Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

14.4.09

Wikileaks.de auf Druck des BND gesperrt?

Es klingt sehr stark nach Verschwörungstheorie, was man in der letzten Pressemitteilung von Wikileaks vom 13.04.09 zur Sperrung/Kündigung ihrern DE-Domain lesen kann. Andererseits ist immer vieles denkbar. Der Vorgang ist in jedem Fall merkwürdig.

Update: Möglicherweise geht der Verschwörungstheorie jetzt doch die Luft aus. Erstaunlich ist dann aber, dass Wikileaks so laustark getrommelt hat. Mal sehen, was da noch für Geschichten folgen.

posted by Stadler at 10:35  

6 Comments

  1. ziemlich merkwürdig:
    http://netzpolitik.org/wp-upload/wikileaksde_stellungnahme.pdf

    Comment by Henning Ernst Müller — 14.04, 2009 @ 11:28

  2. Eigentlich hat der Domaininhaber doch alles bestätigt. Die Kündigung resultiert aus dem zweifellos vertragswidrigen Versuch bnd.de zu übernehmen. Wo ist da noch Platz für eine Verschwörung?

    http://notes.computernotizen.de/2009/04/14/stupidity-is-not-enough/

    Comment by Torsten — 14.04, 2009 @ 11:38

  3. Sieht in der Tat eher nach dem Sturm im Wasserglas aus

    Comment by Pavement — 14.04, 2009 @ 18:00

  4. @Torsten: Zweifellos? Dieser Versuch, eine nach DENIC-Selbstverständnis herrenlose Domain zu registrieren wäre bei vielen Providern, die ich kenne, völlig vertragskonform. (Für Laien: Die Domain war nicht gültig registriert. Das führt regelmäßig zur Aberkennung der Domain. Aber nicht, wenn es sich um den BND handelt. Hier wird die Gleichbehandlung ausgesetzt und das wollte TR demonstrieren. Was das mit seinen anderen Domains zu tun haben soll, entzieht sich meiner Kenntnis).

    Der zuständige Provider verletzt meines Erachtens seine Sorgfaltspflicht. Der Endkunde versteht nicht wirklich, welche Dienstleistung erbracht wird, was Transit ist, was ein Providerwechsel bedeutet etc. Man darüber geteilter Meinung sein, ob sich der Provider für seine Kunden verantwortlich fühlen muss oder nicht. Aber am Gründonnerstag eine Domain in den harten Transit geben (also mit Löschung der Nameserverdaten, da hätte es durchaus Alternativen gegeben!), das ist entweder vorsätzliche Sabotage oder Pfusch. Der Vertrag war bereits am 31.3. ausgelaufen. Eine harte Beendigung zu dem Termin wäre noch vermittelbar. Aber so wurde dem Ansehen Deutschlands und der Denic in der Welt unsinnig Schaden zugefügt.

    @Herr Stadler: Es sollte uns zu denken geben, dass uns Zensur wahrscheinlicher erscheint als Pfusch. Soviel zum Wasserglas und dem Sturm. Seit wann geben Sie so schnell auf? :-)

    Comment by Sebastian v. Bomhard — 14.04, 2009 @ 18:51

  5. @Sebastian v. Bomhard:
    Die für gewöhnlich gut informierten Kreise munkeln, dass keine der beiden Darstellungen so ganz der Wahrheit entspricht.

    Dass der ISP weder einen Vertragsverstoß ohne weiteres einräumen würde, noch eine Einflussnahme des BND, ist klar.

    Andererseits ist es offenbar so, dass man Herrn Reppe die Kündigung verschiedenster Domains bereits im Jahr 2008 angedroht oder sogar erklärt hat.
    Pfusch, oder nennen wir es Fehlverhalten, erscheint mir zwischenzeitlich naheliegender als die große Verschwörung.

    Aufgeklärt ist damit natürlich noch nichts, auch wenn das andernorts behauptet wird.

    Comment by Pavement — 14.04, 2009 @ 22:13

  6. Sebastian v. Bomhard: Lies doch einfach mal bei der Denic nach. Wenn jemand falsche Angaben macht, führt das nicht sofort zum Entzug der Domain. Noch viel weniger ist eine Domain dann „herrenlos“.

    Hier zum nachlesen: http://www.denic.de/de/faqs/recht_dispute/index.html

    Thomas Stadler: Die einzigen Zweifel bestehen doch nur, ob der Telefonsupport sich gegenüber Reppe falsch geäußert hat – in allen anderen Details stimmen die Geschichten von beiden Provider und Kunde bemerkenswert genau überein:

    1. Es war eine ordentliche Kündigung mit der üblichen Kündigungsfrist laut AGB.
    2. Sie wurde schriftlich zugestellt.
    3. Der Transfer wurde angekünigt.
    4. Grund war ein gezielt falscher KK-Antrag.

    Und in dem strittigen Detail glaube ich einfach mal der Seite, die nicht Falschaussage auf Falschaussage aufgetürmt hat.

    Comment by Torsten — 15.04, 2009 @ 13:09

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