Erwachsen auf Probe
Gegen das neue RTL-Format „Erwachsen auf Probe“ ist möglicherweise jede Menge zu sagen. Die Empörung einer berufsmäßig Betroffenen wie Ursula von der Leyen und die Strafanzeige eines „Runden Tisches“ vom hiesigen Freisinger Amtsgericht ist dennoch vermutlich nur eines, nämlich heuchlerisch.
Niemand hat die Sendung bislang gesehen. Ob sie entwürdigender ist als die zahlreichen würdelosen Formate wie Dschungelcamp oder Big Brother, die uns das Privatfernsehen seit Jahren präsentiert, bleibt abzuwarten. Es ist auch nicht neu, dass Kleinkinder vor die Kamera gezerrt werden. Ob das mit Mitteln des Strafrechts zu bekämpfen ist, darf bezweifelt werden, wenn bereits die rechtliche Handhabe fehlt, die Ausstrahlung zu untersagen.
Man sollte die Verantwortung auch nicht nur und primär bei den Sendern suchen. Denn diese bedienen letztlich nur ein Bedürfnis der Zuschauer. Es sind immer die Zuschauer, die solchen Sendungen ihre Legitimation geben.
Es ist deshalb ziemlich beliebig, jetzt gerade dieses Format zu kritisieren.
Die Empörung die überall geäußert wird, nützt vor allen Dingen der Quote von RTL.