Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

30.8.15

Sachsen rechtsstaatsfrei?

Das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat am 27.08.2015 mittels einer sog. Allgemeinverfügung alle öffentlichen Versammlungen und Aufzüge unter freiem Himmel im gesamten Stadtgebiet von Heidenau untersagt und zwar für den Zeitraum von 28.08.2015, 14:00 Uhr bis zum 31.08.2015, 06:00 Uhr. Das Versammlungsverbot wurde mit dem Vorliegen eines polizeilichen Notstands begründet. 

Das Oberverwaltungsgericht Bautzen hat diesen Verwaltungsakt im Eilverfahren weitgehend nicht beanstandet, allerdings eine einzelne Versammlung zugelassen.

Erst das Bundesverfassungsgericht hat diesem Spuk gestern ein Ende gesetzt und die Allgemeinverfügung des Landratsamts vollständig außer Kraft gesetzt (Beschluss vom 29. August 2015 – 1 BvQ 32/15). Interessanterweise informiert das Landratsamt auf seiner Website zwar über sein Versammlungsverbot und die Entscheidung des OVG Bautzen, nicht aber über den Beschluss des BVerfG. Die tragenden Erwägungen der Verfassungsrichter sollten sich die Verantwortlichen des Landratsamts Pirna und die Richter des OVG Bautzen hinter die Ohren schreiben:

Vorliegend wöge das Verbot von Versammlungen im gesamten Gebiet der Stadt Heidenau für das anstehende Wochenende schwer. Aufgrund der Geschehnisse der jüngeren Zeit und der aktuellen Medienberichterstattung kommt der Stadt Heidenau für das derzeit politisch intensiv diskutierte Thema des Umgangs mit Flüchtlingen in Deutschland und Europa besondere Bedeutung zu. Das für viele Bürgerinnen und Bürger von Erwerbstätigkeit freie Wochenende ist oftmals die einzige Möglichkeit, sich am Prozess der öffentlichen Meinungsbildung durch ein „Sich-Versammeln“ zu beteiligen und im Wortsinne „Stellung zu beziehen. Insoweit gewährleistet Art. 8 Abs. 1 GG das Recht, selbst zu bestimmen, wann und unter welchen Modalitäten eine Versammlung stattfinden soll und ob man an dieser teilzunehmen gedenkt.

Demgegenüber ist eine gleichwertige Beeinträchtigung von der Versammlungsfreiheit entgegenstehenden Interessen im Fall einer nach späterer Erkenntnis zu Unrecht ergangenen einstweiligen Anordnung nicht ersichtlich. Hinsichtlich der staatlich zu gewährleistenden Ausübung der Versammlungsfreiheit hat das Verwaltungsgericht einen polizeilichen Notstand nicht feststellen können. Gleiches gilt für das Oberverwaltungsgericht mit Blick auf die Veranstaltung des gestrigen Tages unter dem Motto „Dresden Nazifrei“. Dafür, dass auch unter Berücksichtigung von polizeilicher Unterstützung durch die anderen Länder und den Bund, deren Bereitstellung soweit ersichtlich nicht in Frage gestellt wird, jede Durchführung von Versammlungen in Heidenau für das ganz Wochenende zu einem nicht beherrschbaren Notstand führt, ist auch sonst substantiiert nichts erkennbar.

Versammlungsverbote sind in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat ein Fremdkörper. Solange halbwegs funktionsfähige Polizei- und Sicherheitsbehörden existieren, wird ein sog. polizeilicher Notstand kaum jemals begründbar sein, erst recht nicht, wenn es um ein mehrtägiges Versammlungsverbot geht. Schließlich finden in Sachsen und bundesweit an jedem Wochenende hunderte von Veranstaltungen statt, bei denen die Polizei präsent ist, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die Entscheidung des OVG Bautzen hat den Verwaltungsakt des Landratsamts schließlich ins Absurde hinein gesteigert, indem es eine einzelne Versammlung zuließ, das Verbot ansonsten aber nicht beanstandet hat. In Heidenau herrscht also offenbar lediglich ein partieller polizeilicher Notstand, der nach dem Gutdünken von Landratsämtern definiert wird.

Das offensichtlich rechtswidrige Versammlungsverbot und seine Billigung durch die Verwaltungsgerichtsbarkeit erscheint bezeichnend für den Zustand von Verwaltung und Justiz in Sachsen. Die Leichtigkeit, mit der hier ein Grundrecht, das für das Funktionieren einer streitbaren, wehrhaften Demokratie essentiell ist, beiseite geschoben wird, offenbart ein erschreckendes rechtsstaatliches Defizit. Versammlungsverbote sind grundsätzlich Instrumente autoritärer Staaten. Unsere Verfassung hat sich aus gutem Grund dafür entschieden, der Meinungs- und Versammlungsfreiheit einen überragend hohen Stellenwert einzuräumen, weil die Väter des Grundgesetzes wussten, dass diese Grundrechte sine qua non für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung sind. Das ist auch eine Lehre aus der Weimarer Zeit, in der die Verfassung immer wieder, gestützt auf angebliche Notstandssituationen, (teilweise) außer Kraft gesetzt worden ist.

In Sachsen herrscht kein polizeilicher Notstand, es herrscht ein Verfassungsnotstand, wenn Verwaltungsbehörden und Gerichte dem Grundgesetz die Gefolgschaft verweigern.

Es ist deshalb sicher auch kein Zufall, dass der Nährboden für rechtsradikale und rechtsterroristische Umtriebe in Sachsen besonders groß ist.

posted by Stadler at 20:55  

23 Comments

  1. Das Sachsen im grunde seit dem Beitritt der DDR zur BRD von der CDU regiert wird, hat sicher auch seinen Teil zu diesem Problem beigetragen.

    Comment by Heiko — 30.08, 2015 @ 21:03

  2. Der Verfassungsnotstand manifestiert sich auch in der Behörde, die uns vor dem Rechtsxtremismus schützen sollte:dem sächsischen LfV. Dessen Chef Gordian Meyer-Plath fiel in den vergangenen Tagen vor allem durch Einschätzungen auf, die nur als völlige Verkennung der rechtsextremen Gewalt in der BRD bezeichnet werden können:

    „Bisher haben bei rechtsextremistischen Demonstrationen, gerade auch von der NPD, die Veranstalter eigentlich Wert darauf gelegt, eher das Bild des Saubermannes, zu vermitteln, der eben keine Straftaten begeht, insbesondere nicht gegen die Polizei.“ (26.8.2015)

    „Neu ist die Brutalität und die Bereitschaft, Polizisten zu attackieren. Früher haben sich Rechtsextremisten noch darum bemüht, gegenüber der Polizei als Saubermänner aufzutreten.“ (30.8.2015)

    Meyer-Plaths Thesen im Faktencheck:

    https://machtelite.wordpress.com/2015/08/26/sachsens-verfassungsschutzchef-meyer-plath-ueberrascht-von-rechtsextremer-gewalt-in-heidenau/

    Comment by Bob Roberts — 30.08, 2015 @ 21:11

  3. Ich schätze seit einiger Zeit als stiller Leser Ihre Beiträge, hier möchte ich aber doch etwas loswerden. Man mag inhaltlich von der ganzen Angelegenheit denken was man möchte, das OVG Bautzen hat jedoch keinen polizeilichen Notstand angenommen. Es hat in Bezug auf alle Versammlungen bis auf das Willkommensfest die Beschwer des Antragsstellers verneint und damit gerade nicht über das Vorliegen eines polizeilichen Notstands entschieden. Im Fall des Willkommensfestes hat es einen solchen gerade abgelehnt. Warum das absurd sein soll erschließt sich mir nicht.

    Comment by Matthias — 30.08, 2015 @ 21:43

  4. Nachtrag: Dazu die PM des OVG:
    https://www.addn.me/uploads/2015/08/vgentscheidungheidenau.pdf

    Comment by Matthias — 30.08, 2015 @ 21:44

  5. Die Neonazis waren schon zu DDR-Zeiten recht gut organisiert, verübten gemeinsame Aktionen, wie z.B. Überfälle auf Staatsanwälte, Feiern zu Hitlers Geburtstag. Die Neonazis waren sozial gut vernetzt. Rechtsradikale konnten effektiv im Untergrund leben.

    Nach 1989 wurde mir mit Stolz erzählt, dass es in Dresden keine ausländische Taxifahrer gibt. Hat sich wohl inzwischen etwas geändert.

    Die heutigen Ereignisse in Heidenau u.a. allein den sächsische CDU-Politikern in die Schuhe zu schieben, ist oberflächlich.

    Die Aufarbeitung und Zerschlagung des Sachsen-Sumpfes ist ein Deutschland weites Problem, wie auch der des Hamburger politischen Sumpfes.

    Comment by Rolf Schälike — 30.08, 2015 @ 23:00

  6. Matthias Meissner vom Tagesspiegel hat in den letzten Monaten (zurecht) viel dazu geschrieben, dass die Sachsen-CDU Rechtsextremismus begünstigt. Ich sage auch: Die CDU will das so. Keine Verhaftungen von Nazis, das ist auch eine Aussage.

    Comment by Jens Bernert — 30.08, 2015 @ 23:21

  7. Ein Kommentar, bei dem es nichts hinzuzufügen gibt.

    Comment by Christian — 31.08, 2015 @ 06:43

  8. „In Sachsen […] herrscht ein Verfassungsnotstand… “
    und
    „…kein Zufall, dass der Nährboden für rechtsradikale und rechtsterroristische Umtriebe in Sachsen besonders groß ist.“
    Paradoxerweise begünstigt die Korrektur des Versammlungsverbotes durch Bautzen das Bündnis „Dresden Nazifrei“, hinter der der „Bund der Antifaschisten e.V.“ steht (s. Website von „Dresden Nazifrei“ und die dort angegebene Spendenkontonummer). Der Bund der Antifaschisten (genauer VVN-BdA, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) wird, [Zitat aus einem Interview in „antifa“ der Zeitschrift des VVN-BdA] im Verfassungsschutzbericht (2014) so gesehen >antifa: Das Bayerische Innenministerium sieht das anders: »Die VVN-BdA ist die bundesweit größte linksextremistisch beeinflusste Organisation im Bereich des Antifaschismus.«, heißt es im aktuellen Verfassungsschutzbericht. »Sie arbeitet mit offen linksextremistischen Kräften zusammen. In der VVN-BdA wird nach wie vor ein kommunistisch orientierter Antifaschismus verfolgt.«<
    Ob die besser sind?

    Comment by dentix07 — 31.08, 2015 @ 08:01

  9. wenn schon wegen wenige Störenfriede Verfassungsnotstand besteht, wie soll dann die Polizei das Volk im kommenden Bürgerkrieg schützen? Wurde deswegen der Bundeswehreinsatz im Innern gesetzlich verankert?

    Comment by Fritz Huber — 31.08, 2015 @ 08:05

  10. Hätte der Kollege Stadler das mal geschrieben, als vor einem halben Jahr eine Pegida-Demo verboten wurde … aber damals hat das Verbot ja seiner politischen Ausrichtung entsprochen.

    Comment by Kinki — 31.08, 2015 @ 08:44

  11. Die Prozesse gegen Lothar König und den linken aus Berlin (Tim?), bei dem sich erwiesen hat, dass in beiden Fällen Videobeweise durch die Polizei oder Staatsanwaltschaft in manipulierender Weise geschnitten wurden, sprechen Bände, wie die Justiz und die Polizei hier in Sachsen agieren. Ich denke auch, dass es kein Zufall ist, dass die NSU hier und in Thüringen jahrzehntelang unbehelligt agieren konnte. Auch der enorm hohe Anteil Sachsens an rechter Gewalt in diesem Jahr (20% oder so) spricht Bände.

    @Fritz Huber: Bürgerkrieg? Sitzt der Aluhut fest?

    @Kinki: Welche Pegida-Demo wurde verboten? Muss mir entgangen sein. Sehr deutlich habe ich allerdings noch in Erinnerung, dass die Gegendemo zu Wilders Auftritt hier in Dresden einen „Sicherheitsabstand“ von zwei Kilometern halten musste. Ich habe es bei einer Gegendemo gegen Pegida erlebt, dass die Polizei ein Grüppchen Reichsfahnenträger durch die Gegendemo auf den Theaterplatz geleitete, wohingegen die Gegendemonstranten regelmäßig deutliche Umwege nehmen müssen, um zu „ihrem“ Platz zu gelangen, und auch um von dort wieder wegzukommen. Und das auch in solchen Situationen, in denen es anders gegangen wäre.

    Comment by ein anderer Stefan — 31.08, 2015 @ 09:42

  12. @ein anderer Stefan: http://www.br.de/nachrichten/pediga-demo-dresden-abgesagt-kritik-100.html

    Comment by FFI — 31.08, 2015 @ 10:47

  13. das passt aber doch ganz gut dazu, dass die Verfassung, um das föderalistische Prinzip auszuhebeln, was die Unterbringung von Flüchtlingen betrifft, geändert werden soll, in Deutschland siehe
    https://www.radio-utopie.de/2015/08/29/operation-asyl-staat-will-verfassung-der-republik-aendern/ , in Österreich gehe ich u.a. hier darauf ein: http://ceiberweiber.myblog.de/ceiberweiber/art/8837457/Asyl-und-Souveranitat – bei uns wird die Gesetzesänderung morgen durchs Parlament gewunken und soll am 1.10. in Kraft treten; damit kann der Bund Gemeinden und Ländern Flüchtlinge aufoktroyieren; ansonsten werden Gesetzesentwürfe ernstmal begutachtet, in Ausschüssen diskutiert, es gibt einen Konsulationsmechanismus; jetzt nix da, nada!

    Dabei muss man sich der Relationen bewusst sein: Deutschland hat 81 Mio EW und soll mind. 800.000 Menschen aufnehmen; Österreich 80.000 bei 8,6 Mio EW – und die USA? Bei 317 Mio EW nehmen sie 2000 auf, d.h. „erwägen“ es! Würde man die USA auf uns umlegen, hiesse es 511 Flüchtlinge für Deutschland und 54 für Österreich. Bzw. wenn wir Vorbild sind, müssten die USA 3,17 Mio aufnehmen, was schon von daher gerecht wäre, weil ja wer z.B. Syrien destabilisiert? Wenn Kriegstreiber nicht für die Folgen verantwortlich gemacht werden, trägt „Helfen“ nur dazu bei, dass es noch mehr Opfer gibt.

    Was die Verfassung betrifft, wird in Österreich das Heer verfassungswidrig für Hilfsleistungen eingesetzt (keine Grenzsicherung, sondern Essensausteilen etc. siehe http://ceiberweiber.myblog.de/ceiberweiber/art/8871657/Bundesheer-Konflikt-um-Asyleinsatz ), und dies ist schon deswegen verfassungswidrig, weil die Befehlskette ausgehebelt ist, der Minister bloss ein Statist ist, aber NATO-Leute im Ressort das Sagen haben: vom Verfassungs- und Verwaltungsrecht her dürften nur echte Ministerbefehle ausgeführt werden (da Österreich neutral ist, geht es hier auch um die politische und militärische Integration in die NATO).

    Comment by Alexandra Bader — 31.08, 2015 @ 13:33

  14. Demonstrieren gegen die Neonazis mag richtig sein. Das sehr konkrete tagtägliche Verhalten und Handeln halte ich für wichtiger und effektiver. Nazis gibt es überall in jeder Situation in jeder Partei in jeder politisch tätigen Gruppe.

    Comment by Rolf Schälike — 31.08, 2015 @ 17:16

  15. @Matthias: Das OVG hat, wie das BVerfG betont, ohne richterlichen Hinweis und Rückfrage, einfach angenommen, der Beschwerdeführer wolle nur an einer Versammlung teilnehmen und somit seine Beschwerdebefugnis verneint. Man wollte das Versammlungsverbot in Bautzen offenbar nicht vollständig kippen.

    Comment by Stadler — 31.08, 2015 @ 18:47

  16. Sachsen? Das ist doch das Bundesland, in dem die Staatsanwaltschaft Dresden ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung gegen einen Polizeibeamten, der auf Asylsuchende zeigend geäußert haben soll, es handele sich ja nur um Halbaffen, mit der Begründung, es handele sich ja nicht um Volksverhetzung, wenn der Polizist diese Aussage nur gegenüber einem Dritten macht, sondern nur um eine Beleidigung, dem aber das Verfolgungshindernis des fehlenden Strafantrags eines der Beleidigten entgegensteht. Nachdem Sie GenSta den Quatsch beseite geschoben hat, kam die Staatsanwaltschaft dann auf die Idee, weitere Zeugen mit Migrationshintergrund zu befragen, ob der beschudligte Polizist Ihnen gegenüber ähnliche oder gleichartige volksverhetzende Äußerungen gemacht hatte.
    Dieser Polizist wird übrigens nach wie vor zum Schutz eines Asylbewerberheims in Sachsen eingesetzt.
    Leider ist nichts davon Satire.

    Comment by Matthias F. — 31.08, 2015 @ 19:58

  17. Wenn ich mich recht erinnere, gab es in Sachsen einen Innenminister , der mit der Geschichte Karriere gemacht hatte, er sei von der Stasi mit Amöben vergiftet worden. Später stellte sich heraus, dass er als Stasi – Agent Karriere gemacht hatte, und schließlich Innenminister wurde. Vor einiger Zeit lobte er dann im Fernsehen seine Stasi-Kollegen, die in der deutschen Polizei und dem Geheimdienst seiner Auffassung nach hervorragende Arbeit leisten. Diese könnte dann so aussehen, dass Zusammenrottungen von linken und rechten Chaoten aufeinander gehetzt werden, beide mit Geld des Verfassungsschutzes gefüttert, um das Ganze dann medien- mäßig auszuschlachten. Früher nannte man sowas schlicht und einfach Propaganda. Und dafür gab es sogar einen Minister. Wenn der die heutige Desinformation sehen könnte, er wäre vollauf begeistert.

    Comment by Arne Rathjen RA — 31.08, 2015 @ 21:06

  18. @Matthias F. Unsere Gefängnisse wären überfüllt, wenn jeder, welcher Afrikaner als einen Halbaffen sieht und so bezeichnet, ins Gefängnis müsste.

    Wir hätten keine Polizei mehr, wen jeder Polizist, welcher lügt, falsch bezeugt und/oder strafrechtlich auffällt, aus dem Polizeidienst suspendiert würde.

    Im Rechtsstaat wird anders entschieden. Die Politiker müssen anders entscheiden.

    Ob aus den idiotischen Meinungen, den Lügen, dem strafrechtlichen Verhalten der Polizisten und anderen Beamten, es zu Unruhen, Mord und Totschlag kommt oder auch sonstigen geringeren harten Straftaten, ist eine andere Frage.

    Das hängt von uns allen ab.

    Comment by Rolf Schälike — 31.08, 2015 @ 21:10

  19. @ Arne Rathjen RA Darf ich ergänzen. Der sächsische Justizminister, von Helmut Kohl seinerzeit als Präsident der Bundesrepublik vorgeschlagen, bereicherte sich persönlich bei der Stasiauflösung in Dresden mit Büchern. Ich war dabei und wunderte mich über ein solches Verhalten eines Pfarrers. Vielleicht waren auch die bei mir von der Stasi geklauten Bücher dabei.

    Solchen „Politikern“ ist nicht zu trauen, sie sind manipulierbar.

    Comment by Rolf Schälike — 31.08, 2015 @ 22:32

  20. Tja, in Bayern ist es auch nicht besser!

    Comment by Florian Albrecht — 31.08, 2015 @ 23:36

  21. RS: Pfarrer haben schon ganz andere Dinge getan, als nur Bücher zu klauen. Die eher fehlgeschlagene Währungsunion hat vielleicht zehn, vielleicht 20 Billionen € gekostet. Der größte Teil der Industrie der ehemaligen DDR wurde ausgelöscht. Wie viele Milliarden oder Billionen Euro aus der ehemaligen DDR einfach abgesickert sind, das kann man nur dunkel ahnen. Vor diesem unerfreulichen Hintergrund bzw. dessen Folgen erscheinen jetzt ganz zufällig radikale Brüller, die wahrscheinlich nicht so zufällig vom Staat bezahlt werden. Diese bejammern das zu einem Hygieneproblem um- definierte Ausländerproblem. Das ist alles nichts Neues. Als etwa im Gefolge der Zerschlagung Jugoslawiens einige Millionen Kriegsflüchtlinge nach Deutschland kamen , da wurde dies in den Medien als eine Art Afrikanerflut dargestellt, und als Bedrohung durch Leute, die nichts besseres im Sinn haben als Asyl- Kohle zu ziehen, blonden deutschen Jungfrauen nachzustellen und im Park in der Nase zu bohren, beim Bier saufen versteht sich.
    Genau das wiederholt sich jetzt anlässlich der Zerschlagung von Syrien und dem Irak. Und: nachdem man aus Afghanistan das ärmste Land der Welt gemacht hat, mit der geringsten Lebenserwartung noch dazu, und zu einer perfekten Narcorepublik , werden jetzt die meisten afghanischen Flüchtlinge nach Hause zurückgeschickt.

    Nun ja. Thyssenn war schon in die Schweiz geflohen,Hess nach England geflüchtet, da konnte Ulrich de Maizière anhand der Wutanfälle des Führers feststellen, wie prekär die militärischen Lage bereits war. Erhielt durch bis zum Schluss. Zur Belohnung durfte er dann die Bundeswehr aufbauen.

    Comment by Arne Rathjen RA — 1.09, 2015 @ 19:31

  22. @Arne Rathjen RA Ich komme ja aus Dresden und kenne einige der Brüller, genauer die, die nicht unbedingt öffentlich brüllen, aber das gleiche denken und verbal hart vertreten. Diese werden von niemand bezahlt. Das Ganze läuft komplizierter.

    Was nach 1989 im Osten und Westen Deutschlands passierte , wie Jugoslawien zerschlagen wurde, weshalb der Krieg in Kosovo geführt wurde, ist auch ansatzweise nicht analysiert und richtig bewertet.

    Das zwei ehemalige Ostdeutsche heute die zentrale Macht für ganz Deutschland repräsentieren und praktizieren ist kein Zufall. Der eine ist Pfarrer, die andere Pfarrerstochter. Ebenfalls kein Zufall. Beide wurden als IM geführt (Erika und Larve).

    Der heutige Rechtsruck ist nicht gegen diese beiden gelaufen, sondern dank denen. Das diese als IM geführt wurden, sagt aus, dass auch die früheren DDR-Genossen etwas mit dem heutigen Rechtsruck zu tun haben.

    Ob wissentlich und willentlich, ist eine ganz andere Frage.

    Comment by Rolf Schälike — 1.09, 2015 @ 20:55

  23. RS: im Falle der NPD ist höchstrichterlich bestätigt, dass diese weitgehend vom Verfassungsschutz gesteuert wurde und wird. Insbesondere missfiel dem Gericht, dass der seinerzeitige Verbotsantrag ausschließlich, ja wohl ausschließlich , mit Aktivitäten des Verfassungsschutzes begründet wurde. Das bedeutet, dass der Rest der NPD vielleicht die Qualität eines nationalistischen Kegelklubs hatte. Der Verein musste erst durch den Verfassungsschutz richtig scharf gemacht werden. Das Gericht ordnete damals an, die radikalen Brüller abzuschalten. Bekanntlich brüllen sie bis heute weiter. Im Falle des sogenannten NSU war der Verfassungsschutz sogar am Tatort präsent, als geschossen wurde. In wie vielen Fällen, ist unklar. Vermutlich viel öfter, als die meisten Leute glauben wollen. Was in diesem Zusammenhang nicht ganz unwichtig sein dürfte: der als harter Hund bekannte Staatsschützer Kurras, der in West Berlin den Studenten Benno Ohnesorg erschoss, war damals im Dienste der Stasi tätig, und geehrtes
    SED -Mitglied. Die These, dass Terrorismus in Deutschland vorwiegend Staatsterrorismus ist, ist relativ einfach zu begründen. Isolierte Anarchisten sind eher die Ausnahme. Hinzu tritt, dass die Integration in einen totalitären Machtapparat in der Bundesrepublik eher förderlich für die Karriere war und ist. Die sogenannten Rechten in Sachsen sind also vermutlich in Wahrheit etwas ganz anderes als sie scheinen.

    Wieso aber befindet sich das Bundesfinanzministerium, Außenstelle Berlin, im Gebäude des ehemaligen Reichsluftfahrtministeriums? Kaum ein Gebäude in Berlin ist so eng mit dem NS-Regime assoziiert wie dieses. Gleich um die Ecke befinden sich die letzten Krümel des Reichssicherheitshauptamtes. Und, was für ein Zufall, des Führerbunkers. Um die 3-4 km weiter befindet sich die russische Botschaft, vermutlich der größte Gebäudekomplex in dieser Gegend, in der begeisterte Beamte Berichte verfassen über die merkwürdigen Ereignisse, die sich in Deutschland gerade abspielen.

    Comment by Arne Rathjen RA — 2.09, 2015 @ 18:48

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