Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

13.7.09

Zensursula und Medienschelte

Lesetipp:
Ein sehr guter, analytischer Artikel von Jakob Jochmann zum Zu­stand der Medien in der Debatte über Netzsperren.

Für den Autor deutet der Umstand, dass Familineminsterin von der Leyen in der politischen Diskussion Unwahrheiten verbreiten kann, ohne von den traditionellen Medien dafür gerügt zu werden, auf eine Medienkrise hin.

Einer der Kernsätze seines Beitrags lauet:
Nach Jahren der Sabine Chris­ti­an­se­ni­sie­rung der Po­li­tik, in denen Fern­se­hen aber auch Print immer häu­fi­ger ein will­fäh­ri­ges Forum für po­li­ti­sche Schein­de­bat­ten bieten, ähnelt die Si­tua­ti­on der deut­schen Medien in man­chen Punk­ten der Si­tua­ti­on des Me­di­en­ver­sa­gens in den USA. Wenn spin doc­tors un­wi­der­spro­chen die öf­f­ent­li­che Mei­nung ma­ni­pu­lie­ren, kommt schlech­te Po­li­tik dabei heraus.

posted by Stadler at 16:10  

2 Comments

  1. Ich möchte allerdings betonen, dass es sich mit der Bezeichnung Medienkrise um eine starke Zuspitzung handelt, um den Vergleich mit den USA herauszuarbeiten. Ob sich der Fall, der doch sehr extrem ist, in Zukunft verallgemeinern lässt, bleibt abzuwarten. Wenn man von Medienkrise sprechen will, ist es vor allem das Scheitern eines konstruktiven Dialogs zwischen neuen und alten Medien, das mich grübeln lässt.

    Vielen Dank jedenfalls für den Zuspruch!

    Comment by erz — 13.07, 2009 @ 20:46

  2. @erz: Eigentlich wollte ich noch anfügen, dass Dein Artikel ein Beleg dafür ist, dass Qualitätsjournalismus mittlerweile (auch) in den Blogs stattfindet.

    Es gab ja in einigen großen Medien (Zeit, SZ, FR) z.T. auch gute und kritische Beiträge zum Thema Netzsperren.

    Aber die große Mehrheit wird immer noch über das Fernsehen erreicht und dort wird das Fehlen kritischer und mutiger journalistischer Arbeit schon sehr deutlich.

    Ich sehe den Grund deshalb auch in einem Qualitätsverlust bei den klassischen Massenmedien. Es werden keine Zusammenhänge und Hintergründe mehr beleuchtet, weil es zu kompliziert ist und vermeintlich keine Quote bringt. Und dort passt der Vergleich zu den USA auch sehr gut.

    Wir haben eine Medienkrise, die Du mit Christiansenisierung gut umschrieben hast und wir können zudem einen Konflikt zwischen alten und neuen Medien beobachten.

    Comment by Pavement — 13.07, 2009 @ 22:17

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