Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

26.8.09

Die Diskussion um die Zeitungskrise

Heribert Prantl stellt in einem lesenswerten Beitrag in den „Blättern für deutsche und internationale Politik“ wie so häufig, einige beachtenswerten Thesen auf. Er erklärt u.a., warum Zeitungen in höherem Maße systemrelvant sind als die Hypo Real Estate und warum ein staatsfinanziertes Pressewesen dennoch abzulehnen ist. Und zu dem konstruierten Gegensatz von Zeitungsjournalismus und dem der in Blogs stattfindet, hat er auch eine klare Haltung:

Man sollte endlich damit aufhören, Gegensätze zu konstruieren, die es nicht gibt – hier Zeitung und klassischer Journalismus, da Blog mit einem angeblich „unklassischen“ Journalismus. Man sollte damit aufhören, mit ökonomischem Neid auf die Blogs zu schauen. Mit und in den Blogs wird sehr viel weniger Geld gemacht als mit den Zeitungen. Man sollte auch aufhören mit dem Gerede, dass der „klassische“ Journalismus in einem Bermuda-Dreieck verschwinde. Der gute klassische ist kein anderer Journalismus als der gute digitale Journalismus. Die Grundlinien laufen quer durch diese Raster und Cluster: Es gibt guten und schlechten Journalismus, in allen Medien. So einfach ist das.“

posted by Stadler at 21:00  

Keine Kommentare

  1. Da hat er schon Recht, der Heribert Prantl: es gibt nur gute und schlechte Texte. Alles andere sind Scheinkonstrukte. Das Problem ist nur: viele Blogger waren dieser Meinung schon immer, und bemühten sich deshalb stets um lesenswerte Inhalte. Als ihr Erfolg jedoch allmählich Überhand nahm und selbst bis in die Redaktionen der gewachsenen Printorgane wehte, sahen dort einige, die sich bis dahin gerne als das Salz in der Suppe der Gegenwart gesehen hatten, ihre Felle davonschwimmen. Daraufhin konstruierten sie die Mär vom "Qualitätsjournalismus". Den gibt es tatsächlich, genauso, wie es richtig gut recherchierte und geschirebene Blogbeiträge gibt. Aber er ist ebensowenig die Regel in den klassischen Kaufmedien, wie es herausragende Blog-Einträge in der Blogosphäre sind. Man vergisst das nur gerne, wenn man gefühlsmäßig mit einer der Seiten in diesem Platzhirschkampf sympathisiert.

    Comment by Stefan Münz — 26.08, 2009 @ 22:41

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