Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

18.10.13

Auch anerkannte Jugendschutzfilter taugen nichts

Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hat im letzten Jahr zwei Jugendschutzprogramme anerkannt. Alvar Freude hat sich die Programme der Telekom und von JusProg e.V näher angesehen. Das Ergebnis ist vernichtend, wie Freude im Blog des AK Zensur schreibt.

Das Programm der Telekom stuft beispielsweise test.de, netzpolitik.org, heise.de und chefkoch.de als jugendgefährdend ein. Zudem wird HTTPS laut Freude standardmäßig geblockt, d.h. eine sichere Kommunikation wird Kindern und Jugendlichen dadurch verwehrt.

An Jusprog kritisiert Freude ergänzend, dass dort die Kindersuchmaschine yougl.de von Google beworben wird und die Anzeigen dort Werbung mit Adsense-Partner-ID einbinden, an denen JusProg wohl mitverdient. Google selbst wird nicht blockiert, allerdings der Konkurrent Bing, was ebenfalls Fragen aufwirft.

Freude stellt sich angesichts dieser Ergebnisse die berechtigte Frage, wie bei der KJM getestet wurde.

posted by Stadler at 20:56  

9 Comments

  1. Zu allererst haben sich Kinder im Netz ohne Aufsicht nicht aufzuhalten! Jugendliche umgehen Filter, daher sind sie nutzlos. Also zurück zu den Kindern:

    Wenn Seiten wie heise oder netzpolitik gesperrt werden, dann liegt es wahrscheinlich an den ständigen Verlinkungen zu den Seiten, über die man dort diskutiert und die vermeintlich so schrecklich sind. Daher brauchen Kinder nicht mal mehr eine Suchmaschine anzuwerfen, sie können auf netzpolitik bleiben, dort wird umfangreich zitiert. Kinder und netzpolitik? Was soll das? Kinder und chefkoch? Was soll das? Kinder und heise? Was soll das? Für Kinder gibt es Kinderseiten.

    Wenn es um Filter geht, sollten alle Suchmaschinen für Kinder unzugänglich sein. Kinder haben alleine im Netz nichts zu suchen und zwar wörtlich gemeint. Sie können auf vorbestimmte Kinder-Seiten gehen, die ihre Eltern aussuchen und speichern.

    Jugendliche und Filter? Da können nur Filterzigaretten gemeint sein. Weltfremd.

    Comment by Jonas Schneider — 19.10, 2013 @ 11:52

  2. Sehe ich genauso, Internet ist ab 18 und Kinder haben da alleine nichts verloren.
    Kinder sollten auch kein Smarthphone mit Internetzugang besitzen.

    Das wird mal aus der heutigen Generation
    http://www.youtube.com/watch?v=2HkJs6cb2RE

    Traurig

    Comment by Troll — 19.10, 2013 @ 12:05

  3. TV ist übrigens auch nicht was unter Eigenverantwortung ins Kinderzimmer gehört.
    CNN zeigt die Ermordung von Menschen in Nairobi, wie auf einen Mann geschossen wird und wie er dann noch rumkrabbelt und in seiner Blutlache verreckt.
    Muß das sein?
    Die haben doch einen Schlag weg.
    Im Moment bin ich noch froh in Deutschland zu leben, wo das gleiche Filmmaterial geschnitten ist.

    Für Hunde gibt es Bücher wie man denen ein tolles Hundegerechtesleben gestaltet, über unsere Kinder denkt heute keiner mehr nach, die müssen immer früher erwachsen werden und dürfen nicht mehr Kind sein.
    Da wünscht sich doch manches Kind als Hund geboren worden zu sein.

    Die USK Einstufungen sind mittlerweile auch ein Witz, was da heute 6 und 12 Jährigen schon alles zugemutet wird, unglaublich.

    Comment by Troll — 19.10, 2013 @ 12:13

  4. Zu „Zudem wird HTTPS laut Freude standardmäßig geblockt, d.h. eine sichere Kommunikation wird Kindern und Jugendlichen dadurch verwehrt….“

    Kinder haben weder unsicher noch sicher mit irgendwem im Internet zu kommunizieren!

    Comment by Jonas Schneider — 19.10, 2013 @ 12:15

  5. Leider vergessen die Kommentatoren eins: ein Verbot macht keinen Sinn, solange man die Einhaltung des Verbotes nicht kontrollieren kann.

    Außerdem ist heute dringende Pflicht eines jeden Erziehungsberechtigten, seine Kinder nicht nur zu schützen, sondern ihnen ein verantwortungsvolles Medienverhalten beizubringen. Dauernde Verbote (toller Plan, ab 18 dürfen sie ins Internet, davor ist es verboten. Die Zahl 18 kann nach belieben durch andere Alter ersetzt werden) und permanente Kontrolle helfen da nicht weiter. Zur Entwicklung der Kinder müssen die Zügel auch mal locker gelassen werden.

    Auch eine Bibliothek ist ein gefährlicher Platz für Kinder. Sexualität, politisch fragwürdige Ansichten, Gewaltverherlichung, diskriminierung von Minderheiten uvw. finden sich auch dort…

    Ihr müßt etwas differenzierter da ran gehen.

    Comment by or — 19.10, 2013 @ 14:40

  6. @Or oder was auch immer

    Ein Verbot macht keinen Sinn, weil man es nicht kontrollieren kann, wie Du schreibst? Man kann! Über wen schreiben wir? Ich habe über Kinder geschrieben. Sie sollen begleitet werden. Verantwortungsvolle Eltern leisten das.

    Was Jugendliche betrifft, ist der Zug schon lange abgefahren.

    Comment by Jonas Schneider — 19.10, 2013 @ 16:00

  7. Technisch ist der selbsternannte Jugendschutz ebenso inkompetent wie pädagogisch. Es wäre zum lachen, wenn es nicht zum Verzweifeln wäre.

    Comment by Wolf-Dieter — 19.10, 2013 @ 20:37

  8. Ich sehe keinen Sinn darin, Kindern und Jugendlichen das Internet zu verbieten, bis sie 18 sind. Das ist in der heutigen Zeit schlcihtweg weltfremd und macht sie zu Außenseitern bei Gleichaltrigen. Davon ab gehe ich davon aus, dass ein solch krasses Verbot erst recht ein Anreiz ist, sich gerade auf den Seiten herumzutreiben, auf denen sie sich nicht aufhalten sollten.

    Warum sollte man mit seinen Kindern nicht frühzeitig anfangen, sich mit diesme Neuland zu beschäftigen und ihnen die Gefahren, aber auch den Nutzen erklären? Letztlich ist doch so ziemlich alles in dieser Welt gefährlich, wenn es falsch eingesetzt wird. Um unsere Kinder zu schützen, müssen wir sie aufklären, und ihnen nicht durch Verbote die Möglichkeit nehmen, zu lernen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

    Comment by Frauke Bitomsky — 20.10, 2013 @ 14:47

  9. Jugendschutzfilter?? Es hat gerade ein zwölfjähriger Junge die Regierung in Kanada gehackt. Es wird Zeit für einen Erwachsenenschutzfilter, weil die offensichtlich zu blöde sind, ihre Regierungsrechner zu schützen. Siehe Hausfrau Merkel mit ihren drei selbstgebackenen Handykuchen, überwacht von ihren Schutzdödeln, auch Küchenhilfen genannt.

    Comment by Degenhardt — 27.10, 2013 @ 11:58

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