Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

29.10.12

Interesse an Ihrem Blog

Heute erreichte mich eine Mail der  teliad internetmarketing GmbH mit dem Betreff „Interesse an Ihrem Blog“ und folgendem Text:

Ich möchte Sie daher fragen, ob es bei Ihnen die Möglichkeit gibt, redaktionelle Beiträge käuflich zu erwerben.

Damit meine ich, dass Sie quasi nach Absprache über ein bestimmtes Produkt, eine Dienstleistung oder eine Webseite schreiben und dafür dann vergütet werden. Selbstverständlich ohne feste Vorgabe von konkreten Inhalten/Empfehlungen.

Auch wenn diese Form des Onlinemarketings wegen Verstoß gegen das Trennungsgebot des § 58 RStV rechtswidrig ist, stellt sich mir die Frage, wie viele Blogger da draußen auf  solche Angebote anspringen. Bei mir häufen sich derartige Anfragen in letzter Zeit jedenfalls und ich nehme an bei anderen Bloggern ebenfalls.

Liebe Werbefuzzis: Ihr könnt Euch die Mühe sparen, in diesem Blog wird es keine Schleichwerbung geben.

 

posted by Stadler at 22:40  

16 Comments

  1. Bei mir ebenfalls – interessanterweise u.a. auch von ausländischen Anbietern, die entsprechende Beiträge veröffentlichen möchten. Oder die „good company“, die einem gerne mal ungefragt irgendwelche it-rechtlichen Domains auf dem Postweg anbietet.

    Comment by Sebastian — 29.10, 2012 @ 22:49

  2. Kompliment für diese Offenheit!
    Da hatte wohl Jemand erkannt, dass Du sehr gut schreiben kannst. :-)
    Michael Haufe

    Comment by Michael Haufe — 29.10, 2012 @ 22:53

  3. http://www.kanzleikompa.de/2012/10/12/geschaftliche-angebote-die-man-ablehnen-muss/

    Comment by RA Kompa — 29.10, 2012 @ 22:59

  4. Kriegen wir auch ständig solche Anfragen. Zum Teil sind die richtig hartnäckig. Ich weise dann immer mehr oder weniger höflich darauf hin, dass es nicht die cleverste Idee ist, bei einem Blog voller Medienjuristen Schleichwerbung buchen zu wollen…

    Comment by Adrian — 29.10, 2012 @ 23:15

  5. Solche Anfragen kommen bei mir jeden Monat rein. Zusätzlich zu den Anfragen vom trash-TV für neue „Doku“-soaps. Die denken eben „probieren kann man´s ja mal…“

    Comment by Mathias — 29.10, 2012 @ 23:44

  6. Hehe, wieviel die „teliad internetmarketing GmbH“ wohl dafür bezahlt hat, hier „ohne feste Vorgabe von konkreten Inhalten“ in einem redaktionellen Beitrag erwähnt und verlinkt zu werden? ;-)

    Für den Google-Rank ist die negative Bewertung des Geschäftsgebarens übrigens irrelevant.

    Comment by Erbloggtes — 30.10, 2012 @ 00:46

  7. Allein der Link zu deren Webseite hilft.
    Der Text dazu, ob negativ oder positiv, wird von Suchmaschinen nicht beachtet.

    Die Reputation von internet-law.de geht nun zu einem, wenn auch sehr geringen, Prozent Anteil auf die teliad internetmarketing GmbH über.

    Ein Erfolg für die Werber.

    Es gibt keine negative PR außer nicht erwähnt zu werden, gilt vor allem im SEO Marketing.

    Mit vernetzten Grüßen,
    yt

    Comment by yt — 30.10, 2012 @ 06:47

  8. Mach doch wenigstens ein nofollow in den Link.

    Comment by Beiständer — 30.10, 2012 @ 08:36

  9. Tja, ein Udo Vetter konnte einem solchen Angebot offenbar nicht widerstehen.

    Comment by Hardy — 30.10, 2012 @ 09:33

  10. Schade ist allerdings, dass selbst bekannte und großenteils gute Blogger wie Udo Vetter auf soetwas anspringen :(

    Comment by Heinz — 30.10, 2012 @ 10:17

  11. Immerhin hat keine RSV angefragt. :)

    Comment by Sebastian — 30.10, 2012 @ 13:05

  12. Naja, die Artikel der Versicherung bei Vetter waren ja als solche auch nicht zu erkennen und er hat nur beiläufig über Produkte von denen geschrieben.
    Stimmts?
    Wenn etwas so offen gemacht wird wie bei Udo Vetter halte ich das wieder für in Ordnung. Aber genau darum geht es hier ja nicht.

    Comment by Bernhard — 30.10, 2012 @ 14:43

  13. Also ich hätte den Link zu der Firma als „nofollow“ markiert… dann geht das nicht in irgendein Ranking einer seriösen Suchmaschine ein.

    Grundsätzlich gilt wohl, dass jeder Blogger diese unmoralischen Angebote bekommt. Das ist ja (wie) Spam, diese Anfragen. Wenn da nur ein Bruchteil der angeschriebenen darauf eingeht, hilft das beim SEO (was ein Rotz, wenn das doch nur endlich aussterben würde).

    Comment by Drizzt — 30.10, 2012 @ 17:58

  14. Schickt die Werber weiter zu den Werbefreunden. Zu lawblog, netzpolitik.org und anderen Geldferkeln.

    Herrn Stadler dankt man, indem man seine Blogs unterstützt durch Beiträge, Traffic und, falls irgendwann mal notwendig, durch Geldspenden der Blog-Fans (Blogs kosten Geld). Ebenfalls ist dieses Angebot preiswürdig. Daher bei Awards daran denken.

    Diese Blogs sind hervorragend. Ich liebe dieses Angebot mehr, als die oben genannten BH-Gepushten, wo es fein zuckt, zappelt und zensiert. Drei Z, die eben gerade dort nichts mit Zorro zutun haben. Im Gegenteil.

    Unser Zorro ist Herr Stadler.

    Comment by Tim — 30.10, 2012 @ 18:16

  15. Letztendlich muss jeder Blogger selbst entscheiden, welche ZIele er mit seiner Webseite verfolgt. Viele Seiten lassen sich Inhalte oder externe Links auch vergüten, das bekommt aber keiner mit, da das Prinzip der Verlinkung nunmal zum WWW dazu gehört.
    Ohne hier ein neues Fass aufzumachen ;), aber Bewertungen im Netz sind auch zu 50% gefaket!

    Ich nutze teliad selbst seit einiger Zeit für die Vermarktung von 3 Webseiten. Es handelt sich dabei um einen seriösen Anbieter.

    Comment by Sascha — 2.11, 2012 @ 10:37

  16. Ich treibe mich nicht auf Seiten rum, von denen ich nichts halte, bei denen ich sowas entdecke.

    Desweiteren sollte jeder mal seinen Rechner im Griff haben. Sowas kommt von sowas. Es klickt nicht der heilige Geist einen Link an. Browser im Griff? Sich mit dem eigenen Rechner befasst?

    Die DAUs kommen nicht von Außen, sondern sitzen vor dem eigenen Rechner. Sie sind der Feind ihres Rechners. Der Feind im eigenen Bett.

    Comment by Tim — 2.11, 2012 @ 13:37

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