der Kritik etwa in der FAZ besteht daher im Ausgangspunkt nicht.

    Die Kritik an dem Blog ist auch berechtigt. Zwei Punkte seien genannt:

    1. Wer eine Vorlesung hält, muss zwar Kritik aushalten. Indes ist die Frage, wozu Kritik geübt wird: Entweder soll die Position des Dozenten in der Sache hinterfragt oder die Vorlesung verbessert werden. Beides erfordert einen Diskurs über Methoden oder Inhalte. Ein solcher Diskurs ist von den anonymen Blogbetreibern aber ersichtlich nicht gewollt, ihr Blog auf (untechnisch formuliert) Denunziation statt Diskussion ausgerichtet; der Dozent soll in der Öffentlichkeit beschädigt werden. Dass widerspricht Anliegen und Sinn einer Universität und des wissenschaftlichen Diskurses.

    2. Wer in einer Lehrveranstaltung nicht nur sein Manuskript runterleiert, sondern frei spricht oder gar diskutiert, läuft Gefahr, auch einmal unglücklich zu formulieren – nicht jeder Satz ist druckreif und zweimal auf der Goldwaage gewesen. Anders als bei Publikationen sind Klarstellungen und Präzisierungen aber kaum möglich. Wenn dann noch die Gefahr besteht, das Böswillige jeden Satz aus dem Zusammenhang reißen, ist die Freiheit von Forschung und Lehre bedroht, wenn und weil der Dozent dies antizipiert und nicht mehr (wirklich) frei spricht. Auch das iÜ ein gängiges Argument in der Rchtsprechung des BVerfG…

    Comment by Th. Koch — 14.05, 2015 @ 15:58

  2. Anonymität verleitet zur politischen und inhaltlichen Oberflächlichkeit.

    Oberflächlich zu sein, ist natürlich zulässig, wird allerdings leider nicht selten bestraft.

    Es ist ähnlich, wie bei Gericht. Hat man kein Geld oder zu wenig, sollte man vorsichtiger sein mit Kritik, Aufklärung etc. Im Prinzip berechtigt, weil die Gegenseite, welche mehr Geld hat, auch mehr Erfolgschancen besitzt, weil eben überlebensfähiger im konkreten Zeitabschnitt der Geschichte.

    Comment by Rolf Schälike — 14.05, 2015 @ 17:51

  3. @Th. Koch

    Es mag richtig sein, was Sie sagen. Aber was ich nicht verstehe, ist die zu hörende (und auch von Herrn Stadler hervorgehobene) Argumentation, die Kritiker müßten aus der Anonymität herauskommen. So etwa die Meinung der Universität, zitiert nach der TAZ (http://www.taz.de/Ein-Watchblog-fuer-den-Professor/!159852/):

    Die HU-Leitung stellte sich hinter den Politikwissenschaftler. „Jedes Mitglied der Universität kann ohne Angst wissenschaftliche Auffassungen äußern und zur Diskussion stellen“, hießt es in einer Stellungnahme. Die StudentInnen sollten ihre Anonymität verlassen.

    Wenn das Mitglied/die Mitglieder der Universität, die (vermutlich) hinter dem „Watchblog“ stehen, ihre Kritik namentlich vertreten würden, dann würde doch Ihre (Gegen-)Kritik unverändert sein, oder? Wozu dann das Verlassen der Anonymität? Diese Forderung kann doch nur den Sinn haben, den Weg zu (juristisch natürlich nicht faßbaren) Repressalien zu eröffnen. Ich sehe nicht, wie es Professor Münkler helfen würde bei der Verteidigung gegen Falschdarstellungen, wenn der/die Kritiker namentlich bekannt wäre(n). Helfen würde es aber beim mehr oder weniger subtilen Versuch, ihn/sie mundtot zu machen. Oder stehe ich auf dem Schlauch?

    Was Ihre Argumentation unter 2. betrifft: Was wäre denn die Lösung? Eine gesetzliche Verschwiegenheitspflicht für die Besucher einer Vorlesung?

    Comment by O. García — 14.05, 2015 @ 19:35

  4. Ist Stadler jetzt ganz bei den SJWs angekommen?
    Naja war abzusehen -.-

    Comment by Heinz — 14.05, 2015 @ 21:14

  5. Mhm!
    „Der Begriff des Denunziantentums wird zumeist im Zusammenhang mit Unrechtsregimen verwendet und meint das Anschwärzen bei der Obrigkeit.“
    Zumeist! Aber nicht unbedingt!
    Das Wörterbuch Deutsch definiert Denunziation so:
    „Unter Denunziation versteht man die – häufig anonyme – öffentliche Beschuldigung oder Anzeige einer Person oder Gruppe aus nicht selten niedrigen persönlichen oder oft politischen Beweggründen, von deren Ergebnis der Denunziant sich selbst oder den durch ihn vertretenen Interessen einen Vorteil verspricht.“
    (Die wortwörtlich gleiche Definition findet sich auf Wikipedia! Wer hat da von wem geklaut?)
    In Österreich wird es im politik-lexikon des Bildungsministeriums [www.politik-lexikon.at/] sogar mit der Erweiterung definiert: „Denunziation bedeutet aber, jemand anderen wider besseres Wissen (!) öffentlich schlecht zu machen.“
    „Selbst wenn man das anonyme öffentliche Anprangern einer Person als Denunziation begreifen kann,….“
    Nein, Herr Stadler, was „Münk-Watch“ tut IST Denunziation! Die Journalisten die diesen Begriff benutzten wussten anscheinend sehr wohl um dessen Bedeutung!
    Und der Hintergrund ist auch klar: Diffamierung und Rufschädigung eines Menschen der möglicherweise (aber vielleicht sehen die Blogger es in ihrer eigenen Verblendung auch nur so) eine andere – ihnen unerwünschte – Meinung vertritt, um letztlich zu erreichen, daß es sich jeder zweimal überlegt eine andere Meinung als die der Blogger zu vertreten, will man nicht Gefahr laufen ebenso „fertig gemacht“ zu werden! Wie erfolgreich das bisher war zeigt a. die windelweiche Stellungnahme der HU, b. daß ebenda eine Profx Lann Hornscheidt öffentlich zu mindestens Sachbeschädigung und Störungen von Lehrveranstaltungen mit Ihrx Meinung nach unzulässigen Inhalten aufrufen kann, ohne das die Uni bisher etwas dagegen unternommen hätte. (Ihrx „unzulässiger“ Inhalt entspricht dem was auch „Münkler-Watch“ verlautbart!)
    Und da verlinken Sie zu Peter Nowaks Artikel auf Telepolis, wo a. genau die gleiche Masche gegen Herrn Patzelt geritten wird, und b. die Beobachtung der „Kritischen Uni Rostock“ 2013 war, also 2 Jahre vor Patzelts Studie und vor Pegida!
    Fallen Ihnen die (auch historischen)Parallelen tatsächlich nicht auf?
    Ignazio Silone hatte recht als er sagte: „„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: «Ich bin der Faschismus» Nein, er wird sagen: «Ich bin der Antifaschismus.“ (Wahlweise: Anti-Rassismus, -Sexismus, -….)

    Comment by dentix07 — 14.05, 2015 @ 22:46

  6. Zumal jemand, der sich als „watch-blog“ bezeichnet, sich selbst zu einem Quasi-Wachhündchen und Zensor ernennt. Wie ja auch foodwatch „entlarvt“, abgeordnetenwatch „enttarnt“ etc. Da schwingt schon sehr viel Bewertung und Sichselbstaufdensockelstellen mit.
    Oder um einen Clausewitz zu modifizieren:
    „Watch“ ist (gelegentlich) Überwachungs-, Zensur- und Kontrollstaat mit anderen Mitteln.. (und ohne demokratische Legitimation und ohne seinerseits demokratischer Kontrolle zu unterliegen).

    Comment by klabauter — 14.05, 2015 @ 23:45

  7. @3 Carcia Wenn das Mitglied/die Mitglieder der Universität, die (vermutlich) hinter dem “Watchblog” stehen, ihre Kritik namentlich vertreten würden, dann würde doch Ihre (Gegen-)Kritik unverändert sein, oder?

    Es ist lebensfremd und menschenverachtend anzunehmen, dass das Leben anonymen zu regeln ist.

    Die Stalinisten und die Pol Pot Herrscher versuchten einen neuen Menschen zu schaffen nach klaren Regeln, ohne Berücksichtigung der Individualität.

    Anonymes Diskutieren filtert das Individuelle heraus und bleibt damit oberflächlich, berücksichtigt nicht die Interessen der Diskutierenden, deren Vertrauens- und Glaubwürdigkeit.

    Welche Bedeutung haben z.B. dann Zeitzeugen ohne namentlicher Nennung?

    Auch Geschichte funktioniert nur mit Namen.

    Comment by Rolf Schälike — 15.05, 2015 @ 07:29

  8. @Stadler: Etwas Vorsicht ist mit diesem Thema geboten. Das ganze ist kein isoloierter Fall, sondern gehört vermutlich einer größeren Bewegung an, die gerade recht populär ist unter jüngeren Frauen aus guten Verhältnissen. Vertreter dieser Bewegung bezeichnet sich selbst als Feministen, werden von Kritikern aber sarkastisch als „Social Justice Warriors“ bezeichnet, bzw. als Neo-Feministen.

    Ihre Position ist im wesentlichen die unfalsifizierbare Annahme eines Patriarchat, dass nicht nur Frauen unterdrückt, sondern auch ethnische Minderheiten. Handlungsempfehlungen gehen über den klassischen Feminismus, der für die Gleichberechtigung der Frau kämpft, hinaus und beinhaltet die Privilegierung der Frau und ethnischen Minderheiten über den Mann mit teilweise absurden Forderungen, wie z.B. das Frauen generell nicht für Vergehen bestraft werden sollen, da die Ursache für solche Vergehen immer die Unterdrückung durch den Mann sei. [1]

    Die Alarmglocken sollten leuten, wenn einer angesehenen Persönlichkeit Rassismus, Sexismus oder Masochismus vorgeworfen wird. In diesem Fall kommt noch dazu, dass die Kritik von Soziologiestudenten kommt, die in der Vergangenheit in der HU bereits negativ aufgefallen sind. [2] Verdächtig ist außerdem die Wahl der sog. gegenderten Sprache (Person_Innen etc) bei ihrer Kritik.

    Ein übliches Vorgehen dieser SJWs ist es populäre Bewegungen zu unterwandern, und ihr Dogma darin zum Hauptthema zu ernennen. So geschehen ist das beispielsweise mit der sog. „Atheism+“-Bewegung. Das „+“ sollte ursprünglich die Ausgesprochene Skepsis gegenüber Theismus ausdrücken, im Gegensatz zum blosen Unglaube, wurde aber von Feministen für ihre eigenen Zwecke reinterpretiert. Das jüngste Beispiel ist wohl die Bewegung rund um „GamerGate“, wo Spielesympathisanten auf Missstände im Journalismus rund um Videospiele aufmerksam machen wollten. Bekannte SJW-Vertreter werfen dieser Bewegung blind Sexismus, Rassismus, Masochismus und Gewaltverherrlichung vor und profilieren sich mit der daraus resultierenden Kritik. [3]

    [1] http://www.washingtonpost.com/posteverything/wp/2014/11/06/we-should-stop-putting-women-in-jail-for-anything/
    [2] http://blog.fefe.de/?ts=ac026ab7
    [3] https://twitter.com/femfreq/status/527601124992638976/photo/1

    Comment by Basti — 15.05, 2015 @ 09:23

  9. Lieber Herr Schälike,

    es ist Ihnen unbenommen, anonyme Meinungsäußerungen für a priori wertloser zu halten oder sie gleich ganz zu ignorieren. Rechtlich sind sie aber geschützt wie Meinungsäußerungen mit Namensnennung:

    Eine Beschränkung der Meinungsäußerungsfreiheit auf Äußerungen, die einem bestimmten Individuum zugeordnet werden können, ist mit Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG nicht vereinbar. Die Verpflichtung, sich namentlich zu einer bestimmten Meinung zu bekennen, würde nicht nur im schulischen Bereich, um den es im Streitfall geht, die Gefahr begründen, dass der Einzelne aus Furcht vor Repressalien oder sonstigen negativen Auswirkungen sich dahingehend entscheidet, seine Meinung nicht zu äußern. Dieser Gefahr der Selbstzensur soll durch das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung entgegen gewirkt werden.

    (BGH, Urteil vom 23. 6. 2009 – VI ZR 196/08)

    @basti

    Vielen Dank für diese Hintergrundinformationen. Ich teile Ihre Bedenken gegen diese Bewegung. Ich halte sie aber nicht für ein Argument gegen den Beitrag von Thomas Stadler. Er hat das Blog nicht inhaltlich verteidigt (wie er sogar ausdrücklich schreibt), sondern die Art der Auseinandersetzung mit ihm als Gefahr für die Meinungsfreiheit kritisiert. Im Sinne des berühmten Voltaire-Zitats, wenn man so will.

    Comment by O. García — 15.05, 2015 @ 11:12

  10. Lieber Herr Carcía,

    selbstverständlich ist die Rechtsprechung o.k. und sogar notwendig in einem Repressionsstaat, welcher Deutschland ist. Die Repressionen erfolgen keinesfalls allein seitens staatlicher Organe. Auch in einem staatlicherseits absolut freien Staat – was das auch sein mag – gebe es sehr viele Repressionen, welche das Anonymitätsrecht rechtfertigen würden.

    Aber die Notwendigkeit einer solchen Rechtsprechung sagt etwas aus darüber, was in Staate Dänemark nicht funktioniert.

    Ähnlich ist es z.B. mit der Frauenquote.

    Comment by Rolf Schälike — 15.05, 2015 @ 11:31

  11. @García: „Er hat das Blog nicht inhaltlich verteidigt (wie er sogar ausdrücklich schreibt), sondern die Art der Auseinandersetzung mit ihm als Gefahr für die Meinungsfreiheit kritisiert.“

    Das hat er zumindest versucht. Seine Kritik geht aber am Thema vorbei. Die Begriffe Zensur und Denunziation passen zu dieser Bewegung, wenn man sie nicht versucht streng juristisch zu verstehen. Dass es sich bei dem Blog um eine politisch motivierte Schlammschlacht handelt, hat selbst Herr Stadtler nicht ausgeräumt. Der Zweck dieser Schlammschlacht ist es offenbar auf erpresserische Art und Weise bestimmte Äußerungen und Meinungen von Professoren an der HU zu unterbinden. Das kann man als Zensur bezeichnen. Das berühmte Voltaire-Zitat kann man also auch andersherum anwenden.

    Vertreter dieser Bewegung fallen öfters durch ihren Kampf gegen die freie Meinungsäußerung auf. [1][2][3][4]

    Sinn der Zeitungsartikel ist meines Erachtens nach nicht die Offenlegung eines Gesetzesbruchs. Insofern ist die Erwähnung von Herrn Stadtler, dass die Blogbetreiber sich juristisch nichts haben zu Schulde kommen lassen, überflüssig und mündet in einem moralischen Fehlschluss: „Wer rechtlich zulässige Kritik übt, der denunziert nicht.“. Bei einer Denunziation spielen die Art und Weise der Äußerung und die Hintergedanken die entscheidende Rolle. Die Zulässigkeit spielt keine Rolle.

    Wenn das ganze Thema juristischer Natur wäre, hätten die betroffenen längst ihre Anwälte eingeschaltet. Das Thema ist aber offenbar nicht juristischer Natur, sondern moralischer. Rechtlich gesehen mag an der anonymen Kritik des Blogs nichts auszusetzen zu sein. Man kann aber aus moralischer Sicht die Motive der Betreiber hinterfragen. Geht es hier wirklich um konstruktive Kritik, oder steht die öffentliche Herbwürdigung von Prof. Münkler im Fokus?

    [1] https://en.wikipedia.org/wiki/Ban_Bossy
    [2] http://www.theguardian.com/media/2015/apr/27/mass-demonstration-planned-over-beach-body-ready-tube-advert
    [3] http://www.theguardian.com/education/2015/feb/06/safe-space-or-free-speech-crisis-debate-uk-universities
    [4] http://www.macleans.ca/education/uniandcollege/a-mens-rights-advocate-spoke-at-the-university-of-toronto/

    Comment by Basti — 15.05, 2015 @ 13:25

  12. @Basti:
    Es ist schon juristisch schwer genug, die zulässigen von den unzulässigen Äußerungen zu trennen. Ihrem Versuch, diese Trennung anhand moralischer Kategorien vorzunehmen, kann ich nichts abgewinnen. Wessen Moralvorstellungen sind denn dafür maßgeblich? Nur Ihre? Denn nach den (Moral-)Vorstellungen von Herrn Garcia oder mir, sind die hier diskutierten Äußerungen legitim.

    Ich sehe auch nicht, dass hier die öffentliche Herabwürdigung der Person Münklers im Vordergrund steht. Es geht im Wesentlichen schon um das, was Münkler sagt und wofür er steht. Auch die Auseinandersetzung über weltanschauliche Fragen ist eine Sachauseinandersetzung. Das bedeutet nicht, dass diese Auseinandersetzung auch streng sachlich geführt werden muss. Polemik, Zuspitzung und Schärfe sind natürlich erlaubt und legitim. Dass sich Münkler mit gewissen Positionen auch angreifbar macht und mit Kritik rechnen muss, sollte eigentlich klar sein.

    Comment by Stadler — 15.05, 2015 @ 13:54

  13. Vielen Verlagen geht die wirtschaftliche Luft aus.
    Blogs stören zudem tendenziell ein etabliertes
    Meinungskartell.

    Da wundert es nicht, wenn diese als Angriff klassifiziert werden.

    Comment by Arne Rathjen RA — 15.05, 2015 @ 13:56

  14. @Stadler:

    Die juristische Bewertung des WatchBlogs finde ich generell überflüssig. Die verlinkten Artikel diskutieren, soweit ich das überblicken kann, das Thema ausnahmslos moralisch (Sollten man das?), nicht jurisitisch (Dürfen die das?). Das ist meine Kritik an Ihrem Blogbeitrag. Das habe ich auch genau so geschrieben. Man hätte meinen Beitrag bloß mit etwas gutem Willen lesen müssen. ;-)

    Gegen Polemik etc. habe ich nichts, wohl aber gegen die übliche Methodik der erwähnten Bewegung, für die ich mehr als ausreichend Beispiele genannt habe. Konkret wird Prof. Münkler beispielsweise substanzlos Chauvinismus, Rassismus, Sexismus und Frauenfeindlichkeit vorgeworfen, offenbar weil er die Weltanschauung der Betreiber nicht teilt. [1]

    Insofern reden Sie gerade an mir vorbei. Ich hoffe ich habe die Unklarheiten beseitigt.

    [1] http://hu.blogsport.de/2015/05/03/muenkler-watch-folge-3a/

    Comment by Basti — 15.05, 2015 @ 14:24

  15. Nun, macht man sich die Mühe, die Besprechungen des „watch-blogs“ vollständig zu lesen, so muss man schon feststellen, dass die geäußerte Kritik stark persönlich verfärbt ist. Häufig anzutreffen ist z.B. der Vorwurf mangelnder Distanzierung von historischen Zitaten und daraus at hoc folgernd die Gleichsetzung Müncklers mit dem Zitierten. Was bereits für sich ein Unding ist.

    Insbesondere besteht auch eine deutliche Diskrepanz zwischen den (angeblichen) Aussagen Müncklers und den Vorwürfen, die das Blog ihm daraus dreht. Im Internet mögen Rassismus- oder Sexismus-Vorwürfe längst inflationiert sein, aber im Umfeld einer normalen bürgerlichen Existenz ist es schon ein ziemlich starker Vorwurf, jemanden als Rassisten zu bezeichnen (zur Wirkmacht des bloßen Sexismus-Vorwurfs auf öffentliche Personen muss man ja mittlerweile nur noch „Brüderle“ sagen). Die im Blog in Bezug genommenen Aussagen Müncklers rechtfertigen derart weitgehende und persönliche Anwürfe jedenfalls nicht.

    Das, was viele als moralisch verwerflich empfinden, dürfte sich maßgeblich aus dieser Diskrepanz speisen. Münckler ist nach allem, was man medial von ihm konsumieren kann, wohl keine einfache Persönlichkeit. Vielleicht trifft es sogar zu, dass er nicht Gott und die Welt in seiner Vorlesung mitreflektiert. Viel bedenklicher ist aber doch, wie wenig Hemmungen dieses Watch-Blog hat, die ganz großen und potentiell existenzschädigenden Vorwürfe auszupacken, und das für jedermann nachlesbar anhand von Beispielen, die das objektiv nicht hergeben.

    Comment by Illen — 15.05, 2015 @ 14:59

  16. @Basti, #14: In dem von dir so stolz präsentierten Beleg kann ich Anwürfe von Sexismus oder Misogynie nicht erkennen.
    Die Chauvinismus-Diagnose hingegen ist mE hinreichend durch die zitierten Thesen Münklers substantiiert: wer national normalisierte Argumentationsmuster bemüht, muss sich insbes. als Sozialwissenschaftler nun einmal Nationalchauvinismus vorwerfen lassen, denn dies ist die Definition von Chauvinismus. Vertretbare Subsumtion, um es anders auszudrücken.

    Damit setzt sich allerdings in deinem Posting augenscheinlich das fort, was @Stadler im Blogeintrag angreift: um Speichelfluss-Begriffe wie ‚Zensur‘ und ‚Denunziation‘ wird ein Narrativ aufgebaut, dass ein in der Sache unbedarfter Mensch von Vornherein nicht goutieren kann. Dann ist es ein leichtes, mit der digitalen Knute auf den ‚Münkler-Watch‘-Sack zu hauen, denn es trifft ja sicher nicht den oder die Falsche/n. Ob Zensur oder Denunziation oder doch eher eine kritische Kommentierung einer Vorlesung im Sack steckt, darum mögen andere sich kümmern.
    Dass Münkler die Weltanschauung der Bloggenden nicht teilt, liegt in der Natur der Sache: wie auch sonst existierten dann derartige Konflikte? Der Ideologiekonflikt ist Kern einer jeden Diskussion. Möchtest du nun parlamentarische Debatten auch für Zensur und Denunziation erklären?

    Ohnehin sehe ich nach kurzem Querlesen der Münkler-Watch-Beiträge keine Kritik, die Münkler besonders diskreditieren könnte. Die gebotene Diskursanalyse mag holzschnittartig sein, aber sie ist idR nachvollziehbar, soweit die Aussagen Münklers zutreffend wiedergegeben sind. Ihm steht es frei, unvollständige Zitate zu ergänzen oder zu berichtigen. Das Argument, etwaige Aussagen seien aus dem Zusammenhang genommen, mag ziehen, aber insoweit trägt Münkler eine kleine ’sekundäre Darlegungslast‘. Er begibt sich in die diskursive Öffentlichkeit und kann nicht verlangen, nur in einem von ihm kontrollierten Rahmen besprochen zu werden.

    Die Forderung, die Bloggenden mögen unter Klarnamen auftreten, ist mir auf der Primärebene von jeglichen Äußerungen vollkommen unverständlich. Soweit hier mit Sanktionsmöglichkeiten argumentiert wird, betrifft dies die Sekundärebene und ist für Primärebene ohne Belang. Übrig bleiben nur emotionale Argumentationsrudimente, wie etwa das von @Schälike irgendwie mal hingetippte „Individualität!“.

    @th. Koch, #1: „ihr Blog auf Denunziation statt Diskussion ausgelegt“
    Der Grund für diese Äußerung war bloß die diebische Freude über eine gefundene Alliteration im Nachmittagstief, nehme ich an. Ein Blog ist fast schon per definitionem auf Diskussion ausgelegt; die Interaktion ermöglicht nämlich die Kommentarspalte, die auf Münkler-Watch durchaus nicht deaktiviert ist. Äußert sich Münkler dort? Nein. Dass er sich im Scheinwerferlicht einer Podiumsdiskussion wohler fühlt, entschuldigt nicht sein Fernbleiben in der Sachdiskussion.

    Comment by dapperdan — 15.05, 2015 @ 19:41

  17. @Basti:

    Die juristische Bewertung ist nicht überflüssig sondern maßgeblich. Oder sollen wir Ihre subjektive Bewertung zum Maßstab erheben?

    Wenn ich mir die öffentlichen Äußerungen und Beiträge Münklers anschaue, dann ist der Vorwurf des Chauvinismus und Rassismus jedenfalls nicht gänzlich abwegig.

    Comment by Stadler — 15.05, 2015 @ 21:25

  18. @Stadler:

    Rassismus ist nicht gänzlich abwegig? Nochmal, wir hier im Internet mögen uns daran gewöhnt haben, dass die Rassismus-Karte in jeder eins-komma-zweiten Diskussion gezogen wird, aber im sozialen Raum der Offline-Wirklichkeit hat das doch eine gänzlich andere, potentiell existenzschädigende Dimension. Würden Sie da widersprechen? Es ist das eine, Münckler nicht zu mögen (das kann ich eher gut verstehen), aber wo genau in den Ausführungen des Watchblogs sehen Sie denn diesen hinreichenden Grund, mit der Rassismus-Keule um die Ecke zu kommen?

    Verstehen Sie mich nicht falsch, einen Rassisten muss man auch öffentlich einen Rassisten nennen dürfen. Aber angesichts des um sich greifenden, in hohem Maße gedankenlosen Gebrauchs solcher im realen Leben immer noch schwerwiegender Vorwürfe sollte doch jeder an der Sache interessierte Diskutant diese Vorwürfe konkret und stringent belegen, und nicht raunend in den Raum stellen.

    Comment by Illen — 16.05, 2015 @ 11:17

  19. @Illen Ich beziehe mich v.a. auf seine öffentlichen Äußerungen zur Flüchtlingsthematik.

    Comment by Stadler — 16.05, 2015 @ 12:14

  20. Bevor ich meine Buchempfehlung sende, zu meiner Person. Ich bin über 70 Jahre alt, arbeite noch, obwohl ich es nicht müsste, gehöre keiner Partei an. Meine Meinungsvielfalt geht von links bis rechts. Daher kann mich auch keine Partei vertreten. Früher habe ich die FDP gewählt, als diese noch einen Bürgerrechtspartei war. Das ist lange her.

    Obwohl mich jetzt meine linken Freunde am nächsten Baum aufknüpfen möchten, schreibe ich es trotzdem:

    Eine Pflichtlektüre ist das Buch von Thilo Sarrazin mit dem Titel: „Der neue Tugend-Terror“ (Über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland).

    Eine Pflichtlektüre für jeden, der in diesem Land lebt. Ich war auch skeptisch, doch kann nunmehr dieses Buch aus vollem Herzen empfehlen. Und nein, da kriege ich keine Kohle für.

    Ich kenne weder Autor noch Verlag.

    Comment by Justus — 16.05, 2015 @ 16:18

  21. @Stadler

    Ich nehme an, damit meinen Sie dann nicht den Watch-Blog, sondern den „Debattenbeitrag“ für die Kampagne des AA, in dem er sich für Interventionen in afrikanischen Staaten ausspricht, um politische Verhältnisse zu stabilisieren, weil Europa die Flüchtlingsströme auf Dauer nicht verkraften könne?

    Da würde mich dann doch interessieren, wo Sie den Rassismus verorten. Noch sind wir jedenfalls nicht soweit, dass jeder Flüchtlingsgegner automatisch Rassist wäre.

    Dabei füge ich gern hinzu, dass ich persönlich die Einlassungen Münklers für geradezu atemberaubend naiv halte in seinem Glauben an die Allmacht militärischer Interventionen. Und auch sonst für reichlich dumm. Dafür wird er m.E. zurecht – auch harsch – kritisiert, z.B. von Albrecht Müller auf den NDS. Aber wie Sie sehen können, kommt diese Kritik ganz ohne Rassismus-Keule aus. Schon aus Interesse an eigener Integrität sollte man mit den ganz großen Vorwürfen etwas vorsichtiger umgehen. Ich lasse mich von entsprechenden Zitaten natürlich gerne umstimmen, wenn Münkler sie denn getätigt hat.

    Comment by Illen — 16.05, 2015 @ 16:39

  22. Spätestens dann, wenn die gesamte Bevölkerung des Kontinentes Afrika in den Kontinent Europa einreisen möchte, hat sich das Problem erledigt.

    Alleine aus Platzgründen wird es etwas eng.

    Comment by Justus — 16.05, 2015 @ 16:58

  23. Ps. Ich wusste gar nicht, ob Ihr es wusstet:

    Die Grenzen der Meinungsfreiheit sind nicht immer nur nach dem dem linken Polcor ausgerichtet. Auch am rechten Rand haben Menschen das Recht, ihre Meinung frei zu äußern!

    Wer denen mit Hitler kommt nach 75 Jahren, sollte der Stalin in den Hintern geschoben werden.

    Comment by Justus — 16.05, 2015 @ 17:05

  24. @Justus: Das Recht zur freien Meinungsäußerung als Monstranz vor sich herzutragen und allenthalben ein Sätzchen hinzuspucken, was soll das eigentlich? Münkler ist es unbenommen, seine Meinungen auf allen Kanälen herumzuposaunen, was im Übrigen im Allgemeinen gilt, insbesondere auch für reaktionäre gesellschaftliche Kräfte, in deren nerviges Klagelied Sie einzustimmen scheinen. Mit Gegenrede ist allerdings zu rechnen! Immer dann aber, wenn die eigenen Argumente nicht laut genug sind, sich beleidigt auf die Meinungsäußerungsfreiheit zurückzuziehen, geht tierisch auf die Nerven, diskreditiert Sie im Diskurs erst recht und wirkt hilflos.
    Kleiner juristischer Exkurs an dieser Stelle: die Meinungsäußerungsfreiheit ist ein Abwehrrecht ggü. dem Staat, nicht ggü. Privatpersonen.

    Comment by dapperdan — 16.05, 2015 @ 20:36

  25. Würde die komplette Bevölkerung Afrikas nach Europa einwandern, wäre die Bevölkerungsdichte Europas mit dann ca. 180 Einwohner/km² noch immer deutlich geringer als die aktuelle Bevölkerungsdichte Deutschlands mit ca. 225 Einwohner/km².
    Wem allerdings 180 Einwohner/km² zu eng ist, der könnte nach Afrika emigrieren, dort hätte es dann ca 30 bzw. 0,00000003 Einwohner/km².

    Comment by st — 16.05, 2015 @ 21:14

  26. Ihr guten, in der Kinderzeit schon entartet auf polcor getrimmten Rechtsverdreher.

    Nehmt erstmal ein paar illegale Einwanderer in Eure Wohnung auf.

    Viel Erfolg!!

    Comment by Justus — 16.05, 2015 @ 21:26

  27. Ups, gerade haben die lieben Bimbos eine Frau vergewaltigt und abgestochen in deren Unterkunft. Koks wurde gefunden bei den netten Einwanderern.

    Du nennst das sicher eine Kulturbereicherung.

    Comment by Justus — 16.05, 2015 @ 21:30

  28. Die illegalen Einwanderer sind Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren. Die sind weder verfolgt worden, noch haben sie einen Asylgrund. Sie sind hier, um Straftaten zu begehen und ihren Drogenhandel zu fixen.

    Und Eure Töchter werden nicht mehr in ihrem Sommerkleid die Straße lang gehen, ohne Angst zu haben, deshalb abgestochen zu werden.

    Wir stehen kurz vor einem Bürgerkrieg, und niemand sollte später sagen, er habe von nichts gewusst und nichts gemerkt.

    Comment by Justus — 16.05, 2015 @ 21:46

  29. Ps. Und die Schulverweigerer sind zu 80% Türken und Araber-Blagen. Diese sind auch auf Haupt- und Sonderschulen durch die Bank Versager.

    Lieber treiben sie sich rum, und begehen Sraftaten! Die Hartzler und Knastbrüder von heute und morgen!

    Wer das nicht erkennt, ist blind.

    Comment by Justus — 16.05, 2015 @ 22:22

  30. Man sollte alle irgendwo eingewanderten Afrikaner und deren Nachfahren aus Europa entfernen!
    Es gäbe in Europa keine Kriminalität und angenehme 0 Einwohner/km².

    Comment by st — 16.05, 2015 @ 23:05

  31. @3:
    Werter O.liver Garcia,
    ich habe mehrere Semester Politikwissenschaften studiert und bei uns konnte jeder Student ab Mitte des ersten Semesters zum jeweligen Dozenten sagen:
    In Punkt:
    a)
    b)
    c)
    stimme ich nicht mit ihnen überein, hier und da sind waren didatische Schwächen und da haben sie etwas nicht gut erklärt.

    Deshalb einem Studenten eine reinzuwürgen ist doch eher abwegig, denn gerade der Bereich Politische Theorie und Ideen Geschiczte lebt doch vom Diskurs.

    Dieser Watchblog soll doch eher dafüpr sorgen., dass Münkler „gelabelt“ wird.

    Comment by Anonymous — 17.05, 2015 @ 20:32

  32. Mal eione Frage zum Verständnis?
    Bietet denn nur Münkler Prosminare in Theorie und Ideengeschiochte an?

    Außerdem, sollen die Leutchen doch froh sein, dass er nur europ. Theoriker nimmt.
    Da gibt es allgemein gute Sekünbdärliteratur zu.

    Für was eigenes ist in der BA oder MA arbeit immer noch Zeit.

    Was in diesem Blog stecht ist einfach nur niveaulos.

    Comment by Anonymous — 17.05, 2015 @ 20:45

  33. @ 17
    Werter Herr Stadtler,m
    Welche Aussagen Münkler zur „Flüchtlingsthematik“ meinen Sie bitte?
    Wenn Sie die hier: [14]

    „‚Die größte sicherheitspolitische Herausforderung des 21. Jahrhunderts wird nicht in der Gefährdung von Grenzen durch feindliche Militärverbände, sondern im Überschreiten dieser Grenzen durch gewaltige Flüchtlingsströme bestehen, die, wenn sie massiv auftreten, nicht der wirtschaftlichen Prosperität Europas zugute kommen, sondern die sozialen Sicherungssysteme der europäischen Staaten überfordern und damit die soziale Ordnung in Frage stellen.

    Gleichzeitig ist Europa infolge seiner Wertbindungen nicht in der Lage, diese Flüchtlingsströme an seinen Grenzen zu stoppen und zurückzuweisen, wie man dies bei einem militärischen Angriff versuchen würde. Also bedarf es einer präventiven bzw. präemptiven Stabilisierungspolitik in der europäischen Peripherie, die verhindern soll, dass solche Flüchtlingsströme infolge ethnischer bzw. religiös-konfessioneller Auseinandersetzungen, wirtschaftlichem Elend sowie der damit verbundenen Perspektivlosigkeit oder aber machtpolitischer Rivalitäten in der Region entstehen.'“

    meinen sollten, dann muss ich Ihnen sagen, das das nun keine neue Erkenntnis ist, dass Massenwanderung grundsätzlich Systemgefährdend sein können.

    Das ist die einzige Bedrohung, die die „EWntwicklungsländer“ oder „Der Süden“ ausüben kann gegen den Norden.

    Nur weil es einem Herrn A. Müller, der gerne die Lagerfeuer Romantik mit Brandt zurück hätte, macht es noch lange nicht zu einer cheauvinististen Aussage.

    (Q) Herfried Münkler: Präventive Stabilitätspolitik am Rand Europas. Auswärtiges Amt, 23. Mai 2014, abgerufen am 30. Juni 2014.

    Comment by Anonymous — 17.05, 2015 @ 21:09

  34. Wichtig ist, daß sich niemand in dieser Bananenrepublik in seiner Meinungsfreiheit einschränken lässt, sich hemmen lässt, sich zu äußern oder gar Angst hat, seine Meinung zu schreiben, weil sie nicht dem Polcor entspricht.

    Es ist vollständig egal, ob diese links, rechts, oben, unten oder sogar mittig ist.

    Comment by Justus — 18.05, 2015 @ 16:21

  35. „Die größte sicherheitspolitische Herausforderung

    Gleichzeitig ist Europa infolge seiner Wertbindungen …“

    Es geht also um Sicherheitspolitik insoweit nur, wie es um Werte geht (d.h. wir hätten möglicherweise die Technik, jeden abzuknallen, der sich nähert, wollen das aber nicht). Europäische Werte enden aber nicht beim Nichtschießen, sondern wollen einen möglichst gerechten Ausgleich durch Kooperation für alle. Bisher wurde das durch das Arbeits-Lohn-Modell versucht. Das ist aber sowieso am Ende, in D bald, global etwas früher (weil wir ja den Niedriglohn gefördert und Arbeitslosigkeit exportiert haben). Die Flüchtlinge sind das Symptom, nicht die Ursache.

    Comment by ThorstenV — 19.05, 2015 @ 04:17

  36. @Stadler: „Die juristische Bewertung ist nicht überflüssig sondern maßgeblich. Oder sollen wir Ihre subjektive Bewertung zum Maßstab erheben?“

    Ihre juristische Bewertung ist irrelevant für die Kritik an den Zeitungsartikeln. Wie oft muss ich das bitte noch erklären, bis Sie das verstehen? Wenn Sie persönlich die jurisitische Bewertung für maßgeblich halten, ist das Ihr Ding, hat aber mit den Zeitungsartikeln nichts zu tun. Denen ist die juristische Bewertung genauso egal wie allen anderen nicht-Juristen. Es handelt sich hier schlicht nicht um ein juristisches Problem.

    Ich werde es bei dieser 3. Erklärung belassen. Wenn Sie das jetzt immer noch nicht verstanden haben, kann ich Ihnen auch nicht helfen. Berufsblindheit? Wie sagt man: Wer einen Hammer hat, sieht überall Nägel.

    Mal ein Tipp zur Aufnahme von Kritik: Kritik liest man. Kritik versucht man zu verstehen. Dann entscheidet man für sich, ob die Kritik berechtigt ist und nimmt sie an, oder auch nicht. Was man nicht tut, ist mit dem Kritiker über die Bedetungung seiner eigenen Worte zu diskutieren, oder diese auch noch zu missrepräsentieren.

    Meine Güte ist das anstrengend mit Juristischen (n=1) zu diskutieren.

    Comment by Basti — 19.05, 2015 @ 07:21

  37. @dapperdan

    dapperdan: „In dem von dir so stolz präsentierten Beleg kann ich Anwürfe von Sexismus oder Misogynie nicht erkennen.“

    Mag sein, dass in genau diesem Beitrag keine Sexismusvorwürfe gemacht werden. Es sind aber genug andere unsachliche Vorwürfe erhoben worden. Kleiner Ausschnitt:

    „Ohne jegliches kritisches Hinterfragen postulierte er“

    „Hier benutzte Münkler seine selbst behauptete Unwissenheit und angebliche Uninformiertheit arrogant als Argument […]“

    „[…] teilt er wie selbstverständlich und ohne kritisches Hinterfragen die Übertragung […]“

    „[…] manifestieren sich gleich mindestens zwei rassistische Annahmen […]“

    „[…] ist der nationalistische Chauvinismus [von Münkler] so ausgeprägt, dass sich für andere Welten überhaupt nicht interessiert wird. “

    „Darüber hinaus impliziert der chauvinistische Eurozentrismus […] auch gleich die eigenen Überlegenheit.“ Das ist übrigens eine nichtssagende Tautologie.

    „Obwohl man [Münkler] eigentlich keine Ahnung von anderen Welten hat, nimmt man [Münkler] wie selbstverständlich teleologisch an […]“

    „[…] kolonial-rassistischen […]“

    „[…] nationalistischen Bürger_innentums des deutschen Kaiserreiches.“

    Falls Sie nach Sexismusvorwürfen suchen, ich habe hier welche gefunden, die sich an einen anderen Prof. richten: http://hu.blogsport.de/2015/02/05/hu-berlin-studierende-verteilen-offenen-brief-an-soziologie-dozent/

    Ich hoffe Sie haben Verständnis dafür, dass ich die restlichen Beiträge dieses Blogs nicht durchgehe. Mein Gesicht hält nur so viele Face Palms aus.

    dapperdan: „wer national normalisierte Argumentationsmuster bemüht, muss sich insbes. als Sozialwissenschaftler nun einmal Nationalchauvinismus vorwerfen lassen, denn dies ist die Definition von Chauvinismus.“

    Nur weil Münkler glaubt, dass die gleichen Regeln hier in Deutschland auch für nicht-Deutsche gelten, soll er ein Chauvinist sein? Was für ein Unsinn. Münkler glaubt nicht an seine Überlegenheit, sondern an die Gleichheit der Menschen.

    Der Kernpunkt aus ihrem Beitrag ist denke ich „Ohnehin sehe ich nach kurzem Querlesen der Münkler-Watch-Beiträge keine Kritik, die Münkler besonders diskreditieren könnte.“

    Die Forderung der Deanonymisierung der Kritiker kann man auch als Einladung seitens der HU verstehen, alle Parteien gemeinsam an einen Tisch zu bringen. So könnte man tatsächlich existierende Probleme aus der Welt schaffen. Aber wie ich bereits vorher geschrieben habe, glaube ich nicht, dass das der Zweck dieses Blogs ist. Diskussionen in einem Blog, dass im Zweifelsfalle von den Betreibern zensiert werden könnte, halte ich nicht für zielführend. Das Internet ist voll mit Diskussionen über Textnachrichten und die wenigsten davon stimmen jemanden um. Herr Stadler ist ein gutes Beispiel dafür, warum Diskussionen in Blogs nicht funktionieren können, besonders wenn eine Seite ideologisch versteift ist.

    Bei den Kritikern handelt es sich um Menschen, die gegen Probleme kämpfen, die es nicht mehr gibt. Da der Wechsel der eigenen Ideologie mit fortgeschrittenem Soziologie- und/oder Gender Studies Studium immer schwieriger wird, müssen eben ständig solche Probleme erfunden werden.

    Comment by Basti — 19.05, 2015 @ 07:54

  38. @basti 36 Was man nicht tut, ist mit dem Kritiker über die Bedetungung seiner eigenen Worte zu diskutieren, oder diese auch noch zu missrepräsentieren.

    Doch, das tut man. Das ist Zensur und verfassungswidrig. Man tut es trotzdem, weil man die Macht dazu hat und geschäftlich daran interessiert ist.

    Das Geschäft wird von der Verfassung geschützt.

    Das gehört zum großen Theater der repräsentativen Demokratie des Rechtsstaates Deutschland.

    Comment by Rolf Schälike — 19.05, 2015 @ 17:25

  39. @Basti:
    „Es sind aber genug andere unsachliche Vorwürfe erhoben worden.“

    Was genau ist an diesen Fundstellen übermäßig unsachlich? Ich sehe pointierte Wertungen mit konkretem Sachbezug. Ob die Wertungen hinreichend substantiiert sind, steht auf einem anderen Blatt.

    „Falls Sie nach Sexismusvorwürfen suchen, ich habe hier welche gefunden, die sich an einen anderen Prof. richten:“

    Aha. Und was soll das belegen? In der Literaturauswahl zu einer Veranstaltung können sich nunmal sexistische Strukturen durch unreflektierte Übernahme der kanonisierten Autoren fortsetzen. Wer sexistisch denkt, muss sich das auch vorwerfen lassen. Vermutlich ist dir aber die Tragweite und Strahlkraft von eingeübten sexistischen Denkstrukturen nicht klar. Vielleicht beschäftigst du dich zunächst mal mit der Materie, bevor du bestimmst, wo Sexismus existiert und wo nicht.

    „Ich hoffe Sie haben Verständnis dafür, dass ich die restlichen Beiträge dieses Blogs nicht durchgehe. Mein Gesicht hält nur so viele Face Palms aus.“

    Verständnis hab ich für vieles. Dir steht es frei, nach Belegen für deine Behauptungen in den anderen Beiträgen zu suchen. Bis dahin gelten deine Ausführungen als frei herbeifantasiert.

    „Nur weil Münkler glaubt, dass die gleichen Regeln hier in Deutschland auch für nicht-Deutsche gelten, soll er ein Chauvinist sein? Was für ein Unsinn.“

    Dies wird von Münkler-Watch auch an keiner Stelle behauptet. Vielmehr soll Münkler nach den Ausführungen von Münkler-Watch national- und eurozentrisch normativierend argumentiert bzw. analysiert haben. Das ist Kulturchauvinismus par excellence.

    „Diskussionen in einem Blog, dass im Zweifelsfalle von den Betreibern zensiert werden könnte, halte ich nicht für zielführend.“

    Ein gänzlich untauglicher Einwand: so lange keine Beiträge ungerechtfertigterweise gelöscht wurden, offenbart diese vorgeschobene Sorge nur die eigene fehlende Kapazität.

    „Das Internet ist voll mit Diskussionen über Textnachrichten und die wenigsten davon stimmen jemanden um.“

    Aha, das ist ja interessant. Hast du dazu entsprechende Daten? Wie auch immer: Pessimismus entlastet nicht von der Obliegenheit, den eigenen Standpunkt in der Debatte – und finde sie auch online statt – zu vertreten. Wer das nicht tut, soll sich nicht beschweren.

    „Herr Stadler ist ein gutes Beispiel dafür, warum Diskussionen in Blogs nicht funktionieren können, besonders wenn eine Seite ideologisch versteift ist.“

    Ohne ein gewisses Maß an ideologischer Versteifung – sprich: axiomatische Wertvorstellungen – kann kein Mensch debattieren. Es ist wie bei einer ökonomischen Analyse: ohne Zielvorstellungen ist jeder Prozess zum Scheitern verurteilt. Insofern verstehe ich deine Feststellung mal als bloß wohlfeilen Vorwurf der Borniertheit, weil dir selbst die Ausweglosigkeit deiner Argumentation gewahr ist. Mit guten Argumenten wirst du Stadler sicher nachdenklich stimmen können.

    „Bei den Kritikern handelt es sich um Menschen, die gegen Probleme kämpfen, die es nicht mehr gibt.“

    Das muss wohl als Kristallisationspunkt deiner bisherigen Kommentartätigkeit gelten. Die Behauptung, die Phänomene Eurozentrismus, Sexismus und Rassismus existierten nicht, ist schlicht hanebüchen.

    „Was man nicht tut, ist mit dem Kritiker über die Bedetungung seiner eigenen Worte zu diskutieren, oder diese auch noch zu missrepräsentieren.“

    Was ist das für ein komischer Moralsatz? Den Signifikanten mag der Kritiker frei wählen, das Signifikat steht ihm aber sicher nicht zur Disposition. Dieses ist durch sprachliche Konventionen vorab festgelegt. Über diese Konvention muss aber bei beiden Dialogpartnern Einigkeit bestehen. Darüber zu diskutieren schafft also überhaupt erst die Grundlage für ein Austausch in der Hauptsache.
    Ein anschauliches Beispiel lieferst du praktischerweise gleich selbst mit: aus dem Satzzusammenhang schließe ich, dass ‚missrepräsentieren‘ eigentlich nicht gemeint ist, sondern wohl ‚missinterpretieren‘, ‚missverstehen‘. Und schon strebe ich Einigkeit bzgl. der Kommunikationsgrundlagen an, diskutiere also die Bedeutung deiner Worte. Dein Moralgesetz können wir also getrost in die Tonne treten.

    @Rolf Schälike: „Das ist Zensur und verfassungswidrig.“

    Das wird durch ständige Erhöhung der Dosis nicht richtiger, düpiert dich aber ein ums andere Mal.

    Comment by dapperdan — 21.05, 2015 @ 02:36

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