Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

24.8.10

Die verlogene Street View Debatte

Wer noch weitere Belege dafür benötigt, dass die Debatte um Google Street View in hohem Maße – gerade von Politikern – verlogen geführt wird, sollte diesen Artikel auf shz.de lesen.

Denn selbst der Staat fertigt Luftbildaufnahmen von Häusern und verkauft diese sogar an kommerzielle Anbieter. Auch die Bild ist gerade auf diese Meldung angesprungen. Mal sehen, wie das die öffentliche Meinung beeinflusst.

posted by Stadler at 20:48  

9 Comments

  1. Manchmal frage ich mich ernsthaft: wo wart ihr alle in den letzten 20 Jahren? Ich hielt das für allgemein bekanntes Wissen. Im Chaos Radio Express zum Thema OpenStreetMap beschwerte sich der Interviewpartner IIRC sogar darüber, dass die Kosten angestiegen sind.

    Der unmittelbare Bezug zu Google Street View offenbart sich mir nicht ganz: denn auch Google Maps hat Luftbilder und die wurden eben nicht breit kritisiert.

    Comment by Torsten — 24.08, 2010 @ 22:01

  2. Die Luftbilder, von denen hier die Rede ist (Google maps oder telefonbuch.de), haben einen Maßstab von 1 mm am Bildschirm = 1 Meter in der Natur – wenn man das am Bildschirm vergrößert, wird es zu unscharf, um etwas erkennen zu können. Da ist Google streetview schon eine andere Liga.

    Comment by Jens — 24.08, 2010 @ 22:15

  3. Naja, die Abstandsdifferenz zwischen Googles Streetview und der von Telekom ist schon gewaltig.
    Trotzdem finde ich, dass das Interesse der Öffentlichkeit an den Aufnahmen weitaus höher zu bemessen ist, als das einiger (wichtigtuender) Personen.

    MfG

    Comment by MfG — 24.08, 2010 @ 22:25

  4. Jens: Google Maps ist kostenlos. In fast jeder Gemeinde Deutschlands kamm man für einen Consumer-Preis detailliertere Luftaufnahmen vom eigenen Haus kaufen. Und am Bildschirm kann man nicht in Millimetern messen.

    MfG: Ich habe Mal eben meinen geburtsort und meinen Wohnort auf der Telefonbuch-Karte überprüft. Für Einbrecher ist beides schlichtweg nicht tauglich. Und die Verknüpfung zwischen Adresse und Kartenmaterial schafft selbst der Falk-Stadtplan mit Patentfaltung.

    Die SHZ hat hier in der undifferezierten Panikberichterstattung nicht etwa einen Kontrapunkt gesetzt, sondern eins draufgesattelt.

    Comment by Torsten — 24.08, 2010 @ 23:17

  5. Mit Qualitätsjournalismus hat dieser SHZ-Artikel nun rein gar nichts zu tun. Befliegungen gibt es seit es Fluggeräte gibt (lt. wikipedia seit 1858), da gibt es keinen Zug, auf den man aufspringen kann. Früher mußte jedes veröffentlichte Luftbild genehmigt werden, was sicher auch militärische Gründe hatte – das ist nach Fall des Eisernen Vorhangs abgeschafft worden.
    Dann darf man sich nicht beklagen, wenn es jemand macht.

    Comment by Oliver — 25.08, 2010 @ 13:42

  6. eben. das ganze zeugs gibts schon seit jahren.

    auch für bayern und wahrscheinlich für alle anderen bundesländer
    http://www.geodaten.bayern.de/BayernViewer2.0/index.cgi

    luftbilder haben mit der streetview-debatte zwar nicht viel zu tun aber auch für straßen-fotos /-videos gibts ja bekanntlich schon seit jahren diverse quellen…

    Comment by stachel — 25.08, 2010 @ 14:00

  7. Doch, das Sameln und Verscherbeln von Geodaten durch amtliche Stellen passt an einem Punkt zur Street-View-Debatte: Die vorgeblichen Verletzungen von „Privatsphäre“ samt der Furcht vor Verknüpfung mit echten Personendaten („Kann man alles sehen, noch dazu möglicherweise mit Namen! Und wohin geht das dann?“).

    Der Street-Panik (geschürt durch Ministerien und Massenmedien) wegen „Datenkrake“ und unerwünschter Darstellung von Haus und Hof sollte man schon mal mit dem Hinweis auf die wirklichen Datensammler und -verkäufer begegnen. Insofern ist der SHZ-Artikel nicht mal schlecht. SPON und selbst BILD sind ja danach auch mal drauf gestoßen, dass SV wohl nicht der behauptete Problemfall sein kann.

    Comment by hellih — 25.08, 2010 @ 18:03

  8. Germany has to be made fit for the Age of Digital.

    It definitely isn’t only Google Inc. that has to be discussed, and certainly not only Google StreetView. The discours should include all companies and organisations gathering digital data in all different ways. But that makes the actual public German discussion on Google StreetView not less necessary.

    It’s amazing to observe how many of the same arguments a short while are being copied and pasted, and how little progress is being made in forward thinking. The German discussion isn’t „verlogen“ – it makes clear the majority of German citizens and politicians have no idea what’s really going on. And one of the politicians that seems to know and understand a lot, Ms Aigner, is partly being laughed at, mostly because she belongs to the ‚wrong‘ political party. Or because she doesn’t belong to the ‚blogger-community‘.

    To cope with the Age of Digital, integral, non-conventional ways of thinking and acting are required.

    As a first step, awareness has to be raised on the ways and means digital data are being collected, combined and exchanged on a commercial bases. 10com labels this as ‚digital data trafficking‘ And awareness has to be raised on the fact that only a handful of global operating companies is collecting & exchanging digital data on a very large scale on a commercial basis. 10com labels this as ‚digital data ownership monopolisation‘. Both these global processes establish a new form of power from which effects and consequences cannot be overseen yet.

    The actual German StreetView discussion makes clear Germany as a state isn’t fit for the Age of Digital. A framework of simple, general, intelligent and efficient rules and measures have to be designed. Not in a hurry, but in the way Germany internationally is famous for: „tüchtig und gediegen“. That means to design a plan of action first, including investigation and cooperation between specialists from different branches like IT and jura. And because this isn’t only a German problem, this should happen on an EU-level too.

    10com is a new initiative that aims to function on EU-level as a thinktank and taskforce to form a solid base for companies, citizens and states to live the digital age.

    Comment by 10com | regulate digital data traffic — 27.08, 2010 @ 10:24

  9. Ich muss mal ehrlich sagen, dass ich die Kläger vollkommen verstehen kann.

    Ich wäre auch nicht damit einverstanden, dass welcher Raum auch immer aus meinem Haus oder meiner Wohnung im Internet gegen meinen Willen veröffentlicht wird, falls man ihn über einen Zaun bsp. hinweg sehen kann oder Personen, die man darauf zusätzlich sieht.

    Google sollte sich aber auch viel mehr fragen, ob es nicht ein schlechtes Licht auf das Unternehmen wirft, so mit seinen „Kunden“ und den potenziellen „Neukunden“ umzugehen.

    VG,
    Tammo Andersen

    Comment by Tammo Andersen — 27.08, 2010 @ 16:52

RSS feed for comments on this post.

Sorry, the comment form is closed at this time.