Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

9.4.09

Update: Abmahnfalle Wikipedia

Der Heise-Newsticker berichtet jetzt über die Abmahnung von Netzaktivist Alvar Freude durch die Fotografin Martina Nolte.

Deshalb noch ein Update zu meinem gestrigen Beitrag „Abmahnfalle Wikipedia„.

Wie Heise berichtet, sind der Fotografin speziell Wikipedia Mirrors ein Dorn im Auge. Wikipedia selbst unterstützt und begrüßt Mirros demgegenüber ausdrücklich.

Aber der Webblaster von Alvar Freude spiegelt die Bilder von Frau Nolte gar nicht, sondern verlinkt nur auf die Originalquellen bei Wikipedia. Eine Vervielfältigung oder öffentliche Zugänglichmachung der Bilder der Fotografin findet insoweit ohnehin nicht statt.

Die Fotografin verhält sich insgesamt widersprüchlich. Sie stellt nämlich ihre Bilder selbst bei Wikipedia online und bindet diese sogar unmittelbar in die Artikel ein und zwar in dem Wissen, dass in Wikipediaartikeln keine Urheberrechtsbenennung unter den Fotos erfolgt. Wer sich so verhält, muss aber dann auch eine browserartige Darstellung wie beim Webblaster dulden.

Diese Abmahnungen werden aber erst dadurch möglich, dass Wikipedia mit Blick auf die Urhebernennung selbst nicht CC-konform ist, was die Fotografin bei Wikipedia unmittelbar nicht zu stören scheint, sondern nur bei den Mirrors. Warum das so ist, dürfte klar sein.

posted by Stadler at 17:04  

3 Comments

  1. Hi Thomas – nur um das gerade zu rücken: Wir begrüßen keine *Live-Mirrors*.

    Unabhängig davon liegt der Fall bei Alvar ja noch einmal anders (Stichwort „Proxy“).

    Comment by Tim 'avatar' Bartel — 10.04, 2009 @ 09:41

  2. Hallo Tim,
    ich wollte nur darstellen, dass Wikipedia grundsätzlich kein Problem damit hat, wenn Inhalte gespiegelt werden. Das spezifische Problem der Live-Mirrors besteht ja in dem Traffic den sie bei Euch verursachen. Aber darum geht es hier nicht.

    Comment by Pavement — 10.04, 2009 @ 12:29

  3. Ich würde mich im Übrigen nicht allein auf die Browseranalogie stützen: Der Blaster ist technisch eher mit einem der zahlreichen Übersetzungsdienste (translate.google.com) vergleichbar, mit denen die gute Frau ja anscheinend auch keine Probleme zu haben scheint.

    Comment by thomasz — 11.04, 2009 @ 10:19

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