Werden die neuen GEMA-Tarife wirklich ein Clubsterben auslösen?
Die GEMA hat zum 01.01.2013 eine Tarifreform angekündigt, die die Betreiber von Clubs und Diskotheken auf die Barrikaden treibt. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) spricht davon, dass Clubs und Diskotheken zwischen 400 bis 600 Prozent mehr an die GEMA zahlen müssten, bei Musikkneipen sei gar mit Steigerungen von über 2.000 Prozent zu rechen.
Die GEMA wiegelt ab und behauptet, die neuen Tarifstrukturen für den Veranstaltungsbereich – der auch die Wiedergabe von Tonträgern umfasst – würden bei nahezu allen Veranstaltungen mit geringen Raumgrößen und moderaten Eintrittsentgelten zu deutlichen Vergünstigungen führen. Lediglich für größere Veranstaltungen würde die Tarifanpassung eine höhere Vergütung mit sich bringen. Die GEMA versucht dies mit einer Vergleichsübersicht von alten und neuen Tarifen zu untermauern.
Wer sich mit den Details dieser Tarifreform beschäftigt, erkennt sehr schnell, dass beide Seiten mit einer verfälschenden Darstellung arbeiten.
Die Vergleichsübersicht der GEMA ist bereits deshalb mit Vorsicht zu genießen, weil in ihr zwei zentrale Aspekte der Tarifreform überhaupt nicht abgebildet werden. Nämlich, dass bei der Bemessungsgrundlage Raumgröße eine Vielzahl von Zwischengrößen wegfallen und nur noch in Schritten von 100 qm abgestuft wird. Nicht zum Ausdruck kommt außerdem, dass bei einer Musikspieldauer von mehr als 5 Stunden am Tag ein Aufschlag von 50 % auf den Grundtarif anfällt. Würde man dies in der Übersicht entsprechend abbilden, dann sähe das Verhältnis von Verbilligung und Verteuerung anders aus.
Aber auch ohne diese beiden Aspekte zeigt bereits ein erster Blick auf die Vergleichstabelle der GEMA, dass diejenigen Wirte/Veranstalter, die keinen Eintritt verlangen, künftig fast durchwegs (deutlich) mehr an die GEMA zahlen müssen. Gleiches gilt für große Veranstaltungen sowie solche mit einem höheren Eintrittspreis. Zu einer Verbilligung oder zumindest nicht zu einer drastischen Verteuerung wird es bei den Betreibern von kleineren bis mittleren Musiklokalen kommen, sofern sie einen moderaten Eintritt von bis zu 5 EUR verlangen.
Stark negativ betroffen sind aber eintrittsfreie kleinere Musikkneipen bzw. generell Lokale, in denen im Hintergrund Musik läuft. Der DEHOGA hat hierzu ein – rechnerisch korrektes – Beispiel (Beispiel 5) gebildet, das zwar auch nur einen Einzelfall erfasst, der allerdings das für kleine Musikkneipen entstehende Problem gut verdeutlicht. Wenn ein Lokal mit einer Raumgröße von 130 qm von 20 Uhr bis 1:30 Uhr Musik aus der Konserve spielt, musste der Wirt bislang EUR 48,15 am Tag an die GEMA zahlen. Künftig würden es EUR 108,28 sein. Wenn man berücksichtigt, dass viele kleinen Lokale ohnehin um das Überleben kämpfen, dann entspricht eine Zusatzbelastung von EUR 60,- am Tag in vielen Fällen ungefähr dem Betrag, von dem der Wirt lebt.
Veranstaltungen mit höheren Eintrittspreisen – im deutlich zweistelligen Bereich – werden in der Tat mit einigen hundert Prozent Mehrkosten rechnen dürfen. Das betrifft beispielsweise Silvester- oder Faschingsbälle. Vermutlich werden die Veranstalter mit einer Senkung der Eintrittspreise und einer Erhöhung der Getränkepreise reagieren, weil sich dadurch wiederum die GEMA-Gebühren reduzieren ließen. Auch bei Clubs und Diskotheken mit bislang höheren Eintrittsentgelten dürfte eine Reduzierung des Eintrittspreises auf einen Betrag von 3 EUR – bei gleichzeitiger Erhöhung der Verzehrpreise – die beste Möglichkeit darstellen, GEMA-Gebühren zu sparen.
Auch wenn die Befürchtungen zum Teil übertrieben erscheinen und der DEHOGA mit Prozentsätzen um sich wirft, die vielfach nicht realistisch sind, deutet das Tarifkonzept der GEMA klar darauf hin, dass eine Erzielung höherer Einnahmen beabsichtigt ist. Die Aussage der GEMA ist also nur dann richtig, wenn man sie richtig liest. Die Tarifreform wird nämlich keineswegs bei nahezu allen Veranstaltungen zu Vergünstigungen führen, sondern eben nur bei nahezu allen Veranstaltungen mit geringer Raumgröße und gleichzeitig vorhandenem, aber moderatem Eintrittsentgelt.
Ob sich die Hoffnung der GEMA auf höhere Einnahmen erfüllen wird, hängt einerseits davon ab, ob es tatsachlich zu dem befürchteten Kneipen- und Clubsterben kommen wird und andererseits davon, inwieweit es den Wirten gelingt, diese Tarifreform durch Änderung der eigenen Preispolitik zu umgehen. Zuvor muss aber ohnehin noch die Schiedsstelle beim DPMA über die Tarifreform befinden.
Die Frage ist doch aber, warum seit 50(!) Jahren der Diskothekenbereich so große Rabatte gegenüber herkömmlichen Musikveranstaltungen bekommt.
Es ist doch nicht einzusehen, dass bei einem Konzert deutlich mehr GEMA-Gebühren fällig werden gegenüber einer gleich großen Diskothekenveranstaltung. Dieses Problem soll wohl behoben werden.
Die 50%-Klausel ist, wie vieles, Verhandlungssache. Seit fünf Jahren wehrt die Discoinnung alle Verhandlungsvorschläge ab. Jede Erhöhung oder Angleichung an andere Veranstaltungskonzepte werden Rundweg abgelehnt.
Irgendwann muss eine Sache eben entschieden werden.
Und ein großes Clubsterben sehe ich auch nicht.
Jetzt können die Betreiber mit echten Zuschauerzahlen bei der GEMA rechnen lassen, die vielen Pauschalen entfallen auf Wunsch.
Man will sich wohl nicht in die Bücher schauen lassen.
Nein, ich bin kein Musiker, ich bin reiner Konsument oder zahlender Gast.
Die Infos sind alle via Spreeblick-Links erlangt.
Es handelt sich um eine Auseinandersetzung zwischen Interessengruppen, in der sich die eine Seite kein Jota bewegen will, weil das bisherige Modell ihnen sehr entgegen kommt.
Comment by Schnorri — 2.07, 2012 @ 12:24
Das Beste ist doch, man hört für eine Weile lang auf (so lang es eben braucht), Musik zu spielen und zu hören. Einfach so.
Dann würde die Verhandlungsbasis auf einmal auf vernüftiger Basis geführt werden können.
Oder aber wir würden eine Kulturabgabe bekommen, um das Musikindustriesterben zu verhindern (hinauszuzögern).
Comment by Frank — 2.07, 2012 @ 12:36
Die Gema will 10% vom Eintrittspreis. Also bei 10€ Eintritt 1€. Hört sich erstmal nach nicht sehr viel an. Aber die Gema geht an jedem Abend von einem vollen Club aus. Das hamit der Realität nicht viel zu tun. Gerade unter der Woche sind die Clubs relativ leer. Damit geht die Rechnung nicht mehr auf. Wir werden sehen was passieren wird. Sollte es zu einem Clubsterben kommen, hat die Gema den Künstlern einen Bärendienst erwiesen.
Comment by Alex E. — 2.07, 2012 @ 12:41
Ein Parasit sollte ein Interesse am Überleben des Wirtstieres haben …
Comment by RA Kompa — 2.07, 2012 @ 12:59
Die essentielle Frage ist, kommt es zu einem Clubsterben oder nicht?
Falls ja würde man sich in einer paradoxen Situation wiederfinden: Die Beiträge wurden erhöht, die Gesamteinnahmen sinken trotzdem, weil es insgesamt weniger clubs gibt.
Daher müsste man die Beiträge noch weiter erhöhen, was wiederum noch mehr Clubs zum Sterben bringen würde.
Man darf gespannt sein.
Comment by Trollfresser — 2.07, 2012 @ 14:01
@ RA Kompa
Das würde man dann Symbiont nennen. ;)
Comment by Martin — 2.07, 2012 @ 14:27
@ 3.
Wenn 100 Leute 3 Euro Eintritt zahlen, dann wird nur aufgrund dieser Basis (300) gerechnet, kommen 1000, dann auf dieser (3.000 Euro). Wo liegt das Problem?
Dass man nicht an jedem Tag der Woche den Laden vollbekommt?
Das Betreiben einer Diskothek ist genauso Mischkalkulation wie jeder andere Geschäftsbetrieb auch, mit dem einen Geschäftstag verdient man, mit dem anderen vielleicht nicht am Ende.
Das kann aber nicht die Sorge der GEMA sein, dass das jeweilige lokale Geschäftsmodell immer tagtäglich funktioniert.
Und warum muss man als Konzertveranstalter/betreiber mehr GEMA zahlen, wie als Diskothekenbetreiber bei exakt den selben zugrunde gelegten Zuschauerzahlen?
Gibt es irgendeinen Grund dafür, dass Diskotheken billiger davon kommen müssen oder sollen??
Mache ich 7mal die Woche Konzerte zahle ich mehr als bei 7 mal Disko, den Grund soll mir jemand erklären.
Seit Jahr und Tag sind nicht mal die Tarife angehoben worden, obwohl niemand mehr 3 Mark Eintritt zahlt, sondern eben 3 Euro.
Und um 23.55 Uhr demonstrieren ist ja originell, wer weiß, wie voll es da schon ist in den diesen Protesten tragenden weltbekannten Clubs des Landes…..
Comment by schnorri — 2.07, 2012 @ 14:34
Es stimmt, das die GEMA nicht dafür Sorge tragen muss, das ein Geschäftsmodell funktioniert.
Aber es kann auch nicht sein, das die GEMA bei Ihren neuen Tarifen einfach von Voraussetzungen ausgeht, die jenseits der Realität sind.
Auf der einen Seite wird dem Betreiber eines Clubs oder einem Konzertveranstalter mit dem Begriff Mischkalkulation gekommen – aber die GEMA selber geht eben dieser dezent aus dem Wege und setzt immer Volle Veranstaltungen voraus.
Ich denke, das es an der zeit ist, das System der GEMA einmal selber zu Hinterfragen – wieso 20% der Gebühren in der Verwaltung bleiben, ob deren Struktur überhaupt noch Zeitgemäß ist – und ob ein Verein in dieser Größenordnung nicht anderen Kontrollmechanismen unterworfen werden sollte!
Evtl. sollte man das, was die Aufgabe der GEMA ist auf eine Staatliche Stelle übertragen, wo man andere Möglichkeiten hat sich ggf. wehren zu können – und wo es nachvollziehbare und funktionierende Kontrollmechanismen gibt.
Das nur mal am Rande!
Das Konzertveranstalter und Clubs gleichgestellt werden müssen macht Sinn, ggf. sollten Konzertveranstalter sogar etwas Entlastet werden, da diese gerade den Künstlern ja zusätzliche Einnahmemöglichkeiten geben, und weil hier im Gegensatz zu Clubs ganz andere Kostenfaktoren und -risiken existieren!
Ich selber denke, das letztlich 10% vom Eintritt für die Künstler eine Faire Sache ist – sofern dieser Betrag von den Realen Eintritten ausgeht!
Und ich denke auch, das die interne Struktur der GEMA dringenst Renovierungsbedürftig ist – die GEMA verlangt von allen Fairness gegenüber Ihren Künstlern – und ist selber mit einem zutiefst Unfairem System ausgestattet!
Dragonnight
Comment by Dragonnight — 2.07, 2012 @ 15:49
Warum eigentlich Clubsterben? Warum spielen die Clubs nicht einfach CC-Musik?
Comment by Basti — 2.07, 2012 @ 16:40
Die GEMA behauptet, es gäbe jetzt nur noch 2 Tarife im Gegensatz zu früher 11. Aber das stimmt gar nicht, im Grunde hat jede Disko und jede Kneipe jetzt ihren eigenen Tarif und das kommt für viele natürlich schlechter als vorher.
Comment by grep — 2.07, 2012 @ 16:49
@9
Dann aber auch Musik von Künstlern, die ihre Klarnamen nennen, damit die Gema sieht, dass sie nicht Mitglied sind.
Ich frage mich aber eins:
Die Gema vertritt doch ihre Künstler. Will sie, dass deren Musik oft und vor vielen Menschen gespielt wird?
Denn wenn man die Gebühren so drastisch erhöht, führt das doch eher zu Gegenteiligem. Ob das dann so gut für die Künstler ist (ausgenommen die Großen des Geschäfts)?
Comment by J. S. — 2.07, 2012 @ 16:50
PS: Das Problem dabei ist einfach, dass die GEMA völlig realitätsfern rechnet, man sieht das auch in den Interviews, da wird ständig was von 1 Euro pro Gast geredet, was einfach auf der falschen Annahme beruht, dass jeder Club jeden Abend bis auf den letzten Fleck gefüllt ist und die ganzen Aufschläge vergessen werden.
Comment by grep — 2.07, 2012 @ 16:52
@7: Das stimmt eben nicht, die GEMA sagt nicht „ihr hattet nur 100 statt 1000 Leute, dann müsst ihr nur für die 100 Leute bezahlen“ sondern die rechnen damit, was man haben könnte (Raumgröße). Es wird auch gerne mal behauptet, dass es um den Gewinn geht, wovon 10% abgegeben werden müssen, was ebenfalls nicht stimmt.
@9: Für CC Musik muss man 1. von jedem gespielten Künstler vollen Namen und ladungsfähige Anschrift abliefern, geht das nur bei einem Song nicht, dann muss der komplette Satz bezahlt werden. Gerade hat der Verein Musikpiraten ein GEMA-Problem weil zwei Künstler auf ihrer CC-Musik-CD anonym bleiben wollen. Das reicht wegen der „GEMA-Vermutung“ aus, dass die GEMA die vollen Gebühren verlangen darf.
2. kann man dann ganz viel Musik nicht mehr spielen, besonders Clubhits, die in der GEMA sind, und wie gesagt, es reicht ein Song und die vollen Gebühren werden fällig. Wobei man aber noch bedenken muss, dass man auch für Musik angeschlossener Mitglieder den vollen Betrag zahlen muss, obwohl die angeschlossenen Mitglieder kaum etwas aus dem Verteilungsschlüssel zurück bekommen.
Comment by grep — 2.07, 2012 @ 17:00
Die GEMA setzt überhaupt keine vollen Hallen voraus, es sei denn als Veranstalter setzt man weiterhin auf weiterhin mögliche Pauschalregelungen.
Geht man auf das Angebot (es ist nach 5 Jahren Verhandlungen ohne jedes Entgegenkommen der Clubbetreiber immer noch ein VerhandlungsANGEBOT, was vor den Schlichter kommt!) der GEMA ein, und bezahlt rein nach Besucherzahl, dann ist es egal, ob 5 oder 5000 kommen, man zahlt immer denselben Prozentsatz des Eintrittspreises.
Dass man bei 5 Zahlern nicht über die Runden kommt, ist auch mir klar, nur sollte das dann nicht auf Kosten der Urheber gehen.
Offensichtlich waren die bisherigen Pauschalen aber so attraktiv, dass man davon nicht ein Jota abrücken will, solange es möglich scheint.
In Europa sind die Urhebersätze, die hier bisher und in Zukunft verlangt werden, deutlich höher als das, was die GEMA verlangt.
Mir ist von einem Clubsterben auf Mallorca oder Ibiza oder Zypern nichts bekannt. Aber hier droht – wie immer – stets der Weltuntergang….
Comment by schnorri — 2.07, 2012 @ 17:16
Nachtrag
Man sollte sich erst einmal über die alten und neuen Tarife informieren, bevor man der GEMA, die ja nicht selbstherrlich Unschuldigen Geld aus der Tasche stiehlt, sondern Interessenvertretung der Urheber ist, die alleinige Schuld in die Schuhe schiebt.
Allein für Großveranstaltungen wird es teurer, da dort zum ersten Mal die tatsächlich genommenen Eintrittsgelder als Grundlage für die GEMA-Vergütung herangezogen werden.
Und kann mir noch mal jemand erklären, warum man als Clubbetreiber deutlich weniger zahlen muss wie als Konzertveranstalter, da geht es nicht um 10%, sondern eher um 80% mehr.
Und mir ist nicht bekannt, dass nun deutschlandweit die Konzertveranstalter pleite gegangen sind…..
Comment by schnorri — 2.07, 2012 @ 17:30
Mit der cc-Musik kannst du zwar das GEMA-Problem lösen, aber das funktioniert in Discos nicht weil die DJs ihre Sets spontan machen und dabei nicht mitprotokollieren was sie spielen. Für Kneipen mit Berieselung von CD kann das aber wiederum gut funktionieren. Ich denke, da geht auch einiges über die DJs.
Comment by Momo — 2.07, 2012 @ 18:12
Ob die GEMA im fall Musikpiraten tatsächlich Gebühren nehmen darf wird derzeit viel diskutiert und die Entscheidung steht noch aus. Also lasse ich das mal nicht als gegenargument gegen cc-musik gelten.
Die Problematik um die fehlenden titellisten von DJs ist mir nicht bekannt. Allerdings geht es ja erstmal darum die Clubs nicht schließen zu müssen.
Comment by Basti — 2.07, 2012 @ 18:46
Irgendwie riecht es hier nach Astroturfing. Riechst du das auch, schnorri?
Comment by Peter — 2.07, 2012 @ 23:25
Das kann doch nicht sein. Im Endeffekt tragen die Kosten die Verbraucher
Comment by Franks — 3.07, 2012 @ 02:01
Da ich noch irgendwo zu Hause den Spiegel liegen habe, in dem vorgerechnet wird, das bei einem Benzinpreis von 2DM der Individualverkehr komplett zusammenbricht, Speditionen pleite machen, die Hölle zufriert etc, mag ich nicht mehr an der Komplettuntergang bei Änderungen irgendwelcher Gebühren glauben.
Ich bin aber (als Ex-Musiker, und nicht-GEMA Mitglied) sehr überzeugt (da ich zB ein GEMA Vollmitglied, Komponist, E-Musik kenne) das das bereits die ersten Anzeichen sind, das sich die GEMA gemütlich selbst zerlegt. Der Rückhalt, selbst unter Mitgliedern schwindet bereits, viel schlechte Presse werden sie auch nicht mehr vertragen können.
Comment by Philip Engstrand — 3.07, 2012 @ 10:59
Hier geht es doch um ganz andere Dinge. Was passiert denn wenn die Discos zusperren? Was machen denn die Jugendlichen?? Sie gehen auf die Strasse oder in den Park mit Kasten Bier und Gethoblaster. Die Anlieger wirds freuen. Verdreckte (urinierte) Parks und mit Glasscherben verdreckte Strassen.
Comment by telefix — 3.07, 2012 @ 11:00
@telefix (#20): Dabei ist aber Vorsicht geboten, ein Ghettoblaster im Park zählt u.U. als öffentliche Vorführung, wo die GEMA dann auch wieder die Hand aufhalten kann (und selbstvertürlich auch eine Playlist von den „Veranstaltern“ verlangt!). Eine Erweiterung des finanziellen Einzugsbereichs auf jede zweite Straßenecke sozusagen.
p.s. An dieser Stelle fehlt das -Tag? Da wäre ich mir gar nicht mal so sicher! :)
Comment by Zapfenfred — 3.07, 2012 @ 12:28
Nachtrag zu #21: im p.s. bei „-Tag“ wurde die „Ironie“ vom System verschluckt.
Comment by Zapfenfred — 3.07, 2012 @ 12:44
ich feier grad den begriff ‚Discoinnung‘ :)
Comment by benny — 4.07, 2012 @ 10:47
Trollfresser/Kommentar 5. schrieb:
„Die essentielle Frage ist, kommt es zu einem Clubsterben oder nicht? Falls ja würde man sich in einer paradoxen Situation wiederfinden: Die Beiträge wurden erhöht, die Gesamteinnahmen sinken trotzdem, weil es insgesamt weniger clubs gibt. Daher müsste man die Beiträge noch weiter erhöhen, was wiederum noch mehr Clubs zum Sterben bringen würde.“
Das erinnert doch stark an Merkels Austeritätspolitik: Sparen bis zum staatlichen Exitus.
Comment by Dieter Deutschmann — 7.07, 2012 @ 14:23
Es ist verwunderlich, dass Sie in Ihrem Beitrag die Erhöhungen in das Land der Märchen verbannen, obgleich die Verwendung eines Taschenrechners das Gegenteil beweist.
Aussagen, dass man nun mir realen Gästezahlen rechnen lassen kann zeigen, dass hier völliges Unwissen im Raum steht.
Die Schiedsstelle sprach von maximal 10% für die Verwertungsgesellschaften vom geldwerten Vorteil (Brutto-Eintritt). Die GEMA macht aus einem Höchstsatz den Regelfall und hält sich noch nicht einmal daran! Statt 10% sind es bis zu 67% im ungünstigsten Fall!
Auf Grund der neuen Tarife und wegfallender Jahrespauschalen unterstellt die GEMA nun, dass …
…KULTUR SICH AN IHREM WIRTSCHAFTLICHEN WERT MESSEN LÄSST !
Nicht kommerzielle Veranstaltungen werden die ersten sein, die bei einzelveranlagung der Lizenzierung nicht mehr durchgeführt werden. Bei einem Jahrespauschalvertrag konnte man sich den Luxus noch leisten auch einmal eine nicht erfolgreiche Party mit einzuschieben.
11 Tarife hatten eine höhere Einzelfallgerechtigkeit. Insbesondere werden auch Veranstaltungscharakter sterben, die eine große qm-Zahl benötigen. So wird Paartanz wohl kaum mit 1Person je 1qm möglich sein, schon gar nicht wenn man die Berechnung der GEMA zu Grunde legt – Wand zu Wand inkl. aller Einbauten!
Es wird immer nur der teuerste Eintritt als Bemessungsgrundlage verwendet, bei gestaffelten Preisen legt also ein Veranstalter drauf, der auch Senioren und Studenten mit billigen Karten den Zugang ermöglichen will.
Kurzum, die GEMA arbeitet mit Bemessungsgrundlagen, die sich nur ein Verein erlauben kann, in jedem anderen Fall wären schon längst Köpfe gerollt und das Kartellamt auf der Türschwelle.
Die Idee, dass man mit höheren Getränkepreisen etwas abfangen kann ist absurd. Auch 2013 haben die Gäste im besten Fall gleichviel im Geldbeutel. Im Durchschnitt gibt ein Gast nicht mehr als 20.- aus. Wenn ich nun den Eintritt reduziere und die Getränkepreise anhebe, verschiebt sich zwar die Einnahme hin zu den Getränken, aber die Summe bleibt die gleiche. Also können die Mehrbelastungen nicht abgefangen werden sondern der Gewinn sinkt, deshalb werden Clubs und Gaststätten schließen müssen.
Bei einer Beispielberechnung eines Clubs lag die GEMA-Gebühr für 2013 um 5.000 Euro höher als die Jahresgesamteinnahmen 2010 nach Steuern. Bisher ging das Geschäftsmodell gerade so auf. Die GEMA führt nun Tarife ein, welche selbst bei einer gestuften Einführung zum Exitus führen würden.
Man kann es drehen und wenden, es kostet übrigens schon jetzt die ersten Veranstaltungen, da die großen schon längst in der Planungsphase sind. Nur auf Grundlage eines Härtefallnachlassantrags darf nicht geplant werden! Also werden VAs abgesagt!
Comment by kultur-retten.de — 8.07, 2012 @ 22:28
ein jeder kann seine zahlen selber berechnen , die DEHOGA hat dazu einen tarifrechner erarbeitet der, im gegensatz zum GEMA-original ALLE zuschlaege miteinbezieht !
http://www.dehoga-bundesverband.de/gema-2013/tarifrechner/
es ist damit auch immer wieder lustig die beispiele, welche von der GEMA benannt werden – bei fdenen es ja soviel billiger fuer diesen und jenen sein soll ;) einfach mal nachrechnet ;) ihr werdet staunen ueber soviel „ehrlichkeit“ …
vergessen wird bei dem ganzen thema auch oft:
veranstallter mieten sich in die clubs ein – ihre einzigen einnahme quellen sind eintritt und gelegentlich sponsoren!
von diesen eintrittsgeldern muessen neben der saal-miete auch die auftretenden kuenstler (dj, live-acts, deko-artist, licht-artist, performer) , zusaetzliche technik, personal und die werbung fuer die VA bezahlt werden!
richtig aergerlich ist das fuer newcommer und unbekantere kuenstler, diese veranstalten sich sogar oft selbst, zahlen in der folge sogar gema – selbst wenn sie gema-mitglieder sind !!!
das gro der kohle bekommen dann die etablierten ! DAS IST UNFAIR !
dieses video erklaert es sehr leicht verstaendlich wie das GEMA-ding funktioniert :)
http://www.youtube.com/watch?v=7-MMqnAw7bY
regards
subliminal subotnik
4
http://www.gemeinsam-gegen-GEMAinheiten.de
Comment by subliminal subotnik — 16.07, 2012 @ 21:37
Die ersten Veranstaltungen für 2013 werden bereits abgesagt, so ziemlich jeder Diskothekenbetreiber und Veranstalter den ich kenne fragt sich ob sein Unternehmen die Tariferhöhungen überleben wird…die Schwarzmalerei ist sicherlich nicht übertrieben! Gerade Indie-Clubs und sonstige Läden mit Spartenmusik wird es hart treffen.
www-kultur-retten.de
Comment by Niggels von Uhlenbruch — 17.07, 2012 @ 19:39
Ich würd gern mal wissen was die GEMA für Astroturfing so zahlt. Aber der schnorri weiß das sicher!
Comment by elsflethBarbara — 6.09, 2012 @ 15:34