Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

30.9.10

Ist der Nacktscanner unzuverlässiger als die alte Technologie?

BR-Moderator Richard Gutjahr hat gestern in Hamburg aus Neugier den Nacktscannertest gemacht und drei harmlose Gegenstände in seinen Taschen „vergessen“.

Das ernüchternde Ergebnis: Der Nacktscanner fand nur einen der drei Gegenstände, während bei der klassischen Kontrolle in München immerhin zwei der drei Gegenstände gefunden wurden. Lesen Sie seinen interessanten Blogbeitrag dazu.

Das wirft Fragen auf, zumal nunmehr auch bekannt wurde, dass die Österreichische Röntgengesellschaft (ÖRG) vor dem Einsatz der sog. Körperscanner aus gesundheitlichen Gründen warnt.

Vielleicht ist das Ganze gar nicht so zuverlässig und auch gesundheitlich nicht so harmlos wie man uns einreden will?

Update:
Wurde gerade via Twitter darauf hingewiesen, dass mein Hinweis auf die ÖRG voll daneben sei, weil in Hamburg Terahertzscanner zum Einsatz kommen.

posted by Stadler at 12:05  

7 Comments

  1. auch wenn der link wohl falsch war, gibt es durchaus anderorts gesundheitliche bedenken: http://www.dw-world.de/dw/article/0,,5090272,00.html

    Comment by mkristian — 30.09, 2010 @ 12:46

  2. Das wirft doch keine Frage hinichtlich der Körperscanner auf (leider):

    „Ohne zu zögern ziehe ich den USB-Stick hervor. Der Wachmann ist zufrieden, lässt den Stick in einer Plastik-Wanne durchleuchten.“

    Hier liegt doch nur ein Mangel in der Organisation vor. Hätte der Flughafenmitarbeiter den Moderator wieder gescannt, wären die weiteren Gegenstände U.U. gefunden worden.

    Eine Aussage zur Funktionsweise des Gerätes ist das nicht.

    Comment by Christian — 30.09, 2010 @ 12:51

  3. @Christian: Wurden nicht bei Herrn De Maiziere in dieser gestellten PR-Aktion ein Handy und ein Schlüsselbund erkannt? Kann das Gerät also immer nur einen Gegenstand erkennen und anschließend den nächsten?

    Comment by Stadler — 30.09, 2010 @ 13:02

  4. Möglich wäre das. Wobei ich davon ausgehe, dass doch soetwas der Herstellerfirma bekannt sein müsste, die das bei der Auslieferung irgendwo in das Betriebshandbuch reinschreiben müssten und das dann auf dem Flughafen organisatorisch geregelt werden müsste. Unabhängig, was bei einer PR-Aktion präsentiert wird.
    Bei den bisherigen Geräten musst man ja auch teilweise die Gegenstände abgeben und nochmal durch.

    Interessanter ist, dass Italien (glaube ich) die Dinger wieder abschafft, weil die Prüfung länger dauert und auch nicht zuverlässig sein soll.

    Warum werden solche Erkenntnisse nicht genutzt? Andere Geräte?

    Comment by Christian — 30.09, 2010 @ 13:08

  5. @Christian: Solche Erkenntnisse interessieren keinen. Es geht darum, als Politiker, so zu tun als wenn man etwas macht. Nämlich 1. die Sicherheit zu verbessern und 2. dabei die Hände aufzuhalten. Oftmals sitzen die Politiker auch gleich im Aufsichtsrat der Herstellerfirmen oder bekommen auf andere weiße Geld zugeschachert.

    Comment by mark — 30.09, 2010 @ 20:19

  6. Dazu gab es einen super Fernsehbeitrag.
    http://www.scienceblogs.de/diaxs-rake/2010/01/wie-werner-gruber-einen-korperscanner-austrickst.php

    Werner Gruber zeigt relativ gut wie schlecht bzw nicht vorhanden der Schutz von nacktscannern ist.

    Um es mal so zu sagen: Technikschrott.

    Comment by gr3if — 1.10, 2010 @ 01:18

  7. Ich muss ja sagen, dass ich es nicht so gern hätte, wenn mich die Beamten am Flughafen so genau unter die Lupe nehmen können. Habe auf http://www.technic-guide.info/ gelesen, dass es jetzt auch am Hamburger Flughafen Nacktscanner gibt. Obwohl ich Hamburgerin bin, werde ich mir jetzt wohl zwei Mal überlegen, ob ich bei meinem nächsten Urlaub aus meiner Heimatstadt abfliege oder doch lieber vorher noch eine kurze Bahnreise in Kauf nehme – ohne mich den Sicherheitsleuten so präsentieren zu müssen.

    Comment by Emma — 6.10, 2010 @ 11:29

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