Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

23.9.09

Ein lautes Yeah schallt durch einen müden Wahlkampf

Was man einst eine Spontanversammlung nannte, heißt jetzt Flashmob und das Thema hat es heute sogar auf die Titelseite der Süddeutschen (Print) geschafft.

Die Entwicklung ist erstaunlich, weil immer mehr Menschen die virtuelle Welt verlassen und sich in diesen Wahlkampf einmischen. Und wenn man sich die inhaltliche Leere des Fernsehwahlkampfs so anschaut, dann ist es höchste Zeit mit ein paar lauten Yeahs der Leblosigkeit einer Angela Merkel etwas Dynamik entgegenzusetzen. Besonders eindrucksvoll wurde das letzte Woche in Hamburg umgesetzt.

Dass das politische Establisment diesen demokratischen Akt der Meinungskundgabe als Störung von Wahlkampfveranstaltungen betrachtet, ist so naheliegend, wie es falsch ist. Es muss manche beunruhigen, dass sich Menschen bewegen, die man bislang für unpolitisch gehalten hat und die mit einem einzigen „Yeah“ mehr transportieren als eine ganze Wahlkampfrede von Merkel und Steinmeier zusammen.

posted by Stadler at 08:00  

Keine Kommentare

  1. "Was man einst eine Spontanversammlung nannte, heißt jetzt Flashmob"

    Nein. Das sind zwei unterschiedliche Sachen.

    Comment by JensMueller — 23.09, 2009 @ 09:44

  2. Vielleicht ist es nicht ganz dasselbe, was aber daran liegt, dass die Spontanversammlung ein Rechtsbegriff ist. Darunter versteht man eine Versammlung, die sich aus einem momentanen Anlass ungeplant und ohne Veranstalter entwickelt. Das passt in vielen Fällen schon auf Flashmobs.

    Comment by Pavement — 23.09, 2009 @ 10:05

  3. Flashmobs entstehen nicht "spontan" sondern durch einen gezielten Aufruf an verschiedene Menschen.
    Die modernen Kommunikationsmittel ermöglichen zwar eine "kurze Einladungsfrist", sodaß der Anschein der Spontaneität entsteht. Aber gerade das "Yeah" oder die Veranstaltugn auf Sylt waren alles andere als "spontan".
    Und damit gibt es auch einen "Veranstalter" – wenn auch vioelleicht nicht im Sinne des Demonstrationsrechts – nämlich den, der zB die erste SMS gechickt hat.

    Comment by Alfred — 23.09, 2009 @ 11:08

  4. Ich fand diese Aktion ja soooooooooooooooo lustig. Und es hat auch "offline" so viele erreicht. Ich denke, da ist es egal, ob es ein Flashmob oder eine Spontanversammlung ist. Viel kritischer finde ich die Art und Weise, wie "das Establishment" seitdem auf ähnliche Dinge reagiert:

    http://todamax.kicks-ass.net/blog/meinungsfreiheit-war-gestern/

    Comment by daMax — 23.09, 2009 @ 16:20

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