Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

11.10.12

Einstweilige Verfügung gegen Kachelmann-Buch

Jörg Kachelmann und seine Ex-Geliebte, die den Wettermoderator der Vergewaltigung beschuldigt hatte, beschäftigen die Justiz weiterhin.

Diesmal hat die Ex-Geliebte eine einstweilige Verfügung gegen den Heyne-Verlag erwirkt, weil die Frau in dem Buch Kachelmanns mit vollem Namen genannt wird. Dadurch wird die Frau nach Ansicht des Landgerichts Mannheim in ihrem allgemeinen Persönlichkeitsrecht verletzt.

Ob diese einstweilige Verfügung Bestand haben wird, könnte fraglich sein. Denn die Frau hatte der Bunten den Abdruck eines unverpixelten Fotos gestattet und auch eine Berichterstattung der Emma unterstützt, in dem ebenfalls der volle Name genannt wird, wie das BILDblog berichtet. Wer sich allerdings selbst und freiwillig in dieser Form in die Öffentlichkeit begibt, kann sich anschließend nicht gegen weitere Namensnennungen im selben Kontext wehren.

posted by Stadler at 15:39  

12 Comments

  1. Aus unbewiesenem Unrecht immer weiter Geld machen, wie schon bei der Bunten.
    Das Netz vergisst nichts. Der Streisand-Effekt wird zum Bumerang.

    Comment by Sophie — 11.10, 2012 @ 17:13

  2. Wieso ist google eigentlich noch nicht verklagt? Diese böse Vorschaufunktion verrät wieder alles!

    Comment by dg — 11.10, 2012 @ 17:29

  3. Im Bunte-Interview soll ihr Nachname nur verkürzt wiedergegeben worden sein.

    Comment by Peter Hense — 11.10, 2012 @ 21:44

  4. Wenn das alles so klar wäre, hätte es die einstweilige Verfügung nicht gegeben. Das ganze Schmierentheater ist eine Schande für alle Beteiligten. Wenn es hier einen Unschuldigen getroffen hat, dann ist das furchtbar. Dennoch hätte er den Namen abkürzen können, alles andere ist Sandkasten. Viel schlimmer ist das, was den Frauen von der Justiz angetan wurde, die als Zeuginnen vernommen wurden. Was ich da lesen mußte, schlägt jedem Fass den Boden aus. Das hätte ich mir nicht bieten lassen, da hätte ich juristische Schritte gegen den Richter eingeleitet. Ungeheuerlich, was sie gefragt wurden, wie mit denen umgegangen wurde. Die sollten mal ein Buch bringen über deren „hochnotpeinliche und vollständig überflüssige Befragung“. Unglaublich, was dort vorgefallen ist. Ich kann das hier nicht äußern, was ich über die Männer (!!) in Roben denke, die diese Frauen in die Zange genommen haben. Und fassungslos macht mich, daß sich diese Frauen nicht massiv gewehrt haben. Ich kann nur allen Zeugen/Zeuginnen vor Gericht raten, immer einen Anwalt einzuschalten. Einen fähigen (!).

    Comment by Tim — 12.10, 2012 @ 16:59

  5. Nachsatz an Juristen, vor allem Richter und Staatsanwälte:

    Man bekommt das Grundgesetz vollständig im Kleinformat für die Hosentasche. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ sollten sich einige Robenträger auf die Stirn tackern, bevor sie den Saal betreten.

    Die Würde des Menschen wird in Deutschland gerade und vornehmlich von der Justiz sekündlich mit Füßen getreten. Einigen Robenträgern steht schwarz allerdings gut. Sie sind der blanke Horror und eine Schande für ihren Berufsstand.

    Comment by Tim — 12.10, 2012 @ 18:51

  6. Die Würde des Menschen wird von den Pressekammern Hamburg, Köln, Berlin, welche Persönlichkeitsrechte schützen sollen, tatsächlich mit Füßen getreten. Eine Abwägung erfolgt meist zu Gunsten umstrittener Geschäftsleute, Krimineller, strafrechtlich Verurteilter, geschäftstüchtiger Anwälte, Mimosen, Psychopathen, kranker Hirne. Die Entwürdigungn der Gegner wird nicht berücksichtigt.

    Comment by Rolf Schälike — 12.10, 2012 @ 21:09

  7. @Tim:
    Werden Sie in Ihren Äußerungen auch mal sachbezogen konkret oder bleibt es bei Ihrer Schaumschlägerei?

    Comment by Todd — 13.10, 2012 @ 11:40

  8. @Rolf Schälike

    Der Pressekammer in Hamburg kann man ja viel unterstellen, aber dass diese die Persönlichkeitsrechte nicht schützen würde ist doch unfug.
    Das Problem mit dem LG Hamburg ist doch gerade, dass sie bei der Abwägung zwischen Persönlichkeitsrecht und Meinungsfreiheit dem Persönlichkeitsrecht viel zu oft ein höheres Gewicht beimessen.

    Comment by Sebastian Conzen — 13.10, 2012 @ 13:32

  9. Die publikumswirksam inszenierte Verhaftung von Jörg Kachelmann durch die verantwortungslosen Staatsanwälte und der Freispruch dritter Klasse durch ebenso verantwortungslose Richter beweist, dass es diesem Personenkreis nur um Selbstdarstellung und nie um die Sache ging.

    Jörg Kachelmann ist durch deutsche Justiz mit Füßen getreten worden.

    Comment by Fabienne — 13.10, 2012 @ 18:06

  10. @Sebastian Conzen: Sie schreiben: Der Pressekammer in Hamburg kann man ja viel unterstellen, aber dass diese die Persönlichkeitsrechte nicht schützen würde ist doch Unfug.

    Nein, es ist nicht Unfug.

    Das mit den Persönlichkeitsrechten bei den Pressekammern Hamburg, Berlin und Köln ist so, wie der internationale Einsatz für die Menschenrechte mit der Bombardierung, Zerstörung und dem Tod von Tausenden Unbeteiligten einhergeht, oder auch so, wie die Vertretung der Interessen der Arbeiterklasse in der UdSSR und der DDR mit Gulag, den Mauertoten, Unfreiheit und Stasi einherging.

    Die Entwürdigung der bei den Pressekammern Unterlegenen durch Lügen, Peanuts und unverhältnismäßiger – falls überhaupt notwendige -. Bestrafung ist weit höher als die meist vorgeschobenen Persönlichkeitsrechte der Antragsteller bzw. Kläger.

    Das Presserecht, genauer das Zensurrecht, ist zu einem Geschäft für fiese Anwälte und deren Mandanten sowie zu einem reinen Sprungbrett auf der Karriereleiter der beteiligten Richter entartet.

    Comment by Rolf Schälike — 14.10, 2012 @ 13:07

  11. @Todd

    Ich kann mir zum Beispiel nicht erklären, was es mit dem Fall zutun hat, wenn Frauen, die vor zig Jahren mit dem Beschuldigten zusammen waren, damals und heute für sexuelle Phantasien haben. Da möchte ich lieber fragen, was das Männchen in der Robe für Phantasien hat. Hier sollte ggf. mal ein Forensiker ran, um zu prüfen, ob von solchen Juristen nicht eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht. Ob dort nicht kleine notgeile Perverse sitzen.

    Diese Zeuginnen sind von diesen Männern vor Gericht vergewaltigt und traumatisiert worden.

    Ich frage mich, warum sie sich sowas haben bieten lassen. Deutschland ein Rechtsstaat? Selten so gelacht.

    Comment by Tim — 14.10, 2012 @ 13:22

  12. Ps. @all

    Wer mehr weiß über die Vergangenheit der involvierten Juristen, als Ex-Geliebte und so weiter, darf sich im Netz melden. Denn die Bevölkerung hat ein Recht darauf, zu wissen, welche Richter hier am Werke waren und sind. Vielleicht werden deren Exen auch was zu berichten haben über deren sexuelle Phantasien. Eventuell weiß man dann, welche Typen hier im „NAMEN DES VOLKES“ Urteile sprechen.

    Schluß mit Robenträgern, Politikern, Wirtschaftsbossen, die täglich über andere richten, aber glauben, über sie kann nicht gerichtet werden.

    Es kann. Und es wird.

    Comment by Tim — 14.10, 2012 @ 14:25

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