Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

18.10.15

Warum die Diskussion pro und contra Adblocker unsinnig ist

In jüngster Zeit sind in meinungsführenden Blogs Texte erschienen, in denen der Einsatz von Adblockern mehr oder minder heftig kritisiert wurde. Während Stephan Goldmann bei Lousy Pennies (nur) davon spricht, dass die Argumente der Adblock-Nutzer Unsinn wären, bezeichnet Jan Gleitsmann bei Mobile Geeks Nutzer von Adblockern als asozial. Demgegenüber verteidigt Thomas Hoeren im Beck-Blog den Einsatz von Adblockern und verweist u.a. darauf, dass beispielsweise die FAZ nicht nur Werbung schaltet, sondern das Verhalten der Nutzer umfassend trackt, was nicht zuletzt datenschutzrechtlich fragwürdig ist.

Befeuert wird die aktuelle Diskussion zusätzlich durch einen neuen Vorstoß der BILD, die Nutzern mit aktiviertem Adblocker den Zugang zu bild.de komplett verwehrt, was so manch einer freilich als besonderen Service des Springerblatts betrachtet.

Ich verstehe den Ärger von Bloggern, die mit Bannerwerbung ohnehin nur wenig Geld verdienen, darüber, dass ihnen diese kleine Einnahmequelle von Anbietern und Nutzern von Adblockern auch noch beschnitten wird. Dennoch zeichnet sich die Argumentation von Jan Gleitsmann und Stephan Goldmann meines Erachtens durch fehlenden Realitätssinn aus.

Beginnen wir am Ausgangspunkt, der wenig mit dem Internet zu tun hat. Die Menschen mögen Werbung nicht und versuchen ihr überall dort zu entgehen, wo ihnen dies möglich ist. Werbepausen im Fernsehen überbrücken die meisten Menschen mit der Fernbedienung, Briefkastenwerbung unterbindet man durch den bekannten Aufkleber oder dadurch, dass man Prospekte und Werbebeilagen direkt in die Papiertonne verfrachtet. Was bei E-Mails der Spamfilter ist, ist für Websites der Adblocker. Die Legitimität der Werbevermeidung wird auch von niemandem in Frage gestellt, außer von den Werbetreibenden selbst und auch das war schon immer so.

Daran änder sich auch dann nichts, wenn man wie Jan Gleitsmann die Nutzer von Adblockern als asozial beschimpft. Bedeutet das im Gegensatz etwa, dass sozial ist, wer Werbung treibt? Oder muss man nicht vielmehr beide Annahmen als sinnfrei betrachten? Das Treiben von Werbung ist ebenso legitim wie das Anliegen, diese Werbung nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen. Deshalb halte ich es auch für überflüssig, sich lange mit Argumenten pro und contra aufzuhalten. Die Benutzung eines Werbeblockers bedarf keiner besonderen Begründung. Dass man die Werbung nicht sehen will, ist als Grund nämlich völlig ausreichend. Es ließe sich an dieser Stelle auch formaljuristisch argumentieren und darauf verweisen, dass die Rechtsordnung den Einsatz von Werbeblockern nicht verbietet. Das ist freilich auch der Grund dafür, dass die Verlage ähnlich wie beim Leistungsschutzrecht für Presseerzeugnisse langsam damit anfangen, auch hier nach dem Gesetzgeber zu rufen.

Mit welchen Bandagen werden die Werbetreibenden also künftig gegen Adblocker kämpfen? Den juristischen Kampf haben sie in erster Instanz bei mehreren Landgerichten zunächst verloren. Und auch wenn ich das Geschäftsmodell von Adblock Plus durchaus für diskutabel halte, übrigens anders als die bislang damit befassten Landgerichte, wird kaum ein Gericht Werbeblocker per se verbieten. Die Werbetreibenden können vorerst also nur an die Nutzer appellieren, so wie das SZ oder FAZ praktizieren, oder es mit einem Brachialmodell versuchen, wie es BILD derzeit tut. Es wäre durchaus interessant zu sehen, was passiert, wenn sich viele großen Informationsportale dem BILD-Modell anschließen und das ist letztlich auch die Hoffnung, die Stephan Goldmann in seinem Blogbeitrag artikuliert. Würden sich die Nutzer dem beugen und ihre Adblocker wieder abschalten, um die Inhalte überhaupt sehen zu können, oder würden die großen Verlage und Portale wegen des zurückgehenden Traffics zurückrudern?

posted by Stadler at 21:14  

64 Comments

  1. Ich formuliere es mal so: Das Problem ist oftmals nicht die Werbung ansich, sondern die Penetranz. Ich habe nichts gegen einfache Banner links und rechts vom eigentlichen Content. Wenn diese Banner aber anfangen, mich durch zappeln oder ungefragte Soundwiedergabe vom Content abzulenken, hört bei mir der Spaß auf.

    Mein Rechner, meine (Hardware-)Ressourcen, meine Regeln!

    Comment by Heiko — 18.10, 2015 @ 21:43

  2. Dieser Bericht wird hoffentlich die letzten Zweifler
    von der Güte der Browsererweiterung ABP
    Überzeugen.
    Chapeau!

    Comment by gerd5 — 18.10, 2015 @ 21:46

  3. streiche:Ü
    setze: ü

    Comment by gerd5 — 18.10, 2015 @ 21:49

  4. Um die Frage am Ende zu beantworten: jemand™ wird die gängigen Adblocker halt so anpassen, daß die Verlagswebseiten sie nicht mehr erkennen. Klassisches arms race, daß die Verlage nicht gewinnen können.

    Comment by Arno Nym — 18.10, 2015 @ 21:54

  5. Interessant wäre, auf welchen rechtlichen Grundlagen ein Gericht den Usern die Benutzung von Werbeblockern verbieten könnte – bin zwar kein Jurist – aber ich sehe da nichts.

    Comment by hiker — 18.10, 2015 @ 22:01

  6. Werbung und Versicherungen sind das Rückrat für immer schneller, immer höher, immer mehr, für die unkontrollierte Dominanz des Geldes. Regeln tun dann nur noch die Gesetze und die Juristen in Robe über die Rechsprechung als Geschäft. Die Konsequenz: Mafiöse Strukturen durchdringen und bestimmen das Leben.

    Ich sehe darin ein Systemfehler.

    Comment by RolfSchaelike — 18.10, 2015 @ 22:52

  7. Die begleitende Werbung jeder Webseite ist darauf optimiert, die Momentan-Aufmerksamkeit auf sich zu richten, wodurch die primäre Leseabsicht konterkariert wird. Für mich als Leser schmerzhaft.

    Andere Werbekonzepte sind denkbar und gar nicht mal neu (subtile Signale). Erfordert aber Herrschaft eines Fachmannes über die gesamte Website.

    Disclaimer. Das grad war stark unjuristisch, sondern marketing-orientiert. Betrachtet mich als einen Drecksack, der es nur nicht bis zum Juristen gebracht hat.

    Comment by Wolf-Dieter — 18.10, 2015 @ 23:23

  8. Ich hätte nur eine Frage an die Vertreter der Presse, die die Benutzung von Adblockern anprangern:

    Werden in Ihrer Redaktion Adblocker eingesetzt oder nicht bzw. wird deren Einsatz unterbunden?

    Comment by Avantgarde — 18.10, 2015 @ 23:42

  9. Neben der offensichtlichen Weise, wie Werbung nervig sein kann, und der jedenfalls teils bekannten Problematik der Überwachung im Rahmen von Werbung heutzutage (im Gegensatz zu Print-Werbung!), ist Werbung oft auch eine Barriere. Flickernder Kram, Sound, etc. vs. Menschen mit Behinderungen wie z.B. (photosensitive) Epilepsie, aber auch Reizverarbeitungsstörungen, Trauma (gesteigerte Schreckreaktionen!), etc.

    Comment by Hannah — 18.10, 2015 @ 23:48

  10. Ich möchte an dieser Stelle für alle Überschriftenleser nochmal darauf hinweisen, dass Jan Gleitsmann in dem Artikel ausführlich auf die „asozialen“ (im Sinne von „die Geselleschaft schädigenden“) logischen Auswirkungen von Adblockern eingeht. Paywalls. die sich nicht jeder leisten kann sorgen mittelfristig für Zwei-Klassen-Informationen. Content Marketing, Native Advertising und versteckte Product Placements dominieren in den USA bereits heute viele der führenden News-Angebote. Zudem ist Jan auch auf die problematische Gatekeeper-Rolle von Adblockern eingegangen, da diese sowohl in puncto Whitelist als auch in puncto Blacklist unter der Kontrolle einiger weniger Personen und Firmen stehen.

    Herr Prof. Hoeren hat übrigens in seinem so bemüht privat formulierten „Blog“-Beitrag vergessen darauf hinzuweisen, dass er ein von der Eyeo GmbH bezahlter Gutachter ist. Transparenz sieht anders aus.

    ^Bernd

    Comment by Mobilegeeksde — 19.10, 2015 @ 00:52

  11. Die Benutzer von Werbeblockern als asozial zu bezeichnen, halte ich auch für Unfug. Asozial ist allerdings die Wegelagerei der Hersteller dieser Werkzeuge. Von den Werbetreibenden ein Lösegeld – man könnte auch sagen: Schutzgeld – dafür zu verlangen, dass deren Reklame sicher beim Surfer ankommt, ist schlicht und einfach Erpressung.

    Comment by Hajo — 19.10, 2015 @ 02:23

  12. Ich halte schon den Ansatz der Argumentation für falsch. Die Kritiker von Adblockern begründen ihre Ansicht damit, dass Adblock-Nutzer deren Einnahmen schmälern.

    Aber stimmt das überhaupt?

    Die Einnahmen richten sich danach, wieviel Firmen bereit sind, für Werbung auszugeben. Würden Firmen ihre Budgets erhöhen, wenn mehr Werbung beim Kunden ankommt? Wohl kaum. Es würde lediglich der Preis pro Werbung sinken.

    Bei Internet-Werbung kommt dann noch die Spezialität hinzu, dass praktisch nur für Klicks gezahlt wird. Würde ein Besucher, der heute einen Adblocker nutzt, morgen auf ein Banner klicken, um dem Seitenbetreiber Einnahmen zu generieren? Ebenfalls zweifelhaft.

    Nicht mal einen Verteilungskampf gibt es: Ein Besucher mit Adblocker bringt dem Betreiber zwar keine Einnahmen, aber eben auch keinem anderen.

    Die Webseiten verlieren also an Attraktivität, ohne dass mehr Einnahmen generiert würden oder sie wenigstens Einnahmen von konkurrierenden Webseiten abziehen könnten. Die Werbevermarkter haben höhere Kosten, weil mehr Traffic generiert wird, aber ebenfalls keine höheren Einnahmen.

    Gegen Adblocker zu argumentieren ist aus Sicht von Werbevermarktern und Content-Anbietern also nicht nur sinnlos, sondern eigentlich sogar gegen deren eigenes Interesse.

    Comment by Christian — 19.10, 2015 @ 06:26

  13. Von den Werbetreibenden ein Lösegeld – man könnte auch sagen: Schutzgeld – dafür zu verlangen, dass deren Reklame sicher beim Surfer ankommt, ist schlicht und einfach Erpressung.

    Wohl kaum. Schließlich nutze ich den Adblocker, um KEINE Werbung zu sehen. Ich kenne persönlich auch niemanden, der „acceptable ads“ anhakt.

    Comment by Moon — 19.10, 2015 @ 07:05

  14. Neben der reinen Frage, ob man Werbung sehen will oder eben nicht, kommt auch noch ein weiterer Aspekt zum Tragen: die reine Datenmenge, die die Werbung frisst. Gerade im Mobilfunk sind überschaubare Datenvolumina in den Tarifen der Standard. Lade ich dann eine Nachrichten-Webseite, bei der der eigentlich Inhalt nur noch einen winzigen Bruchteil der übertragenen Datenmenge ausmacht, der überwiegende Rest von Werbung gefüllt wird, bekommt das Blockieren noch eine ganz andere Tragweite…

    Comment by JCL — 19.10, 2015 @ 07:25

  15. Unlösbares Problem – wenn konventionelle Blocker ausgesperrt werden, wird es aufwändigere Blocker geben- typische Idee wäre, die Werbung aufzurufen sie aber in einer virtuellen Umgebung ablaufen zu lassen. Dann hat man zwar den Bandweitenverlust – sieht und hört den Kram aber dennoch nicht

    Comment by Kra — 19.10, 2015 @ 07:31

  16. Da kursiert aber viel Halbwissen zu den Thema. 30% Adblocker-Nutzung heißt auch 30% weniger Umsatz für den Seitenbetreiber (bzw. 30% mehr Werbeflächen, die pro Seite eingebunden werden müssen). An der Überflutung mit Werbung einiger Seiten sind also nicht zuletzt die Adblocker schuld.

    Sollten sich die Adblocker weiter durchsetzen, wird die Werbung nicht etwa verschwinden, sondern die Publikationen, die sie finanzieren. Beim Rest wird die Werbung „unblockbar“ in den Inhalt wandern, der Inhalt wird so zur Werbung und wer diese Entwicklung unterstützen möchte, soll bitte weiterhin Adblocker nutzen. Wer die klare Trennung von Werbung und Inhalt zu schätzen weiß, sollte seinen Adblocker ausschalten.

    Comment by Udo Ra — 19.10, 2015 @ 07:34

  17. Viel Halbwissen? Klar, bei dir Udo Ra. Bezahlt wird heutzutage praktisch nur noch für Klicks, damit gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen Adblockern und dem Umsatz.

    Zur Thematik asozial: Asozial ist eigentlich die Werbung. Wie funktioniert die Werbung üblicher Weise? Es wird ein Produkt an Kunden verkauft, diese finanzieren dann effektiv die Werbung und damit ungewollt andere Sachen mit ihrem Geld. Als Käufer der Produkte hat man keinen Einfluss darauf was mit seinem Geld geschieht, obwohl man eigentlich nur das Produkt bezahlen wollte.

    Und diese Leute erdreisten sich jetzt von Moral zu sprechen?

    Comment by Irgendein Spinner — 19.10, 2015 @ 09:33

  18. Die Umsatzeinbußen durch Werbung in Print und TV und das Migrieren der Werbetreibenden in Internet zeigt, dass die Werbung in Print und TV nicht hinreichend erfolgreich war. Ähnliches ist auch für Werbung im Internet zu befürchten. Der Adblocker im Browser ist dabei das Äquivalent zu dem netten Schildchen an der Haustüre, dass man gerne auf Werbung verzichtet. Im TV haben wir gesehen, dass rein werbefinanzierte Angebote wie RTL oder SAT1 ein beschränktes Programm haben und kommerziell die Hoffnung nicht erfüllt haben, die Franz-Josef Strauß in sie geseteckt hatte (und Kirch weg ist).
    Die spannende Frage wird sein, wie Firmen reagieren, wenn im Internet die Werbeumsätze wegen Erfolglosigkeit wegbrechen wie im Print und TV? Was macht Facebook dann?
    Dass die BIld.de eine deutschnationale Lösung im globalen Medium haben will (wie schon beim Leistungsschutzrecht) zeigt eher, dass man dort der Digitalisierung immer noch nicht gewachsen ist. Trotz der vielen teuren Besuch im Silicon Valley bzw. in San Francisco. Für Leute, die die redaktionelle Arbeit von bild.de nicht so toll finden, ist es dagegen ein Gewinn, dass Leute, die einen Ad-Blocker nutzen auch nicht aus Versehen dahin gelenkt werden. :-)
    Zahlen dazu:
    USA Zeitungen und Online 2003-2014
    http://de.statista.com/statistik/daten/studie/182126/umfrage/einnahmen-von-us-zeitungen-mit-print–und-onlinewerbung-seit-2003/
    Deutschland 2011-2013
    http://meedia.de/2014/05/21/zaw-jahresbilanz-netto-werbeeinnahmen-der-zeitungen-im-freien-fall/

    Comment by Wolfgang Ksoll — 19.10, 2015 @ 10:41

  19. Was hielten die Leute denn von einem Adblocker, der die Daten zwar herunterlaedt (Werbung wird bezahlt) aber seinem Benutzer schlicht nicht anzeigt (Werbung wird automatisch ignoriert)? Das waere die naechste Iteration in einem Netz, in dem Volumen nichts kostet. Bei mobil in Deutschland sieht das natuerlich anders aus.

    Comment by h s — 19.10, 2015 @ 11:27

  20. Ich würde da noch über den Spin des Artikels hinaus gehen.

    Mein Browser und mein Rechner sind mein Browser und mein Rechner. Welche Dinge die anzeigen und welche Programme ausgeführt werden ist vollständig meine Sache.

    Ich kann mir Webseiten als Hexdump ansehen wenn ich das will. Ich kann verschiedene Browser bis Lynx oder w3c und diverse caching- oder Blockingstrategien benutzen. Blinde zum Beispiel haben wenig von Farben. Ein Spider einer Suchmaschine läd ebenfalls keine Werbung.

    All dies möchte Bild und Co. verhindern. Sie möchten meinen Rechner und im Grunde das ganze Internet für ihre Zwecke okkupieren. Das ist nicht die Idee von World Wide Web.

    HTTP und HTML sind anders definiert. Sie sollen mit jedem Gerät und möglichst jedem Programm funktionieren können. Inhalt vor Form und Form als View von Inhalten.

    Möchte ein Anbieter das nicht, so soll der sich ein eigenes Protokoll ausdenken oder versuchen, einen Vertrag mit mir abzuschließen. So gesehen ist AD-Blocker blocking ein Service. Ich brauche mir Bild nicht einmal versehentlich anzutun.

    Niemand kann gezwungen werden, sich irgend etwas anzusehen.

    Comment by Joachim — 19.10, 2015 @ 12:34

  21. Ich finde diese Diskussion auch sinnlos und sehe das ganz pragmatisch: Wenn Dein Geschäftsmodell nicht funktioniert, pöbel nicht Deine Kunden an, suche Dir ein neues Geschäftsmodell.

    Macht doch überall ne PayPal vor. Wenn Ihr so gut und relevant seid, wie Ihr meint, werden die Leute schon bezahlen. Wenn nicht genügend Menschen bezahlen, muss man den Laden eben zumachen.

    Comment by VicWard — 19.10, 2015 @ 13:19

  22. Eine Anmerkung von jemandem, der nicht bis zum Hals in der festgefahrenen Diskussion steckt:
    Was ist, wenn ich garkeine Begründung brauche? Ich als User sage: „Werbung nervt, blocke ich.“ So, was will man da jetzt gegenargumentieren?

    Generell:
    Wieso ist es neuerdings normal, erst mal rumzuheulen, statt selber zu machen?
    Versucht ide Werbeindustrie sich gerade ernsthaft als Opfer der User (SIC!) darzustellen? Und Schuld sind mangelnde Gesetze?
    Fasst euch mal alle an eure eigene, durch nichtstun vergoldete Nase!

    Comment by Typ — 19.10, 2015 @ 13:22

  23. Werbung gehört zur Gehirnwäsche edeler, versteckter Art. Die Ergebnisse sind verheerend.

    Die Pressefreiheit hängt ab von der Werbung und von den Rechtsschutzversicherungen.

    In der Disklussion geht es de facto um die Rolle des Geldes und um das, was alles mit bzw. was alles wegen dem Geld gemacht werden kann bzw. darf.

    Comment by RolfSchaelike — 19.10, 2015 @ 14:22

  24. @ RolfSchaelike:
    Warum muss man bei solchen Themen zu Verschwörungstheorien greifen? Klar generiert Werbung Geld durch mehr Absatz. Ganz ohne Gehirnwäsche und Aluhut.

    Comment by Typ — 19.10, 2015 @ 15:28

  25. @Typ Seit wann gehört die Analyse des Funktionierens von Gesellschaften zur Verschwörungstheorien?

    Der Wunsch nach immer mehr, immer schneller egal mir was und wie, ist das Ergebnis von Gehirnwäsche.

    Zur Gehirnwäsche gehören immer zwei, einer der wäscht, und der zweite, der sich waschen lässt.

    Es ist nicht Bedingung, dass der Waschende sich bewusst ist, dass er wäscht. Aber Werbung ist untrennbar verbunden mit Psychologie, Voraussetzung zur Gehirnwäsche.

    Comment by RolfSchaelike — 19.10, 2015 @ 15:47

  26. Der zunehmende Einsatz von Adblockern ist nach meiner Meinung nur eine weiterer Ast, den sich der Verbraucher langfristig durch sein Verhalten selbst absägt. Das wird mittelfristig zu einer weiteren Verflachung im Netz führen. Die Großen werden sich weiter konzentrieren und ganz sicher ihr Geld verdienen. In der Breite nimmt die Vielfalt im Netz eher ab, da es finanziell jedenfalls kaum noch Anreize geben wird und nur noch die wordpress, youtube etc Qualitätsdienste bestehen bleiben.

    Comment by Gast — 19.10, 2015 @ 16:25

  27. Wenn ein Anbieter mich bittet, seine kostenlose Seite nur mit ausgeschaltetem Adblocker zu besuchen und ich bin auf Nutzung diese Seite nicht angewiesen – dann ist es unhöflich, dieser Bitte nicht zu entsprechen. Es zwingt mich nämlich niemand dazu, die FAZ oder die SZ zu lesen. Insofern geht auch das Beispiel mit dem Briefkasten fehl – hier werde ich nämlich selber nicht tätig, sondern die Werbung erreicht mich, ohne dass ich eine Leistung des Anbieters genutzt habe.

    Comment by Gerald Fix — 19.10, 2015 @ 16:30

  28. @ RolfSchaelike:
    Das Wort „Gehirnwäsche“ ist doch nur ein subjektiver Eindruck deinerseits oder kannst du so etwas statistisch belegen?

    „Der Wunsch nach immer mehr, immer schneller egal mir was und wie (…)“
    Das ist auch nur dein Eindruck, oder kannst du diese Worthülse in nachvollziehbaren Zahlen belegen?

    „Aber Werbung ist untrennbar verbunden mit Psychologie, (…)“
    Stell dir vor, es gibt sogar das Studienfach „Werbepsychologie“.

    Comment by Typ — 19.10, 2015 @ 16:31

  29. Da ich tatsächlich zu den Leuten gehöre, die extrem empfindlich reagieren auf plötzliche Geräusche (wurde in den Kommentaren bereits erwähnt, der gesundheitliche Aspekt) frage ich mich: Wie groß sind die Chancen, daß ein Verbot von Werbeblockern tatsächlich durchkommt? Habe ich als Bürger hier nicht ein Recht auf meine Unversehrtheit?

    Mal durchgedacht: Wie soll ich vermeiden diesen plötzlich explodierenden Geräuschen ausgesetzt zu sein, außer, dauernd die Lautsprecher ausgeschaltet zu lassen, was ebenfalls eine Zumutung ist, weil ich sie dann jedesmal einschalten muss wenn ich sie brauche? Und dann ist noch nicht gesagt, daß ich jedesmal daran denke, sie hinterher wieder auszuschalten. Das müßte also automatisch gewährleistet sein, daß ich jedesmal erst mal durch ein extra-Fenster bestätitgen muss: „Ja, jetzt darf Sound kommen“, und danach wäre Sound wieder automatisch ausgeschaltet. Doch was ist wenn ich beim Surfen Musik hören will, oder einen Film laufen lassen (was ich oft tue?). Also würde es noch komplexer, diese „Sound-Kontroll“-Software. Aber genau so etwas bräuchte ich realistischerweise, wenn ich Herzrasen, Panik, Zittern und Schweißausbrüche vermeiden will durch explodierende Geräusche. Ich möche erinnern an die Zeit vor Adblockern: Es gab schon diese unerträgliche explodierende Zappel-„Werbung“ (eher: TERROR), aber noch keine Mittel dagegen – mußte ich immer mit stark runtergedrehtem Sound vorm Rechner sitzen, eine absolute Zumutung, weil es meine Souveränität schlichtweg ignoriert, ja, *negiert*.

    So eine Software bräucht es dann also, die umfangreiches, komplett individuelles Sound-Management bietet (und natürlich leicht zu handhaben ist).
    Würden diese Arschlöcher die mir ihre Werbung aufzwingen wollen so eine Software entwickeln und mir kostenlos zur Verfügung stellen?! Sicher nicht, die WOLLEN ja, das ich diesen Rotz hören MUSS!

    Man stelle sich das nur vor für andere Arten von Werbung: Den Zuschauer vom TV festbinden und wie bei Clockwork Orange die Augen mit Klammern fixieren, damit der Zuschauer die Werbung sehen *muss*. Das wäre dann tatsächlich das Ganze logisch zu Ende gedacht…

    Also ich müßte dann wieder, falls solche Block-Verbote Gesetz werden, praktisch ohne Sound surfen. Achja, und an die Werbe-Zwangs-Nazis: Und natürlich würde ich alle Seiten meiden, die mich derartige terrorisieren – so wie früher, als dieser Werbe-Terror aufkam, da sind ne Menge Seiten aus meinem Bookmark rausgeflogen. Diese Seiten würden mich dann also verlieren als Besucher.

    Comment by Anne — 19.10, 2015 @ 16:52

  30. @Typ:
    Statistik kann zur Gehirnwäsche nichts aussagen. Eher psychologische Untersuchungen.
    Das wir immer mehr haben, nutzen und immer schneller sind, ist eine unbestrittene Tatsache.

    „Werbepsychologie“ ist gekoppelt mit Interessen, welche sich beißen. Die Produzenten von immer mehr, immer schneller, immer schöner haben andere Interessen als die Konsumenten. Die Gehirnwäsche erfolgt u.a über das Einreden, dass die Konsumenten etwas möchten, unbedingt brauchen, was sie glücklich macht, besser und reicher als andere, schneller und schöner als die Nachbarn. Menschlichkeit und menschliche Werte werden damit sehr einseitig erfasst, berücksichtigt. Das ist Gehirnwäsche.

    Das Ergebnis der Gehirnwäsche ist auch, dass mit dem Konsumrausch ganze Gesellschaften korrumpiert werden und verheerende Kriege weltweit geführt werden können.

    Alles bekannt, ich poste nichts Neues.

    Comment by RolfSchaelike — 19.10, 2015 @ 17:13

  31. @ RolfSchaelike:
    „(…) ist eine unbestrittene Tatsache.“
    Nein.
    Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, niemand jedoch auf eigene Fakten.

    Comment by Typ — 19.10, 2015 @ 17:17

  32. „Das Ergebnis der Gehirnwäsche ist auch, dass mit dem Konsumrausch ganze Gesellschaften korrumpiert werden und verheerende Kriege weltweit geführt werden können.“
    Genau, kommen Sie, jetzt noch Chemtrails, den 2+4 Vertrag und BRD GmbH rauskramen, dann habe ich das Verschwörungs-Bullshit-Bingo gewonnen!

    Comment by Typ — 19.10, 2015 @ 17:20

  33. @Gerald Fix

    „Wenn ein Anbieter mich bittet, seine kostenlose Seite nur mit ausgeschaltetem Adblocker zu besuchen und ich bin auf Nutzung diese Seite nicht angewiesen – dann ist es unhöflich, dieser Bitte nicht zu entsprechen.“

    Nein, unhöflich ist es, Besucher einer öffentlich zugänglichen Seite mit einer Flut von Trackern zu verfolgen.

    Es ist im übrigen auch nicht „unhöflich“, ein stilles Örtchen aufzusuchen, während im TV Werbung läuft.

    Comment by Avantgarde — 19.10, 2015 @ 17:36

  34. @Gerald Fix:
    „Insofern geht auch das Beispiel mit dem Briefkasten fehl – hier werde ich nämlich selber nicht tätig, sondern die Werbung erreicht mich, ohne dass ich eine Leistung des Anbieters genutzt habe“

    Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich mich schon geärgert habe über die teure TV-Werbung, und dabei gedacht habe, wenn die mal den ganzen Werbe-Rotz weglassen würden, könnten die Produkte viel billiger sein. So bin ich dazu gezwungen, diese scheiß Werbung mitzubezahlen, wenn ich ein Produkt kaufe. Ich informiere mich ausschließlich vor Ort selbst über Produkte, und TV-Werbung fand ich schon als Kind (!) hirnrissig und extrem lästig. Werbung ist eben auch *mitnichten* Information, sondern grundsätzlich Lüge. Man kann höchstens noch reden von einem „aufmerksam machen auf“ – und auch das ist unnötig, sobald ich selbst in ein Geschäft gehe und mir die Regale durchsehe.

    Der Sinn und Unsinn von Werbung ist nicht ohne Grund seit Ewigkeiten Gegenstand von Diskussionen. Mein letzter Stand der Kenntnis war, daß es so ziemlich auf Null aufgeht, die Kosten-Nutzen-Rechnung, aber es wären eben gleich ganze Branchen arbeitslos, wenn Werbung abgeschafft würde.

    Übrigens hält niemand Seitenbetreiber davon ab, *unaufdringliche* Werbung zu schalten, ich vermute die wird weit weniger Opfer von Blockern (?) (wie gesagt, reine Vermutung – ich kann hier nur für mich selbst sprechen, ich blocke keine Textwerbung)

    Comment by Anne — 19.10, 2015 @ 19:01

  35. Genauso wie Heiko sagt „Mein Rechner, meine (Hardware-)Ressourcen, meine Regeln!“ könnte man als Webseiten-Beitreiber sagen: „Meine Webseite, meine Regeln!“ Warum besuchen Adblocker-User eigentlich nicht andere Webseiten statt sich gegen das Finanzierungsmodell einer Seite aufzulehnen?

    Ich will den Punkt „Mafiöse Strukturen“ mal aufgreifen. Ich finde Geld dafür zu verlangen das Werbung die eigentlich geblockt sein sollte gegen Geld wieder freigeschaltet wird das hat mafiöse Züge.

    Der Christian meint es gäbe nur Geld für Klicks – was leider falsch ist. Es gibt etliche Werbeformen für die Geld gezahlt wird solange sie nur angezeigt wird. Von daher zieht das Argument nicht.

    Comment by Valentin — 19.10, 2015 @ 19:28

  36. @ Valentin
    „Meine Webseite, meine Regeln!“

    Eine Website ist entweder allgemein zugänglich oder sie ist es nicht. Ist sie allgemein zugänglich, dann kann der Betreiber meinetwegen auch die Regel aufstellen, dass nur Leute zwischen 18 und 35 Jahren seine Seite ansehen sollen, nur das braucht mich nicht zu interessieren.

    Herr Blumenkron „möchte verstehen“, warum Leser der FAZ Adblocker einsetzen, und deshalb nervt er sie mit einer penetrant vorgeschalteten Aufforderung.

    Er fordert dazu auf, bei einer Umfrage mitzumachen, bei der man aber NICHT seine Meinung zu Adblockern erläutern kann. Sowas nennt man merkbefreit.

    Ich reagiere darauf mit einem simplen Skript, dass diese Nerverei ausblendet.

    Comment by Avantgarde — 19.10, 2015 @ 19:43

  37. Was in der Diskussion nie gesagt wird, ist der Punkt, dass ich z.b. gar kein Inhalte von Verlagen im Internet möchte. Ich bezahle jeden Monat 30 Euro für einen Internetzugang. 30 Euro!

    Dafür möchte ich Internetseiten von Menschen lesen, die ihre Hobbies mit mir teilen. Wer seine Dienste gegen Geld anbietet kann das gerne tun und machen auch viele (Amazon verdient sein Geld nicht mit Webung). Aber wenn die Erwartung Geld zu verdienen, der Zweck des Internets wird, wird es seine Bedeutung ändern.

    Das Internet an sich und die Technik dahinter waren und sind zum Großteil opensource und wurden von Menschen vor allem aus Idealismus entwickelt. Das damit Geld zu verdienen ist, ist gut so, war aber nicht das Hauptziel. Wie z.b. solche Projekte wie Wikipedia zeigen.

    Umgekehrt wird ein Schuh daraus, wer nicht möchte das seine Inhalte im Internet verfügbar sind, veröffentlicht sie dort nicht!

    Aber mich – der für das Internet viel Geld bezahlt – mit Werbung belästigen und das als asozial bezeichnen, ist eine Ohrfeige für die Menschen, die mit viel Enthusamius erst das Internet möglich gemacht haben.

    Wer war zuerst da? Die Verlage oder die kostenlosen Angebote?

    Comment by Struppi — 19.10, 2015 @ 19:48

  38. @Struppi
    Ich glaube da liegt ein Irrtum vor. Das Geld bezahlt man nicht dafür dass man jeden Inhalt im Internet frei konsumieren darf sondern dass man am Internet teilnehmen darf. Ähnlich der Grundgebühr für den Telefonanschluss – was ja auch kaum jemand infrage stellt.

    @Avantgarde
    Auch hier liegt meiner Meinung ein Irrtum vor. Nur weil etwas öffentlich zugänglich ist heißt das nicht das man dort tun lassen darf was man möchte. Der Beitreiber dieses Blogs dürfte diesen Kommentar auch ohne Angaben von Gründen löschen – schließlich ist das seine Webseite.

    Und noch einmal: Würden die Adblock User mit den Füßen abstimmen und andere Webseiten besuchen die keine Werbung haben dann würde sich die Werbelandschaft recht schnell ändern. So aber sind viele einfach zu bequem und lassen andere (nicht-Adblocker) User für die Webseiten bezahlen und unterstützen somit auch noch das System.

    Comment by Valentin — 19.10, 2015 @ 20:01

  39. @Valentin

    Unzutreffender Vergleich. Selbstverständlich darf der Betreiber mit SEINER Website tun, was er will, also auch meine Kommentare löschen.

    Er darf auch gerne fordern, welchen Browser mit welchen AddOns ich benutzen soll oder nicht, wenn er lustig ist. Nur besteht für mich diesbezüglich keine Verpflichtung, mich dran zu halten.

    Der Einsatz von verfolgenden Trackern ist juristisch schon interessanter.

    Wenn ich den Inhalt einer Website lese, tue ich nichts mit ihr. Wenn ich auf ihr poste, dann schon.

    Wie gesagt, ebensogut könnte RTL fordern, ich dürfe nicht gucken, wenn ich bei Werbung umschalte.

    Comment by Avantgarde — 19.10, 2015 @ 20:52

  40. @Avantgarde „Wenn ich den Inhalt einer Website lese, tue ich nichts mit ihr.“ Ich würde sagen doch. Du nutzt diese Seite und profitierst davon das jemand anderes sich die Arbeit gemacht. Was wäre denn wenn jemand deine Arbeit nicht oder schlechter bezahlen würde? Ich nehme an Du würdest ihn, ab einem bestimmten Punkt, bitte doch irgendwo anders jemanden finden der bereit ist für weniger Geld zu arbeiten.

    Comment by Valentin — 19.10, 2015 @ 21:01

  41. „sich die Arbeit gemacht hat“ und „ihn … bitten“ ärgerliche Fehler

    Comment by Valentin — 19.10, 2015 @ 21:04

  42. Du hast gerade mehrere Kommentare von mir gelesen, völlig kostenlos. Findest du das fair?

    Comment by Avantgarde — 19.10, 2015 @ 21:06

  43. @Avantgarde Ja. Weil Du diese Kommentare auf einer Webseite veröffentlicht hast mit dem Wissen das nicht du, sondern bestenfalls der Betreiber der Webseite, Geld damit verdienen kann.

    Außerdem habe ich dich doch mit meiner Antwort entlohnt ;-)

    Comment by Valentin — 19.10, 2015 @ 21:15

  44. @Avantgarde Du kannst Dir anscheinend nicht vorstellen, dass Webseiten Geld kosten. Wenn sich mit Werbung dieses Geld nicht einspielen lässt, wird der eine oder andere seine Seite einstellen. Ist doch recht einfach. Übrig bleiben die, die dieselben Dienste hinter einer Paywall anbieten. Damit gehen für die Masse Informationen verloren.

    Comment by Gast — 19.10, 2015 @ 21:57

  45. Ich bin nicht für nicht funktionierende Geschäftsmodelle zuständig.

    So gut wie jeder (mich eingeschlossen) nutzt Adblocker nicht, weil es Werbung im Internet gibt, sondern weil Werbung im Internet unerträglich und belästigend, oft sogar ein Sicherheitsrisiko (infizierte Flashbanner) ist.

    Bis heute verstehen die (seriösen) großen Zeitungen nicht, dass das Abomodell nicht mehr funktioniert, da wir uns nicht (mehr) aus einer Quelle, sondern aus vielen unterrichten.

    Würden sich FAZ, ZEIT, SZ und andere große Zeitungen zusammenschließen, ein vernünftiges Bezahlmodell anbieten, dafür auf Werbung verzichten, wäre ich dabei. Ich kann aber nicht zehn bis 20 Tageszeitungen abonnieren.

    Comment by Avantgarde — 19.10, 2015 @ 22:28

  46. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie einige Adblock-kritiker sich Ihre Welt zurecht biegen und ihren „Kunden“ nur die halbe Wahrheit erzählen, da sie nicht nur Geld mit den Werbeanzeigen verdienen, sondern auch mit der Profilierung und Weitergabe meiner persönlichen Daten um personenbezogene Werbung schalten zu können.
    Ich habe ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung („Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ist im bundesdeutschen Recht das Recht des Einzelnen, grundsätzlich selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner personenbezogenen Daten zu bestimmen.“(wikipedia)) und da habe ich nicht wirklich Mitleid mit jemanden, der meint, ein Geschäftsmodell zu verwenden, welches nur dann funktioniert, wenn doch bitte jeder von seinem Recht zurücktritt.
    Nicht nur, daß sie einem dieses Recht absprechen wollen, nein, sie beleidigen, wie auf Mobilegeeks, auch noch jeden, der davon gebrauch machen möchte. Wie unseriös, weltfremd und unprofessionell ist das denn bitteschön?
    Sie könnten genau so gut eigene Werbepartner an Land ziehen und die Werbung auf ihren eigenen Servern ohne Tracker hosten oder meinetwegen sich in ihren Youtubefilmchen die Namen ihrer Geldgeber auf die Stirn tätowieren. All das würde von den Werbeblockern auch nicht erfasst, aber das wäre natürlich viel zu ansträngend und bei weitem nicht so lukrativ. Wenn sie sich selber verkaufen möchten ist das ihr Ding. Aber sie sollten nicht ihre Leser und Kundschaft „verkaufen“ und vor allem nicht für „dumm“.

    Comment by Karl — 20.10, 2015 @ 06:53

  47. Die Welt wird mit Werbung und Versicherungen vollgeschissen. Ewig wird das nicht klappen. Stinkt zu sehr und entmündigt die Menschen, drängt diese zurück in ihr Affendasein.

    Comment by RolfSchaelike — 20.10, 2015 @ 08:29

  48. @Avantgarde Es soll ja Seiten geben, die werden nicht im Rahmen eines „Geschäftsmodells“ betrieben, sondern einfach so und kosten trotzdem. Sowas fällt halt weg.

    Comment by Gast — 20.10, 2015 @ 11:35

  49. @avantgarde
    Nein, unhöflich ist es, Besucher einer öffentlich zugänglichen Seite mit einer Flut von Trackern zu verfolgen.
    Das lässt sich sich anders erledigen als mit Werbeblockern. Die meisten Nutzer dürften nichtmal wissen, was Tracker sind.

    Es ist im übrigen auch nicht „unhöflich“, ein stilles Örtchen aufzusuchen, während im TV Werbung läuft.
    Unpassendes Beispiel. Es führt nämlich nicht zu einer Rückmeldung zum Anbieter – solange man wie die überwiegende Mehrheit keine Messbox hat.

    Comment by Gerald Fix — 20.10, 2015 @ 15:48

  50. @Anne
    Die Frage ist doch nicht, was passiert, wenn ich (z. B. durch einen Link) eine mir unbekannte Seite besuche. Für genau diesen Zweck habe ich auch einen Werbeblocker.
    Wenn ich aber eine Seite regelmäßig nutze, dann muss ich mich entscheiden, ob ich diese Seite so akzeptiere, wie sie ist. Wenn nicht, brauche ich sie nicht zu nutzen. Es dürfte kaum ein Angebot geben, das nicht ersetzbar ist – es sei denn, man legt auf eine ganz bestimmtes Angebot (z. B. Spiegel, Bild) wert. Dann soll man es aber auch so akzeptieren, wie es ist.

    Comment by Gerald Fix — 20.10, 2015 @ 15:54

  51. Das Modell Werbefinanzierung geht nur auf, wenn ich:
    Nicht nur 1. die Werbung sehe, sondern auch
    2. diese anklicke UND
    3. aufgrund dessen von dem Werbetreibenden ein Produkt kaufe.

    Dann und nur dann rechnet sich das. Da ich 2. und 3. sowieso für mich ausschließe, nützt 1. allein niemandem.

    Bin ich auch asozial, wenn ich eine Zeitschrift für nur 3€ statt 15€ kaufe, es aber ablehne, mir die Werbeanzeigen darin durchzulesen UND die beworbenen Produkte zu kaufen?

    Comment by Arnd — 20.10, 2015 @ 16:25

  52. @Gerald Fix:
    „Wenn ich aber eine Seite regelmäßig nutze, dann muss ich mich entscheiden, ob ich diese Seite so akzeptiere, wie sie ist. Wenn nicht, brauche ich sie nicht zu nutzen. Es dürfte kaum ein Angebot geben, das nicht ersetzbar ist – es sei denn, man legt auf eine ganz bestimmtes Angebot (z. B. Spiegel, Bild) wert. Dann soll man es aber auch so akzeptieren, wie es ist.“

    Deine Argumentation läuft auf Respekt hinaus. Genau darum geht es mir auch. Wenn eine Site mit diesen explodierenden Geräuschen daherkommt, oder mir eine Zappel-Werbung reinknallt (dem kann man sich nicht entziehen – es ist ein biologischer Reflex, und genau das wissen die auch, darum nutzen sie es) ist das *mir* gegenüber respektlos. Und wer mir gegenüber keinen Respekt zeigt, dem gegenüber habe ich auch keinen. Wie gesagt kann man auch unaufdringliche Werbung machen, dagegen habe ich überhaupt nichts. Oder Werbung die ganz gezielt daherkommt und spärlich eingesetzt wird, ich denke da z.B. an den Podcast Hoaxilla, die haben vor einiger Zeit damit angefangen ihren Sponsor am Anfang jedes Podcasts kurz zu bewerben, auf wirklich unaufdringliche, und wie ich finde sogar unterhaltsame Weise. Es geht um das WIE. Werbung die auf mich keinerlei Rücksicht nimmt, löst nur Trotz aus. Soll ich jetzt etwa auf alle Sites verzichten die diese Terror-Werbung drin haben, so wie früher? Kommt überhaupt nicht in Frage! Dann *erst Recht*, allein schon aus Trotz, weil sie mir wehtun! (Und ja *es tut weh* wenn man so geräuschempfindlich ist wie ich). Dann sollen mir diese Websites, wie gesagt, gefälligst ein Sound-Management programmieren, daß den Lärm-Terror für mich erträglich macht. Ich empfehle, mal den Begriff „Zugänglichkeit“ zu googeln!!!

    Comment by Anne — 20.10, 2015 @ 22:01

  53. …und es geht in die nächste Runde: „Bild droht allen Umgehungsversuchen mit Abmahnung“

    http://www.golem.de/news/adblocker-sperre-bild-de-mahnt-youtuber-wegen-erklaervideo-ab-1510-117011.html

    Mit Urheberrecht wirds jetzt versucht.

    Comment by Anne — 20.10, 2015 @ 22:14

  54. @arno nym:
    Vielen Dank für die Info, das beruhigt mich ungemein :-)

    Comment by Anne — 20.10, 2015 @ 22:33

  55. Unbestätigten Gerüchten zufolge plant B***, alle Leser abzumahnen, die ihren Monitor teilweise mit Krepppapier abkleben, um die Werbung auf B*** nicht zu sehen.

    Comment by Avantgarde — 21.10, 2015 @ 00:24

  56. Werbung gehörft zum Instrumentarium Krimineller, wie Waffen (z.B. Pistolen). MIssbrauch ist verbreitet und leicht zu verdecken, wie Kriege zum Schutz von Menschenrechten.

    Es gibt viele, denen Kriege Spaß bringen und Spaß machen.

    Das System ist faul. Die Menschen jubeln, wie seinerzeit „Wir wollen Kanonen statt Butter“.

    Gehirnwäsche und Gewalt ging dem voraus, auch die Reaktion der Gegenseite.

    Die Gewalt erfolgt heute über die Gesetze und die Rechtsprechung. Die Gegenseite liegt z.B. auf der Straße als Obdachloser.

    Comment by RolfSchaelike — 21.10, 2015 @ 09:41

  57. Ich fand es ganz lustig: faz.net beschwert sich bei mir über einen Adblocker. Ich habe nachgesehen, ABP für faz.net ist ausgeschaltet. Es läuft aber noch der EFF Privacy Badger. Der verhindert aber keine Werbung sondern Tracking und der hatte für faz.net 10 verschiedene Tracker gefunden, die er auch alle geblockt hat.
    Mit einfacher Werbung ohne Blingbling habe ich kein Problem, aber mit dem Tracken meines Surfverhaltens schon.
    Wenn faz.net seine Tracker entfernt, können die mir gerne wieder ohne Probleme Werbung präsentieren.

    Comment by Crovax — 21.10, 2015 @ 11:47

  58. Das ist schon allein deshalb lächerlich:
    Mein Computer gehört mir, und was ich da anzeige bestimme ich allein. Wer da auch nur reinreden will, ist nicht ganz knusper.

    Comment by Joachim S. Müller — 21.10, 2015 @ 14:52

  59. @Anne
    Es steht außer Frage, dass jemand der gesundheitlich bestimmte Ausdrucksformen – wie z. B. hohe Lautstärken oder grelle Farben – nicht verträgt, sich dagegen schützt. Das dürfte aber für die Mehrheit der Werbeblocker-Nutzer nicht zutreffen.

    Comment by Gerald Fix — 21.10, 2015 @ 16:09

  60. Scripting abschalten, Browser ordentlich im Zaum halten = Thema erledigt. Bei mir zappelt, poppt und blinkt seit Jahrzehnten nichts mehr.

    Comment by Efren — 21.10, 2015 @ 18:49

  61. Da wird mit viel Kapitaleinsatz untersucht, wie man Menschen dazu bringen kann, eine Ware – ob sinnvoll oder nicht – zu kaufen und dann kommen Andere daher und versuchen dies – über Werbeblocker o. ä. – zu verhindern. Die Wünsche der Verbraucher treten dabei in den Hintergrund. Es geht nur um Kohle, Kohle, Kohle. Wann gibt es endlich ein Gesetz, das mich vor aufdringlicher Werbung schützt, egal ob beim Fernsehen, auf der Strasse oder am Computer. Am Computer will ich Informationen und keine Werbung. Daher sollte es legitim sein, die Information von der Werbung zu befreien, zumal diese am Computer meistens auch noch personalisiert ist.

    Comment by Heinz — 22.10, 2015 @ 08:20

  62. Also, jetzt gibt es die erste Abmahnung wegen Anleitung zur Umgehung der Adblockperre von Bild.de, mehr noch der Axel Springer Verlag kündigt an jeden abzumahnen der die AB-Sperre von Bild.de umgeht:

    http://www.golem.de/news/adblocker-sperre-bild-de-mahnt-youtuber-wegen-erklaervideo-ab-1510-117011.html

    Offenbar haben andere RAs andere Ansichten. 1800 Euro geht auch nur wenn anerkannt wird dass diese Anleitung ein „Gewerbliches Ausmass“ sei. Wenn man das nicht so auslegen könnte wie dieser Abmahnanwalt dann wäre das ja klar Rechtsbeugung wofür der Anwalt drankommen könnte. Offenbar wird das so ausgelegt, dass eine Webseite als ganzes also mit der Werbung ein Geschütztes Werk ist und das Ausfiltern bestimmter Inhalte eben ein Urheberrechtsverletztung ist

    Comment by Hartmut — 22.10, 2015 @ 14:18

  63. Hallo Thomas,

    vielen Dank für Deinen ausführlichen Artikel. Ich bin der Meinung, dass die Werbeindustrie selber Schuld an den Vorstoß der Werbeblocker ist und nun auch die Konsequenzen tragen muss.

    Mir kommt jedoch das Grauen, wenn ich sehe, wie viele Internetseiten ihren Inhalt nur noch gegen Bezahlung frei verfügbar machen. Ich denke, wenn die Werbenetzwerke deutlichere Werbung schalten und die Länder Europas strikter gegen irreführender Werbung vorgehen, dass der ein oder andere auch wieder mit Werbung leben will bzw. kann.

    Schönen Samstag :)

    Comment by David — 24.10, 2015 @ 12:57

  64. Jo bravo!

    Comment by Anonymous — 20.08, 2023 @ 17:31

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