Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

18.1.10

Facebook speichert alles?

Seit einer Woche kann man bei The Rumpus ein Interview mit einem anonymen Facebook-Mitarbeiter lesen, aus dem sich u.a. ergibt, dass Facebook so ziemlich alles dauerhaft speichert und zusammenführt, was die Nutzer an Daten hinterlassen. Die spannende Frage war also die, ob das Interview echt ist, zumal mir das Interview an einigen Stellen eher unstimmig erscheint. Facebook hat Presseanfragen der Süddeutschen Zeitung zu diesem Thema jedenfalls nicht beantwortet (wie Johannes Boie heute in der Print-Ausgabe schreibt). Die Frage der Echtheit des Interviews wird deshalb wohl offen bleiben. Und vermutlich ist die Facebook-Strategie, auf das Thema gar nicht einzugehen, aus Sicht des Unternehmens äußerst sinnvoll. Dass man bei Facebook die Mechanismen der Netzkommunikation verstanden hat, kann auch nicht überraschen.

posted by Stadler at 08:30  

8 Comments

  1. Facebook hat sich doch an anderer Stelle schon (abfällig) dazu geäußert?

    Comment by Falk — 18.01, 2010 @ 09:13

  2. Ich versteh nicht ganz, warum das so clever sein soll, sich nicht zu äußern.

    @Falk: Wo denn?

    Comment by Adrian — 18.01, 2010 @ 10:16

  3. Facebook ist ein Softwareentwickler, d.h. sie müssen das Nutzerverhalten analysieren, wenn sie ganz vorne mitspielen wollen (was sie ja auch tun). Um die Gewohnheiten der Facebook-Kunden analysieren zu können, ist es einfach zwangsweise notwendig das Nutzerverhalten zu tracken.
    Das ist Grundkurs Softwareentwicklung.

    Kann mir jemand erklären, welches Verhalten von Facebook, vorausgesetzt, das Interview ist echt (was aber eigentlich egal is), in irgendeiner Weise illegal oder moralisch verwerflich war/ist?

    Comment by Christian — 18.01, 2010 @ 11:04

  4. Es geht zB um Datensätze von Leuten die bewusst ausgestiegen sind und zumindest dort von gelöschten Daten ausgehen.

    Mein Mitleid ist so gering, dass es sich nach einer Geschlechtsumwandlung jetzt Schaden Freude nennt.

    Comment by Anonymous — 18.01, 2010 @ 11:42

  5. @Christian: Das BDSG schreibt vor, dass ich meine Einwilligung in die Datenerhebung jederzeit widerrufen kann. Tue ich das, entfällt die Rechtsgrundlage für die Datenerhebung und jedes weitere Speichern ist rechtswidrig. Grundkurs Softwareentwicklung hin oder her.

    Und moralisch finde ich das auch nicht in Ordnung, sollte Facebook die Daten entgegen dem ausdrücklichen Wunsch weiterhin speichern. Erst recht, wenn Facebook den Nutzern vorgaukelt, die Daten seien gelöscht. Facebook würde damit seine User schlicht belügen.

    Comment by Adrian — 18.01, 2010 @ 11:47

  6. @Adrian: Weil jede Stelllungnahme von Facebook das Thema am Kochen hält, während gleichzeitig eine aus Sicht von Facebook positive Darstellung kaum gelingen dürfte. Unter diesen Voraussetzungen halte ich es für clever gar nichts zu sagen.

    Comment by Pavement — 18.01, 2010 @ 11:49

  7. Ok, ich meine mich erinnern zu können, dass es in dem Interview aber mehr um das Tracking als das Löschen eines Konots ging. Ich kenne da die genaue Rechtslage nicht, aber klar, wenn dem so ist, müsste Facebook die Daten löschen. Aber wie gesagt, mir ging es eher um das "Ausspionieren" der User.

    Comment by Christian — 18.01, 2010 @ 12:04

  8. Ahaa, its fastidious dialogue regarding this piece of writing
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    Comment by Hack Twitter Accounts Free Tool — 18.07, 2013 @ 16:24

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