Nach welchen Kriterien löscht Facebook?
Auf mobilegeeks ist ein lesenswerter Beitrag zu der Frage erschienen, nach welchen Kriterien Facebook prüft und löscht, wenn ein Posting eines (deutschen) Nutzers als Rechtsverstoß gemeldet wird. Neu war für mich die Information, dass Facebook Verstöße aus Deutschland von einem externen Dienstleister, einer Bertelsmanntochter, überprüfen lässt, der ca. 600 Personen beschäftigt, die nur damit betraut sind, deutsche Facebook-Meldungen zu überprüfen. Der Beitrag erläutert, dass Facebook ein eigenes Regelwerk aufgestellt hat, anhand dessen die Mitarbeiter löschen oder Beiträge eben unbeanstandet lassen.
Und genau darin liegt wohl das Hauptproblem der oftmals falschen und nicht nachvollziehbaren Überprüfungen durch Facebook. Prüfungsmaßstab für Rechtsverletzungen, die von inländischen Nutzern ausgehen oder sich gegen inländische Nutzer richten, ist das geltende (deutsche) Recht und nicht irgendwelche Standards die Facebook selbst definiert.Die Orientierung an Katogorien wie Hatespeech oder Rassismus ist dabei nur bedingt hilfreich. Denn Postings, die rassistisch sind, sich gegen Minderheiten richten oder sich durch eine aggressive oder hasserfüllte Sprache auszeichnen, können gleichwohl vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt sein. Andererseits können falsche und/oder ehrenrührige Tatsachenbehauptungen, die weder offensichtlich aggressiv oder hasserfüllt sind, Persönlichkeitsrechte verletzen. Wenn man nicht will, dass sich hier ein von Facebook geschaffenes Parallelrecht etabliert, das über keinerlei Legitimation verfügt, dann muss man sich von einer Löschpolitik, die sich an politischen Begriffen wie Hatespeech orientiert, lösen.
Grundsätzlich ist die Haftung von Facebook als Portalbetreiber nach deutschem und europäischem Recht übrigens längst klar umrissen. Jedenfalls dann, wenn Facebook von einer erkennbaren Rechtsverletzung Kenntnis erlangt, haftet es uneingeschränkt zvilrechtlich und auch strafrechtlich. Faceebook muss Postings, die Rechte Anderer verletzen oder gegen Strafvorschriften verstoßen, zügig löschen. In der Praxis funktioniert das aber nur sehr eingeschränkt, weil viele Betroffenen einfach nicht den Aufwand betreiben wollen, Facebook Ireland, das nach dem Impressum als Diensteanbieter agiert, gerichtlich auf Unterlassung in Anspruch zu nehmen. Möglich wäre das in vielen Fällen natürlich.
Als Anwalt habe ich übrigens im letzten Jahr die Erfahrung gemacht, dass Facebook selbst dann nicht löscht, wenn man einen gerichtlichen Unterlassungstitel vorlegt, der den postenden Nutzer zur Unterlassung verpflichtet. Auch in solchen Fällen kann man von Facebook die standardisierte Rückmeldung erhalten, dass ein Verstoß gegen die Community Standards nicht ersichtlich ist, obwohl der Rechtsverstoß deutlicher gar nicht mehr belegt werden kann.
Teil des Problems ist aber auch, dass FB damit unbehelligt durchkommt, weil selbst so ein nettes Titelchen eines deutschen Gerichts der Firma nichts anhaben kann.
Comment by janwo — 25.11, 2016 @ 11:53
Als lesenswerten Beitrag würde ich den Artikel von Carsten Drees auf mobilegeeks.de nicht bewerten.
Facebook ist nicht, wie er es nennt, ein „Social Network“, Facebook ist ein advertising network.
Dann schreibt er nicht über (deutsches) Recht, sondern über „Posting, welches auf einem Social Network unserem Empfinden nach nicht zu sehen sein sollte“.
Er wirft Facebook also keinen Verstoß gegen (deutsches) Recht vor, vielmehr einen Verstoß gegen sein Empfinden.
Und wen meint er hier mit „unserem“? Sich selbst und wen noch? Die Autoren von mobilegeeks.de, seine Leser, die Deutschen?
Empfinden die alle gleich?
Den Rest seines Artikels habe ich nur noch quergelesen. Er wurde nicht besser.
Man Carsten, es ist Facebooks Netzwerk, es sind Facebooks Regeln. Gründe Dein eigenes Werbenetzwerk, dann kannst Du dort nach Deinem Empfinden löschen.
Um auf Deinen Artikel einzugehen Thomas, Du schreibst die Lösung für „Postings, die Rechte Anderer verletzen“ doch selbst.
„Facebook [ ] gerichtlich auf Unterlassung in Anspruch zu nehmen.“
So läuft das nunmal in einem (mehr oder weniger) Rechtsstaat.
Um keinen falschen Eindruck zu erwecken, alles was mit Facebook zu tun hat löst bei meinen netzwerkfähigen Geräten nach 127.0.0.1 auf.
Comment by Herbert — 25.11, 2016 @ 12:13
Das sehe ich auch so, dass wir uns von politischen Begriffen wie Hatespeech (Hass ist in Deutschland erlaubt, ich zum Beispiel hasse Wespenstiche) lösen sollten und nur strafrechtlich relevante Aktionen ahnden sollte (Beleidigung, wenn Beleidigter das wünscht, oder Volksverhetzung z.B.).
Wir sollten uns auch davon lösen, Rechtsprechung auf Private wie Facebook mit juristischen Laien zu verlagern. Was aber eine Straftat ist, darf in Deutschland nur ein Richter entscheiden. Dabei sollten wir es auch belassen.
Um Strafverfolgung effizient durchsetzen zu können, sollten Polizei und Staatsanwälte Online-Anziegen aufnhemen können und Richetr ein Service-Level definieren (ähnlich wie es das Verfassungsgericht ja auch von Montags-Samstag hat. Dann sollte ein Richter kurzfristig entscheiden (so das geht) und bei Facebook Löschung anordnen. Wenn sich dann Facebook innerhalb einer gesetzten Zeit zu löschen, sollte sofort wegen Beihilfe zu eben diesen Straftaten ermittelt werden.
So ließe sich das rechtsstaatlich lösen.
Ich vermute aber, dass Maas lieber die Strafverfolgung auf Facebook verlagern will, die sollen Beweismittel vernichten und Maas hat nicht den Aufwand in der Justiz, wie es sich für einen Rechtsstaat gehört.
Wir sollten das im Ohr behalten, wenn Facebook weiter Beihilfe bei Straftaten leistet und der BMJ die Strafverfolgung auf Private verlagern will.
Comment by Wolfgang Ksoll — 25.11, 2016 @ 12:47
Facebook ist leider durch die schiere Anzahl Benutzer unantastbar. Sein Geschäftsgebaren ist an so vielen Stellen so offensichtlich rechtswidrig, dass man es, ware es ein offline in Deutschland tätiges Unternehmen, längst auf Links gedreht hätte. Für mich eröffnet dies eine völlig neue Rechtsfrage: Gibt es einen MIssbrauch von Marktmacht, der sich nicht primär gegenüber anderen Wettbewerbern manifestiert, sondern in der systematischen Missachtung des Rechts? Ist die faktische Unfähigkeit der Staatsmacht, ein Unternehmen zu rechtstreuem Verhalten anzuhalten, ein Anlass für ein kartellrechtliches Vorgehen?
Comment by Marc — 25.11, 2016 @ 14:29
Zunächst schreibe ich, dass ich die Seiten von Facebook noch nie aufgesucht habe, da mir alle derartigen Netzwerke auf den Sack gehen. Vor allem bezüglich Neugier, Werbung, Scripts und anderen Nettigkeiten, die ich meinem Rechner nicht zumuten möchte. Ich kann daher nicht mitreden, was sich dort genau abspielt, habe aber eine Ahnung davon.
Meine Frage richtet sich eher auf den Text von Stadler „Als Anwalt habe ich übrigens im letzten Jahr die Erfahrung gemacht, dass Facebook selbst dann nicht löscht, wenn man einen gerichtlichen Unterlassungstitel vorlegt, der den postenden Nutzer zur Unterlassung verpflichtet. Auch in solchen Fällen kann man von Facebook die standardisierte Rückmeldung erhalten, dass ein Verstoß gegen die Community Standards nicht ersichtlich ist, obwohl der Rechtsverstoß deutlicher gar nicht mehr belegt werden kann.“
Warum wurde ein Titel gegen den User erwirkt, warum nicht gleich gegen den Anbieter, wenn dessen Verhalten doch offensichtlich ist? Warum hört man auf, wenn es an das Eingemachte geht?
Das interessiert mich wirklich. Warum nicht sofort an die Wurzel gehen, wenn die Axt am Ast wirkungslos bleibt? Eine reine Kostenfrage, wie mittlerweile fast alles in „juristischen“ Dingen? Oder möchte man seinen eigenen Account dort nicht gefährden? Wobei ich mich frage, was man als intelligenter Mensch dort zu suchen hat.
Comment by Fluppe — 26.11, 2016 @ 12:41
Entschuldigung, das geht doch alles an der Sache vorbei.
Es geht nicht in erster Linie um Facebook. Es geht vielmehr um eine enge Zusammenarbeit und Anweisungen des Justizministeriums und der beauftragten Antonio Amadeu Stiftung an Facebook. Es handelt sich schlicht um eine riesig angelegte Zensur
(600 Mitarbeiter x 10 Löschungen in der Stunde macht rund 50.000 Löschungen von Meinungsäußerungen am !!!Tag!!!).
Comment by Anonymous — 1.12, 2016 @ 15:22
Ich kann die Kritik nicht nachvollziehen, denn die ca. 600 Mitarbeiter finden Beiträge, die nach deutschem Recht eventuell strafbar sind, doch bei weitem werden nicht alle gelöscht. Wie Stadler richtig schreibt, überprüft die Stelle die Beiträge nur. Entscheidungsträger bleibt Facebook. Wem es dann noch nicht passt, muss die Gerichte bemühen. Doch Stadler hat bereits ausgeführt, dass auch ein Titel nicht zum erwünschten Ziel führt. Das Wort Zensur sollte auch nicht überstrapaziert werden. Zensur hat damit gar nichts zu tun. Es geht um die Einhaltung der deutschen Gesetze. Man kann seine Meinung auch frei äußern, ohne zum Beispiel zu schreiben, wen man gerne vergasen möchte.
Comment by Fluppe — 2.12, 2016 @ 17:10
Eine kleine Anmerkung zum Thema Zensur habe ich noch. Der Erfinder der Datenkrake, Datenkralle und dem ätzenden Facebook, Zuckerberg, lässt alle Beiträge zu seiner Person löschen. Vor allem, wenn es privat wird. Da hat er so gar keine Lust auf Verbindungen.
DAS ist Zensur.
Comment by Fluppe — 2.12, 2016 @ 18:39
Lustige Babypics von der eigenen Brut harmlos posten und der NSA die Hintertür öffnen.
Comment by Zuckerfrei — 2.12, 2016 @ 21:26
Die NSA hat ihre Lauscher an jedem Kabel, daher senden wir denen erstmal nette Grüße.
Was Wlan betrifft, ist WPA2 bereits nicht mehr sicher, es ist geknackt worden.
Über kurz oder lang werden alle Daten von Ämtern, Ärzten, Arbeitgebern, Rentenkassen, Arbeitnehmern, Krankenkassen, Firmen digitalisiert und angreifbar sein. Gläsern. Schlimmstenfalls hochgeladen und abgelagert auf Servern im Ausland, harmlos Wolke genannt, wie es jetzt bereits ist.
Drohnen dröhnen nicht nur, sie sind eine echte Bedrohung für jede Privatheit, das unkontrollierte Dauergefilme, es ist eine Horrorvorstellung. Schon heute wird man von jedem Dreck gefilmt, obwohl es verfassungswidrig ist.
Das Internet der „Dinge“ wird uns den Rest geben. Das Netz war mal gut, heute ist es eine Bedrohung in jeder Hinsicht.
Der Horror wird erst sichtbar, wenn die Gegenwart Vergangenheit ist und nächste Generationen das Gruseln kriegen, wenn sie an uns zurückdenken.
Ich grusel mich schon heute.
Comment by Fluppe — 2.12, 2016 @ 22:03
Viel problematischer als die facebooksche Löschpraxis ist doch die Frage, wer bei Facebook inzwischen entscheidet, was gelöscht wird! Denn was aus dem Blogbeitrag von Herrn Drees leider nicht hervorgeht – k.A. ob er es nicht weiß, oder ob er es für unproblematisch hält – Facebook selbst hat die Überprüfung und Löschung von Beiträgen (in Deutschland) an eine eher dubiose Stiftung „ausgegliedert“ (vermutlich eher unfreiwillig):
Die „Amadeu-Antonio-Stiftung“, welche ganz massiv von der Bundesregierung (u.A. Bundesministerium für Familie, Bundesprogramm „Demokratie lebt“ sowie dem Justizministerium), sowie diversen privatwirtschaftlichen (Freudenberg Stiftung, Bertelsmann) Unternehmen finanziert wird. Das beinhaltet auch die entsprechenden Verflechtungen in Justiz (z.B. Frau Baer – Richterin am BVerfG), Parlament (Thierse, Özdemir …) und Medien. Sobald in den Medien auf solcherlei Dinge hingewiesen wird, geht die Stiftung ganz massiv dagegen vor. (FAZ Artikel: http://blogs.faz.net/deus/2016/07/17/wie-man-gegen-satirische-journalisten-stasi-opfer-und-die-polizei-hetzt-3517/
oder auch der – in der Mediathek inzwischen gelöschte – ZDF Beitrag von Achim Winter, auf YouTube allerdings derzeit noch zu finden.)
Es ist doch irgendwie befremdlich, wenn von staatlicher Seite „entschieden“ wird, was denn „Hatespeech“ ist und was nicht – das passt so gar nicht zur Gewaltenteilung. Insbesondere problematisch ist, dass die AAS ja eindeutig einem politischen Spektrum zuzuordnen ist, da besteht eindeutig die Gefahr, dass die öffentliche Meinungsbildung beeinflusst werden könnte. (Beispielhaft sei hier auf den Flyer der AAS „Hetze gegen Flüchtlinge“ verwiesen – die Kriterien sind „interessant“: http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/w/files/pdfs/hetze-gegen-fluechtlinge.pdf )
Comment by Tanja M. — 3.12, 2016 @ 15:03
Tanja, es ist immer wieder das gleiche Theater. Aber wiederholt gerne: Facebook entscheidet, was gelöscht wird. Niemand sonst. Auch die Leute der „Prüfstelle“ nicht. Sie weisen auf strafrechtlich relevante Beiträge hin, mehr nicht. Sie können nicht löschen, und die Beiträge werden auf Zuruf auch nicht gelöscht, sondern von Facebook geprüft und letztendlich bewertet.
Sitzt dort nicht auch eine nur bedingt juristisch fähige und fundierte Instanz? Glaubst Du, an den Löschknöpfen bei Facebook sitzen Juristen? Es sind Hilfsarbeiter, die sich ein paar Dollar/Euro/Pfund hinzuverdienen. Sie stehen auf einer Stufe mit den Moderatoren in jedem Schrottforum. Sie haben Arbeitsanweisungen, wie jeder Hilfsarbeiter in der Fabrik. Nicht mehr und nicht weniger.
Diesen Leuten vertraust Du? Denen sprichst Du die Fähigkeit zu, Entscheidungen zu treffen? Warum eigentlich? Weil sie bei Facebook arbeiten? Das machen Kaffeemaschinen auch.
Comment by Fluppe — 4.12, 2016 @ 15:04
Abschließend, bevor mein Wochenende beginnt, noch ein Wort:
Ganz ehrlich, ich denke, in Deutschland hat man keine Ahnung davon, was es bedeutet, wenn jede Sekunde auf Facebook mehrere Milliarden Beiträge gepostet werden. Ich will den Laden nicht in Schutz nehmen, lehne ihn ab. Jedoch habe ich Verständnis angesichts der Masse.
Deutschland ist Provinz und denkt auch so.
Comment by Fluppe — 4.12, 2016 @ 15:17
@ Fluppe
Sorry, da ist mein Beitrag wohl nicht ganz so rübergekommen wie beabsichtigt. Daher zwei Anmerkungen/Ergänzungen:
– Selbstverständlich „löscht“ die AAS selbst nicht direkt, hat aber von Facebook auf politischen Druck hin eine herausragende Stellung eingeräumt bekommen (-> Aussage von Maas, darüber hinaus existiert auch ein Vertrag zwischen AAS und Facebook). Sie verwenden auch nicht den „Facebook Standard Beschwerdebutton“, auf welchen Ottonormaluser angewiesen ist…
– Das Hauptproblem ist nicht ob/was/warum Facebook etwas löscht/sperrt etc., sondern dass es eine staatliche bzw. von staatlicher Seite finanzierte, nicht neutrale bzw. von der Regierung unabhängige Stelle gibt, welche hier aktiv ist. Die Gewaltenteilung wurde nicht ohne Grund eingeführt, und wird hier versucht auszuhebeln. Die Reaktion der AAS auf simple Recherchen z.B. des ZDF spricht Bände.
Comment by Tanja M. — 4.12, 2016 @ 20:42
Hallo Tanja, danke für Deine Ausführungen, alles soweit verstanden. Doch ich denke, wir haben ein grundsätzliches Problem ganz an der Wurzel des Übels.
Jeder User auf Facebook meint, er sei auf einer Plattform, auf die er irgendwie ein Recht hat, ein Allgemeingut, das jedem gehört. Meistens denken User sogar, sie hätten dort eine Homepage, haben sie aber nicht. Facebook-User treten alle Rechte ab, egal, worum es geht. Es handelt sich bei Facebook um eine rein privatwirtschaftliche Firma, die morgen abgeschaltet werden kann. Das muss man sich erstmal klarmachen. Zuckerberg hat morgen keinen Bock mehr und off, wenn er sich von den Werbeverträgen gelöst hat. Futsch sind die Texte, Bilder und der ganze andere (vermeintlich eigene) Mist. Mit einem Klick.
Eine Firma kann jeden Externen mit der Prüfung der Beiträge beauftragen, das ist Fakt. Ob es jetzt Stiftungen sind oder andere Verbindungen existieren, kann Facebook vollständig egal sein. Ich erkenne sicher die Linkslastigkeit der mit der Überprüfung Betrauten, das ist aber ein unlösbares Problem. Firma Facebook entscheidet selber, wen sie beauftragt und in welche Richtung das geht. Es könnten genauso rechtslastige Stiftungen sein, und dann? Privatfirmen sind zur Findung des Mittelweges nicht verpflichtet. Sie können im eigenen Duktus entscheiden, wohin die Reise geht.
Facebook zu meiden, ist mein Rat. Wer meint, sein Leben sei ohne Facebook nicht möglich, sollte sich in Behandlung begeben, denn früher oder später ist der Laden dicht. Die jungen User haben sich schon lange verabschiedet, Tendenz steigend. Ob sie auf den nächsten Plattformen besser aufgehoben sind, wage ich zu bezweifeln.
Natürlich kann ich das leicht schreiben, denn alle asozialen Netzwerke gehen mir am nackten „Brötchen“ vorbei. Mit Freude sehe ich, dass Stadler wieder Spaß an seinen Blogs hat.
Eine gute Alternative.
Comment by Fluppe — 6.12, 2016 @ 20:38
@Fluppe
Ahh, jetzt nähern wir uns. Offenbar haben wir das gleiche Problem von zwei unterschiedlichen Seiten aus betrachtet: Sie „stören“ sich primär an FB an sich, ich mich an staatlich überwachter Kommunikation :-).
Jedenfalls habe ich gegen diesen Punkt Ihrer Argumentation absolut nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil! Detail am Rande: Ich gehöre zu den älteren Semestern, lese durchaus AGB etc. – und bin/war weder bei FB (bzw. Instagram, WhatsApp und wie die ganzen weiteren FB Töchter so heißen), noch bei *VZ, Apple & sonstigen dubiosen Firmen jemals registriert – noch habe ich vor dies zu tun. Auch wenn ich zugeben muss, dass das durchaus Klimmzüge erfordert (insbesondere was apple&google freie Handys anbelangt), die nicht jeder leisten möchte/will/kann.
Allerdings bin ich Realistin genug, um zu wissen (v.A., weil mir die Nichtteilnahme an gewissen Kommunikationsformen durchaus häufiger vorgeworfen wird), dass FB & Co. von einem nicht ganz unbedeutenden Teil der Bevölkerung als Informations- und Kommunikationsplattform genutzt wird. Und genau deshalb habe ich Bauchschmerzen, wenn dieses Medium irgendwie von staatlicher Seite beeinflusst wird – in welche Richtung auch immer. Es ist schon schlimm genug, dass FB selbst ja schon wertend eingreift …
Comment by Tanja M. — 9.12, 2016 @ 15:47
@Fluppe
Ergänzung:
Es liegt mir allerdings fern, diese Kommunikationsformen zu verteufeln. Ich finde es eigentlich begrüßenswert, dass es diese prinzipiell gibt, denn damit ist es ja erst möglich geworden, dass Normalbürger eine öffentliche Plattform geboten bekommen. Leider ist man dabei allerdings – egal ob soziale Netzwerke, Blogs/Zeitungen etc. immer von einem Betreiber abhängig … der diesen Dienst ja im Prinzip nach Belieben einschränken, zensieren etc. kann. Da haben Sie vollkommen recht! Ich persönlich empfinde es aber als weniger Demokratie gefährdend, wenn das von Firmen praktiziert wird, als wenn das von staatlicher Seite aus passiert (egal ob direkt oder indirekt).
Da trauert man dem Usenet nach, da war das noch anders. Allerdings da hat auch nur ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung daran partizipiert, es hat also alles seine Vor- und Nachteile.
Comment by Tanja M. — 9.12, 2016 @ 16:04
Hallo Tanja, wir sind uns völlig einig. Gut und verständlich geschrieben, kommen wir auf einen Nenner. Ich verstehe auch, wo Dich der Schuh drückt und sehe es genauso.
Es hat sich vor zwei Tagen aber was getan, denn die Künast ist jetzt, im Gegensatz zu Stadler (siehe oben), direkt auf Facebook losgegangen und hat das gemacht, was ich schon reklamiert habe (ebenfalls siehe oben). Sie hat sich nicht mit dem Ast begnügt, sondern ist an die Wurzel gegangen, hat Strafanzeige/Strafantrag gegen Facebook erstattet wegen einer Falschmeldung zu ihrer Person. Warten wir mal ab, was dabei herauskommt.
Mir geht es jedoch generell quer, Meinungsblasen, nachträglich geänderte Beiträge, unberechtigte Löschungen durch wen auch immer oder externe Sonderbeauftragte auf solch riesigen Netzwerken zu vermuten, da ich genügend Berichte dazu in den Foren entdecke.
Wir beiden Silberlinge haben eine klare Meinung dazu, das entspricht unserer Lebenserfahrung. Dennoch können wir relativ entspannt sein, da wir als kluge Menschen von diesem „Service-Angebot“ keinen Gebrauch machen. Auf manchen Service kann man getrost verzichten, ohne irgendetwas zu verpassen, außer Streit, Krawall und Gerichtsverfahren.
Fluppe qualmt gerne gemütlich, mein ansonsten rasend schneller Rechner knattert im Leerlauf vor sich hin. Keine Angriffe, keine Schadscripts, keine Werbung, keine Schädlinge, beneidenswert dauerhaft im Urlaubsmodus.
Facebook muss draußen bleiben.
Comment by Fluppe — 12.12, 2016 @ 17:58
Ps. An Tanja zu Zitat „…weil mir die Nichtteilnahme an gewissen Kommunikationsformen durchaus häufiger vorgeworfen wird…“ Zitat Ende
Dann sage Deinen Freunden, dass sich in Deutschland von allen Anschlussinhabern gerade mal 17% einen Facebook-Account zugelegt haben, vor allem Unternehmen. Eine miese Quote. Du befindest Dich in der Mehrheit der klugen Leute.
Vor zweieinhalb Jahren hat Facebook WhatsApp gekauft, den Usern war das relativ egal. Auch der Fakt des jüngsten Datenabgleiches mit Facebook und WhatsApp bezüglich der Telefonnummern, der jetzt nach Einschaltung der Datenschützer gestoppt wurde, war den Usern egal. Denn wer so dumm ist, sich auf Facebook zu tummeln, dem ist alles schnurz.
Man muss lernen, mit Idioten zu leben und diese einfach loslassen. Nicht mehr warnen, nicht mehr schützen, nicht mehr beraten. Einfach loslassen im Fall nach unten. Jeder Mensch soll sein Glück suchen und sei es bei Firma Facebook.
Meinen Segen haben sie.
Comment by Fluppe — 12.12, 2016 @ 19:45
@Fluppe,
ja, was die künastsche Strafanzeige anbelangt, da bin ich ebenfalls gespannt! Andererseits – Künast, Roth et al. – da fehlen mir schon lange die Worte :-).
Was die Nichtteilnahme an Facebook&Co. anbelangt: Das sind weniger Freunde, sondern eher Arbeitskollegen die das anmäkeln – weil WhatsApp Gruppen doch „so praktisch“ sind… Was soll man bei solch einem Argument erwidern, da habe ich die Diskussionen aufgegeben! Denn wenn der Verweis auf die AGB von FB und Apple nicht reicht um einem die Haare zu berge stehen zu lassen – womit soll man dann noch argumentieren? Aber ich vermute mal dass Sie dieses Problem durchaus ebenfalls kennen.
Comment by Tanja M. — 14.12, 2016 @ 17:37