Internet-Law

Onlinerecht und Bürgerrechte 2.0

10.2.10

Urheberrecht 2.0: Warum die Kulturflatrate ein richtiger Ansatz ist

Das erklärt Volker Grassmuck in einem Gastbeitrag auf netzpolitik.org sehr schlüssig und widerlegt gleichzeitig die Argumente, die die Musikindustrie gegen eine Kulturflatrate ins Feld führt.

Die Musikindustrie hat es Ende der 90’er Jahre verabsäumt, auf ein Paid-Content-Modell für Musik im Netz hinzuwirken und damit ihr eigene Krise zu einem erheblichen Teil selbst verursacht. Stattdessen hat die Industrie rückwärtsorientiert agiert und versucht mit juristischen Mitteln und DRM gegen Raubkopierer zu kämpfen. Dieses Konzept ist gescheitert.

Dass die Musikindustrie daraus immer noch nichts gelernt hat, belegen ihre falschen und gegen die eigenen wirtschaftlichen Interessen gerichteten Thesen zum Vorschlag einer Kulturflatrate.

Die Krise der Musikindustrie ist Ausdruck der kollektiven Unfähigkeit eines ganzen Wirtschaftszweigs sich den Herausforderungen des Internets zu stellen. Man will das nur nicht wahrhaben.

posted by Stadler at 18:30  

8 Comments

  1. Vorausgesetzt, es wird eine Kulturflatrate Light geschaffen, gemäß den Vorgaben durch das Bundesverfassungsgerichts gestern.

    Comment by Manfred — 10.02, 2010 @ 18:50

  2. Die Krise der Musikindustrie ist Ausdruck der kollektiven Unfähigkeit eines ganzen Wirtschaftszweigs sich den Herausforderungen des Internets zu stellen.
    Und diese Industrie soll jetzt durch die Kulturflatrate für immer am Leben erhalten werden? Nein, denn das führt zu neuen Gelddruckmaschinen und Bürokratiemonstern ala GEZ, GEMA, etc.

    Comment by Tuttle — 10.02, 2010 @ 20:43

  3. Ist die Kulturflatrate nicht das Einknicken vor der Content-Industrie?

    Comment by Anonymous — 10.02, 2010 @ 21:02

  4. Um es klar zu sagen: Ich bin gegen eine "Kulturflatrate". Ich habe nämlich keine Lust, Filesharern finanziell unter die Arme zu greifen, da ich selber kein Filesharing betreibe. Damit subventioniere ich also Leute, die sich mit einer gesetzlichen Erlaubnis ihre Festplatten vollladen. Ich möchte bitte selbst entscheiden, ob ich daran teilnehme oder nicht.

    Die im blog von Volker Grassmuck angesprochenen Argumente überzeugen mich nicht. Steuern mit der Kultur-Flatrate in einen Topf zu werfen ist verfängt nicht. Gerade das ist ein Argument dafür, nicht NOCH eine Zwangsabgabe zu dulden. Im Übrigen ist der Begriff "Kulturflatrate" ein unsachlicher Euphemismus. Das muss mir noch mal jemand erklären, inwiefern ich hier eine Pauschale zum fortwährenden kulturellen Genuß etabliert wird. Sie löst auch nicht das Verteilungsproblem der Einnahmen für die Künstler.

    Mag ja sein, dass die sog. "Musikindustrie" in der Krise ist. Das Modell der "Kulturflatrate" wird es nicht lösen. Eher dürfte die Wiederherstellung des vertraglichen Gleichgewichts zwischen Künstlern und der Musikindustrie Erfolg versprechen.

    Zwar greifen die Ausführungen der Musikindustrie mit Sicherheit zu kurz. Ellenlange Ausführungen von Herrn Grasmuck machen mir die "Kulturflatrate" aber trotzdem nicht schmackhaft – im Gegenteil.

    Comment by Duke — 10.02, 2010 @ 23:44

  5. Hallo! Dieser Blog gefällt mir sehr gut. Wollte nur danke für die guten informativen Artikel sagen. Warte voller Ungeduld auf die nächsten Beiträge.

    Comment by theresa — 11.02, 2010 @ 09:59

  6. Hallo! Dieser Blog gefällt mir sehr gut. Wollte nur danke für die guten informativen Artikel sagen. Warte voller Ungeduld auf die nächsten Beiträge.

    Comment by theresa — 11.02, 2010 @ 09:59

  7. Bei der Kulturflatrate ist das Verteilungsproblem ungelöst.

    Auch Herr Grasmuck hat meines Wissens keine praktikablen Ansätze, wie man hinreichend genau, urheberfair, privatsphärewahrend und gleichzeitig manipulationssicher die notwendigen Daten erfassen will.

    Dass Konzepte wie GEZ und GEMA nicht funktionieren wissen wir bereits.

    Comment by Anonymous — 11.02, 2010 @ 12:49

  8. Ich verstehe nicht den grundsaetzlichen Unterschied zwischen den gruenen Modell und der Kulturflatrate.

    Comment by Heikor — 2.01, 2012 @ 01:30

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