Vodafone müsste für Vorratsdatenspeicherung Überwachungsinfrastruktur aufbauen
Das ZDF-Hyperland berichtet über einen interessanten Aspekt der von der Union geforderten Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung.
Telefongesellschaften wie Vodafone müssten hierfür nämlich eine aufwendige und neue Überwachungsinfrastruktur errichten, um beispielsweise die Verbindungsdaten der Internettelefonie erfassen und speichern zu können. Das ist bislang, zumindest von politischer Seite, immer anders dargestellt worden.
Wenn man andererseits Web-Mail-Dienste und Voice-Over-IP-Dienste von einer Speicherverpflichtung ausimmnt, was offenbar im Gespräch ist, dann kann und sollte man auf eine Vorratsdatenspeicherung lieber gänzlich verzichten.
Meines Wissens verfügt Vodafone bereits über genau diese Infrastruktur – angeblich zwingen Gesetzte in UK dazu. Und aus eben diesem Grund soll Vodafone auch gesteigertes Interesse daran haben, diese Infrastruktur international „auszurollen“. Klar, erst dann würde sich das so richtig lohnen. Die kürzlichen Äusserungen des Vodafone-CEOs, der sich sinngemäß für mehr Überwachung aussprach, passen ins Bild. Auch von Seiten der Überwachungstechnologieanbieter dürfte es inzwischen massives Lobbying geben – die wollen ja nicht nur im Nahen Osten und in China Geschäfte machen…
Comment by Wolfgang Miedl — 4.07, 2011 @ 10:50
Wieso sollte man nur unter der Bedingung auf eine Vorratsdatenspeicherung verzichten, wenn Web-Mail- und Voice-Over-IP-Dienste von der Speicherpflicht ausgenommen werden? in einem demokratischen Land hat niemand die Bürger zu überwachen. Wird das gemacht, handelt es sich nicht um eine Demokratie. So einfach ist das.
Comment by M. Boettcher — 4.07, 2011 @ 13:19
Ich denke, es war eher so gemeint, dass dann die gesamte Vorratsdatenspeicherung ihren allerletzten „Sinn“ verlieren würde.
Comment by Anonymous — 4.07, 2011 @ 21:04